Persönliches Logfile QIH`pegh

Sternzeit – Columbia Mission 51

 

Einleitung...

 

Alle Crewleute scheinen sich auf die Stärke einer klingonischen Kriegerin verlassen zu wollen. Ein Gefühl, was mir Ehre und Stärke vermittelt. Ich bin froh dass ich respektiert werde und ich bin auch froh, dass meine Kultur teilweise gewürdigt wird, auch wenn den Menschen tiefe Einblicke in unsere Kultur bislang offensichtlich verwehrt geblieben sind. Dennoch fühle ich mich langsam als Teil der Crew und habe den Wunsch, der Crew den Respekt zurückzugeben, den ich erhalte. Dies tue ich als Teil des Sicherheitsteams und bilde auch so die Vorhut bei einer Außenmission. Ich bin da um die Crew zu beschützen.

 

Und genau das ist auch der erste Teil der Mission, auf den ich gesondert persönlichen Bezug nehmen möchte.

 

 

Ein irdisches Raumschiff in Not… (Teil 2 nach Chronologie)

 

Wir haben einen Notruf von einem kleinen irdischen Raumschiff erhalten und haben uns beste Mühe gegeben, möglichst schnell zu helfen – was aufgrund der Raumanomalien in der Shackleton-Expanse gar nicht so einfach war. In manchen Regionen funktionieren weder die Sensoren, noch die Deflektoren oder Warpfeld. Aber irgendwie haben wir es zu dem irdischen Raumschiff geschafft, welches gerade von 2 Piratenschiffen belagert worden war.

 

Es folgte ein kleiner Raumkampf mit 2 Glupfliegen (Piratenschiffen) und danach eine Boardingmission, bei der ich nun besagte Vorhut eines Außenteams bildete.
Ich habe es als Ehre empfunden dass man sich so auf meinen Schutz verlässt.
Es kam natürlich zu Kampfhandlungen. Wildes rumgeballer – Faserverbrennungen an meinen Armen, meinem Leib. Ich habe gekämpft wie eine Kriegerin. Dann - ein Messer in meiner Brust – eine klaffende Wunde und ich dachte, es wäre schon das Ende gewesen. Aber es war noch kein guter Tag zum sterben! Das Messer steckte zwar in meiner Brust nahe der Luftröhre, blieb aber an meinem Brustbein stecken, so dass nur ein Teil des Messers meine Brust durchbohrt hat. Ein komisches Gefühl das pulsieren des eigenen warmen Blutes zu spüren, wenn man im Begriff ist das Bewusstsein zu verlieren.
Glücklicherweise hat mich der Rest des Teams aus der Situation geholt und behandelt, so dass ich direkt weiterkämpfen konnte.

 

Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft ist es nicht wert.

Jedoch würde ich mir sehr wünschen dass, wenn ich einmal fallen sollte, es unter Klingonen sein wird. Nicht dass es mich stören würde unter Menschen zu sterben, aber ich habe Sorge dass es nicht zu einem klingonischen Ende kommt, denn „Ich will kein glückliches Ende! Ich will mehr Geschichten“ - UND Lieder! Und ich will dass ein Familienmitglied in meine Augen sieht und schreit, wenn es einmal passiert.
Am liebsten peQ'la —jIHnI'wI' ghaH! (Untertitel zeigen an: Meine Schwester peQ’la).

 

Aber diese Lieder sollen noch nicht bei dieser und nicht bei der nächsten Mission gesungen werden!

 

Der Rest der Mission ging dann eigentlich sehr schnell:
Ein bisschen Geballer – ein paar Tote. Plötzlich standen wir auf der Brücke und ein Pirat schrie vor Angst, als er mich erblickte. Er hat sich sofort ergeben.

 

Leider hat sich später herausgestellt dass der Pirat offensichtlich nicht einfach nur Angst vor einer klingonischen Kriegerin hatte, sondern dass mein Volk in der Ausdehnung offensichtlich in einer Art Blutrausch zu sein scheint.
Er sagte er hätte Klingonen gesehen, die mit Köpfen Fußball spielen und die Knochen von Toten auftürmen.
Ich kann schwerlich behaupten unsere Kultur wäre nicht durch Krieg und Kampf geprägt, aber das ist selbst für meine Leute ungewöhnlich. Ist es eine Übertreibung, oder ist mit meinen Leuten irgendetwas in der Ausdehnung passiert?

