Mission-Logfile 46, Values, Sternzeit 23900318

Persönliches Logbuch PO Miraj - Persönlicher Eintrag


Stardate 23900318 - Der Empfang 


Wie geplant erreichte die Columbia den Orbit über Altair IV, um dort dem Abschluss von Verträgen zwischen der Vhati Kooperative und den auf Altair IV lebenden romulanischen Flüchtlingen beizuwohnen. 

Die Crew der Columbia war zur Gewährleistung der Sicherheit vor Ort anwesend. 

Ebenfalls dazu gestoßen sind Sonderbotschafter Ley Tale vom Föderationsrat und Captain Hunter der USS Tereshkova. Ein weiterer Gast war ein Händler, Captain Harvey Backett, welcher Handel in den umliegenden Systemen treibt.


Zunächst wurde ein Empfang gegeben, in welchem Magistrat Ruun und Sprecherin Tukeen, als Gastgeber, ihre Freude über den Besuch aller Anwesenden ausdrückten. 

Die Vhati sind ein äußerst gastfreundliches und familiäres Volk - und die Romulaner auf Altair IV scheinen viele der Gepflogenheiten der Vhati adaptiert zu haben. 

Die Vhati erinnern mich sehr an meine eigene Familie - oder mein Volk…bei ein paar hundert Leuten ist das ja nun auch dasselbe. Die Vhati sind deutlich mehr als ein paar hundert und dennoch fühlt es sich für mich sehr ähnlich an. 

Die Teilnahme an der Jagd vor beinahe einem Jahr hat sicherlich dazu beigetragen - trotzdem, sich wohl zu fühlen ist einfach, wenn man behandelt wird wie Familie. 


Später am Abend stieß Captain Astoq des Klingonischen Schiffs IKS joHrIQ  zur Gruppe. Offenbar war er nicht direkt eingeladen, wurde jedoch durch den Magistrat umgehend willkommen geheißen. Auch Captain Hunter begrüßte den klingonischen Gast. 

Captain Astoq war mit der joHrIQ in der Schlacht vor Minos gegen die Borg zu unserer linken Flanke. 


Captain Astoq stellte schnell klar, dass seine Anwesenheit zum Ziel hatte, die Föderation an ein Versprechen zu erinnern - und Unterstützung einzufordern, um den Anspruch seines Hauses auf Narendra III geltend zu machen.

Captain Astoq stellte in Gesprächen immer wieder heraus, dass sein Haus sich eine diplomatische Lösung mit den auf Narendra III lebenden Romulanern wünsche. 

Ich empfand ihn als äußerst angenehmen Gesprächspartner. Vielleicht kann mit Unterstützung der Föderation und der Romulaner von Altair IV ja tatsächlich eine Lösung gefunden werden, mit der beide Seiten gut umgehen können.


Der Abend verlief sonst ruhig. Es wurde geredet, gelacht, getrunken und gemeinsam in Philosophie und Geschichten geschwelgt.


So klang der Abend aus - und der nächste Morgen begann mit rotem Alarm. 



Stardate 23900319 


Um 08.30 Uhr Ortszeit gab es eine Detonation in der Wissenschaftsstation des Gemeindezentrums. 

Die Crew der Columbia war umgehend zur Stelle und nahm sich sowohl Sicherung der Umgebung als auch Ermittlung vor, in die ich selbst allerdings nicht involviert war. (Die Ermittlungen konnten im Laufe des Tages erfolgreich abgeschlossen und weitere Vorfälle vermieden werden.)


Mich bat zunächst der Sonderbotschafter Ley Tale um ein Gespräch. Der Wunsch des Botschafters nach Gesprächen mit der Crew der Columbia wurde bereits vorab durch Captain Gallagher angekündigt - somit war ich nicht weiter überrascht, außer vielleicht darüber, dass ich die erste war, die er um ein Gespräch bat. Betrachtet man aber, wie geschäftig meine Kollegen mit der Aufklärung der Explosion beschäftigt waren, erklärt sich das dann doch recht schnell.

Tatsächlich fand ich das Gespräch angenehm. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er versucht zu bewerten, sondern sah mich echtem Interesse gegenüber. 

Ich werde nicht versuchen im Detail wiederzugeben, was ich gesagt habe - aber soviel möchte ich doch hier festhalten - ich glaube nicht daran, dass die Föderation auf Dauer zum negativen Verändert werden wird.

 


Exkurs - Meine Sicht auf die Föderation


Die Föderation ist aufgebaut auf Idealen, auf Zielen, die uns verbinden. Sie hat sich früh hohe Ziele gesetzt. Ziele, die zu Beginn utopisch schienen und die nicht immer überall erreicht wurden und werden.  

Wir als Crew der Sternenflotte sind unterwegs, um diese Ideale zu vertreten, sie nach außen zu tragen. Und danach zu streben, besser zu sein als wir es gestern waren. 

Konflikte und daraus resultierende Angst und Aggression sind schlechte Ratgeber - und gerade deshalb werden sie keine Oberhand behalten können. 

Die Föderation und damit auch die Sternenflotte werden sich wieder auf ihre Leitsterne besinnen und diese Krise hinter sich lassen. Davon bin ich überzeugt. 