 

Es weckt mein Interesse weil es mein Volk ist – aber auch weil mir etwas ganz Ähnliches passiert ist:

 

 

Adrenalin in der Manschaftsmesse der Raumstation… (Teil 1 nach Chronologie)

 

Auch ich bin nämlich in Rage verfallen. Ausgangspunkt war der Besuch der Sternenbasis am Rand der Shackleton Expanse. Wir waren gerade mit dem Shuttle angedockt. Zuerst hatte ich eine allergische Reaktion bekommen, dann wurde es zunehmends schlimmer und ich bin in einen allergischen Schock verfallen. Es gab eine Notfallbehandlung und einen Transport zurück auf die Krankenstation der Columbia. Die Ausstattung der Raumstation ist wirklich als rudimentär zu bezeichnen!

 

Dann lag ich im Krankenbett der Columbia. Ich war nicht einmal in der Lage mich selbst zu behandeln! Es Schmerzt die Grenzen des eigenen Körpers derart spüren zu müssen!

 

Jedenfalls hat das durchaus fähige hat Personal eine Immunreaktion aufgrund von einer Kontamination mit Tribbleallergenen festgestellt. Die Station war also mit Tribbels verseucht!
Also gab man mir ein klassisches Antihistaminikum um meine Allergie zu beruhigen und befreite mein Blut von den Allergenen. Eigentlich dachte ich, dass es damit vorbei gewesen wäre.

 

Allerdings scheint es eine Kreuzreaktion zwischen meiner Physiologie und dem Antihistaminikum gegeben zu haben. Die ganze Zeit war ich am Zittern und dachte, es wäre vielleicht nach dem Essen besser. So hielt ich noch brav ein bisschen durch bis die Nahrungsaufnahme in der Messhalle folgte.

 

Beim Essen hörte ich noch meine Crewmitglieder, wie sie sich beschwert haben dass die Station keine ordentlichen Sensoren gehabt hätte. Ich hörte Worte wie: „Wenn die vernünftig eingerichtet gewesen wären, wäre es nicht passiert“ und irgendwie hatten sie recht damit. Es war die Schuld der Crew der Station! Die haben nicht ordentlich gearbeitet! Ich wäre beinahe gestorben und damit nicht ins Sto’vo’kor gekommen! Das wurde mir alles in diesem Moment klar!

 

Plötzlich wurde ich still. Die gesamte Unterhaltung war sofort beendet. Ich habe in augenscheinlicher Ruhe die letzten Bissen meiner Nahrung zu mir genommen. Dann stand ich auf.
Wenn eine klingonische Kriegerin aufsteht, wird der Saal still.
Wenn eine klingonische Kriegerin schreitet, fällt Menschen alles aus dem Gesicht.
Wenn eine klingonische Kriegerin ein Ziel hat, kann niemand sie aufhalten!

 

Und so stand ich vor dem Kommodore. Ich glaube ich sagte nur „hey, sternenflotten-Kommodore“ und er stand auf.
Es gab nur mich und ihn. Und ER war schuld an meiner Misere! Ich wäre beinahe gestorben und der Grund stand in Persona vor mir!

 

Aber es war kein Moment in dem ich hätte kämpfen wollen, dennoch war ich im Kampfstimmung. Ich habe nur ihn und mich gesehen und NICHTS außenrum wahrgenommen.

 

Später habe ich erfahren das die gesagte Crew um mich herum stand – ich habe sie in dieser Situation nicht bemerkt.
Für eine Kriegerin ist es schwer zu ertragen nur noch eine einzige Person im Raum wahrzunehmen.
Für eine Kriegerin ist es unmöglich nichts anderes mehr zu sehen!

 

Und so fand ich mich plötzlich wieder auf Anordnung auf der Krankenstation. Schon wieder Untersuchungen! Diesmal habe ich den Tricorder selbst in die Hand genommen und festgestellt:
Meine Katecholamine und Cortisol waren weit über der Toleranzschwelle – es fühlte sich an als hätte mir jemand unbemerkt Epinephrin als Myokardinjektion verpasst!
Kurz gesagt: Mein Blut geriet in Wallungen, ich hatte Herzjagen und ich war in absoluter Rage.
Es war nicht meine Schuld. Mein Blickfeld war eingeengt. Im Kampf wäre das tödlich gewesen.

 

Ich freue mich dass mein höheres Denken auch unter dieser extremen Situation funktioniert hat. Was ich in diesem Moment aber noch nicht gesehen habe ist dass ich mich bei der Aktion in der Messe über jedwede Rangordnung und jedwede menschliche und klingonische Etikette hinweggesetzt habe und einen sehr hochrangigen Offizier angeschrien. Den Offizier, der diese Region koordiniert. Den Offizier, mit dem wir noch lange werden zusammenarbeiten müssen.

 

Ich bin sicher er wird meinen Namen nie vergessen.

 

Mit diesem Verhalten habe ich meine Crew und meine kommandieren Offiziere brüskiert. Nicht dass ich viel auf militärische Ränge geben würde, aber brüskieren will ich auch niemanden – schon gar nicht meine Crewleute.

 

Überhaupt - auf einem klingonischen Schiff wäre ich wahrscheinlich danach getötet worden. Vielleicht wäre es auch besser gewesen. Wobei wahre klingonische Krieger meine Absicht erkannt hätten und mich wahrscheinlich zusammengeschlagen hätten, bevor ich zum Kommodore hätte gehen können! So handeln wahre Freunde – zumindest unter uns. Menschen sind auf diesem Auge offensichtlich blind. Sie sind eben anders.

 

Aus persönlicher Sicht ist es äußerst schwer zu beurteilen ob ich die Eskalation in der Messhalle hätte verhindern können. Ich denke bislang dass es nur 2 Möglichkeiten gibt: Entweder man ist stark, oder man ist nicht stark genug. Folgerichtig wäre es also persönliches Versagen und damit ein Gesichtsverlust für mich und die Crew.

 

Es ist dem Geschick meiner Crewleute zu verdanken, dass ich nicht nur mein Gesicht werde bewahren können UND mich nicht einmal entschuldigen muss. Ich bin O’Connor äußerst dankbar für seine geschickten Ideen. Ich werde einen Weg finden mich bei ihm erkenntlich zu zeigen.

 

Dem Tod sieht man am besten gemeinsam ins Auge und O’Connor ist ein solcher Mensch. Ich habe ihm viel zu verdanken und hoffe das sein Plan funktioniert.

 

Und wo ich vorhin von Blindheit geredet habe: O’Connors Plan ist menschliche Diplomatie. Es war nicht einmal meine Idee, es war die Seine! Ich werde mich daran gewöhnen müssen dass dieser Aspekt bei Menschen sehr ausgeprägt zu sein scheint. Diversität hat offenbar nicht nur Schattenseiten.

 

Eine wahre Kriegerin hätte diese Situation jedoch besser erkennen müssen. Unter enormen Stress zieht eine Kriegerin nicht in die Schlacht! In den Mythen um Kah’les ist auch nicht die Rede von unüberlegtem Handeln, außer vielleicht von sinnloser Stärkedemonstration. Und dies war sinnlos, denn ich kann mir kein Ergebnis vorstellen was IRGENDWIE danach von Vorteil für mich und die Crew hätte sein können!

 

Als Folge gab es einige Gespräche. Föderationsgespräche.
Hätten sie mich nicht einfach schlagen können?
Aber ich kann damit leben zurechtgewiesen zu werden. Ich kann damit leben verletzt zu werden. Ich fürchte nicht einmal den Tod. Ich kann also auch damit leben von Vorgesetzten zusammengefaltet zu werden, sofern dass einem Menschen überhaupt gelingen kann. - Benutzt doch wenigstens eure Fäuste bevor ihr denkt! Das würde uns einiges ersparen! [tiefes durchatmen]

 

Doch so sind sie nicht. Die emotionale Enttäuschung die Rozhenko als Freund zum Ausdruck gebracht hat wiegt aber mehr als der Schmerz von Verletzungen. Ich habe vor ihm mein Gesicht verloren und werde mir wohl etwas einfallen lassen müssen. Und bei O’Connor muss ich mich irgendwie erkenntlich zeigen, denn er hat mir sogar eine Möglichkeit aufgezeigt diese schwierige Situation in eine Situation der Stärke zu verwandeln. Diese Menschen scheinen zumindest teilweise meine Sympathien zu wecken – und meinen Respekt.

 

Ich bin heute sehr froh darum dass ich immer abwägende Entscheidungen im Umgang mit den Menschen getroffen habe. Vor allem aber bin ich froh darum, dass ich nicht als die heißblütige Kriegerin gelte und unter der Crew als besonnen wahrgenommen werde. Wäre dem nicht so, hätte man mich bestimmt aus der nächsten Luftschleuse geschmissen.

 

keH‘la, ‘aStoQ ihr hattet offenbar recht damit, mich auf diese Mission zu schicken. Ich verstehe jetzt.

 

SoS, keH'lah, jIghojtaHqu'! [Untertitel: Mutter, ich habe noch sehr viel zu lernen]

 

 

Das Verhör der anderen Crew…

 

Der letzte Punkt der Mission war dann die Crew des anderen Schiffes zu verhören. Es war natürlich nicht explizit mein Auftrag, aber was mir nicht explizit verboten wird…

 

Was ich herausgefunden habe:
Das Schiff gehört einem irdischen Unternehmen was die Region ausbeuten wollte. Ich dachte alle Menschen würden nur zum Wohle der Menschheit arbeiten, aber diese Menschen hatten mehr von den Ferengi, als sie selbst hätten wahrhaben wollen: Eine unehrliche Drecksbande! Feige, unehrlich aber charmant und intellektuell auf der Höhe und mit einer Silberzunge sprechend, wie es sonst nur die Föderation vermag. Komische Umtriebe von einem dominanten Männchen und einem schwachen Weibchen habe ich auch vernommen. Ich bin mir noch nicht sicher ob das Paarungsrituale waren, oder ob diese Menschen immer so sind und sie einfach nur niedere Triebe haben.

 

Persönlich fand ich diese Menschen aber hochinteressant. Sie sind das genaue Gegenteil von dem, was die Sternenflotte verkörpert!

 

Unehrlich, unehrenhaft, verlogen, habgierig. Und dennoch übt dieses Verhalten einen Reiz auf mich aus. Warum?! Es ist UNEHRENHAFT! UNEHRENHAFT!
Meine Loyalität steht hier nicht in Frage. Ich stelle aber mich in Frage. Soll das meine Freiheit sein? Die Freiheit Fehler zu machen habe ich ausgiebig genug ausgekostet!
Ich hoffe es sind noch Nachwirkungen von meinen Behandlungen.
Ich glaube diesen Quatsch mit dem ghe'tor und dem Fek’Ihr nicht. Ich HASSE Mythen. Aber so könnte es beginnen...

 

[5 Sekunden Pause und ein tiefes Luftholen]

 

Nach mehreren Gesprächen habe ich jedenfalls herausgefunden, dass die Aussagen der fremden Crew und die Aussagen des Piraten in manchen Teilen konträr zueinander stehen. Die Crew ist dabei unehrlicher und unaufrichtiger gewesen als es der Pirat war. Was sie uns aber verheimlicht haben ist nach wie vor ein Rätsel.

 

Der einzig verbliebene Pirat ist jedenfalls bei uns hinter Cardassianischen Vorhängen gelandet.

 

 

Eine neue Spezies…

 

Und eine neue Spezies haben wir auch kennengelernt, die sich offenbar an Board des fremden Schiffes versteckt hielt. Eine katzenartige Rasse. Unglaublich hochintelligent, aber mit einer Technologie aus dem Spätmittelalter der Erde. Technologie benutzen sie nicht, weil es ihnen zu viele negative Folgen hätte. Aber die theoretische Möglichkeit für einen Warpantrieb haben sie, denn das Wissen darum ist für sie nichts neues. Ein komisches Volk.

 

 

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Schicke außerdem diesen Logbucheintrag unverschlüsselt, aber über einen verschlüsselten Kanal an keH’la, Kaam tuq, Quo’nos, sobald wir die Ausdehnung verlassen haben und wieder im normalen Raum sind.