23900319 - Nachmittag - Ein Piloten-Zentrisches-Schiff


Gegen 13:00 Uhr Ortszeit wurde ich von Sori Wann, dem Chefingenieur der Vhati auf Altair IV um meine Expertise in Bezug auf Raumschiffe gebeten.

Sori Wann verfolgt die Idee ein Raumschiff zu entwerfen, welches als Polizeischiff für die Vhati im Altair System, insbesondere gegen Piraten eingesetzt werden kann, und dabei mit minimaler Besatzung auskommt.

Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit, an der Entwicklung eines Schiffs teilzuhaben - und allein der erste Entwurf war unheimlich spannend. Sori ist ein brillanter Ingenieur. Allein seine Kreativität im Einsatz verschiedener Technologien ist bemerkenswert. Er denkt außerhalb starrer Muster, und ihm beim Denken und entwickeln zuzusehen war unglaublich. Er hat mich zu meinen Erfahrungen gefragt - was ich als Pilotin für die wichtigsten Eigenschaften eines Schiffes halte, wie weit man ein Schiff auf seine Essenz reduzieren kann. Was meiner Meinung nach, als Pilotin, nach diese Essenz ausmacht… und während wir sprachen, entstand auf seinem Padd erst eine Liste, später ein Entwurf, und am Abend hatte er bereits eine fertige Entwurfszeichnung dabei. 


Ich bin gespannt, zu sehen, wie genau der Entwurf zum Leben erweckt werden wird. Das Schiff soll wendig sein, atmosphärentauglich, warpfähig, in Leichtbauweise gefertigt. 


Ich habe wiederholt darauf hingewiesen, dass es sicher auch sinnvoll ist, andere Aspekte als meine Sicht als Pilotin mit einzubeziehen. Nach dem aktuellen Entwurf ist es sehr Piloten-zentriert, aber es wird mit Sicherheit eine Freude, es zu steuern.



23900319 - Abend - Abschluss des Vertrags zwischen Romulanern und Vhati


Am Abend wurde dann, nach noch einigen Verhandlungen zwischen Magistrat Ruun und Sprecherin Tukeen die Unterzeichnung des Vertrages Vollzogen

Der Moment war geprägt von Hoffnung und von einem gemeinsamen Blick in die Zukunft und von Mut neue Wege zu beschreiten. Diese Stimmung färbte auf alle Anwesenden ab - auf den einen stärker, auf den anderen weniger stark…. Aber ich bin mir sicher, dass jeder der Anwesenden die Magie des Moments wahrnehmen konnte. 



Persönliche Entwicklungen


Der weitere Abend verlief für mich mehr als angenehm. Der Sonderbotschafter kam auf mich zu um mir mitzuteilen, dass er mit dem Klingonischen Captain Astoq gesprochen habe - und dass der Wunsch den ich geäußert hatte, einmal ein klingonisches Schiff steuern zu dürfen, wohl bald in Erfüllung gehen werde.

Einige Momente später ergriff Captain Gallagher das Wort, um bekannt zu geben, dass ein klingonisches Austauschschiff bald zu unserer Flotte stoßen wird. In diesem Zusammenhang sei auch für mich die Möglichkeit eingeplant, einmal die Steuerung dieses Schiffes zu übernehmen. 


Ich konnte meine Freude darüber nicht verstecken - Ich glaube aber auch nicht, dass irgendjemand das von mir erwartet hätte. 


Und dann war da noch Sori Wann…Ich war überrascht und geschmeichelt, als er mir den Namen für die neue Schiffsklasse, der ihm vorschwebt, nannte…eine Mirage-Klasse. In seiner direkten Art merkte er an, dass er das Schiffsdesign nach mir benennen möchte. Um das Ganze noch in Kontext zu setzen - während unseres Gesprächs am Nachmittag hatte ich gescherzt, dass ich es als Pilotin wohl geschafft hätte, wenn eine Schiffsklasse nach mir benannt würde. Dass mein Name, Miraj, in der Aussprache mit dem englischen Wort für Spiegelung Mirage identisch ist, war da laut Sori ein passender Zufall. 


Er hat mir auch versprochen, dass ich das Schiff steuern darf. Eigentlich war es weniger ein Versprechen und mehr eine Feststellung, dass ich es fliegen werde. 

Ich werde mir also Landurlaub für diesen Anlass aufheben.


Ich habe kurz gezögert, speziell nach meinem unfassbar schlechten Gespür in letzter Zeit, aber ich habe mich dann doch entschlossen Sori zu fragen, ob er mit mir flirtet.

Er meinte das tut er. - Ich hatte mir bereits überlegt, wie ich ihm deutlich mache, dass ich Interesse an ihm hätte. Immerhin hatten wir bisher nur wenig miteinander gesprochen und kannten uns kaum.

Bei der Mission auf Altair IV vor einem Jahr hatten wir uns kennengelernt, allerdings außerhalb dieser Mission und der traditionellen Jagd der Vhati hatte ich keinen weiteren Kontakt mit ihm.

Genau genommen scheint es so, als hat dieses Projekt, die gemeinsame Arbeit an dem Schiffsentwurf, den Kurs auf Romantik gesetzt - nur um dann am Abend mit Warp 9.9 darauf zuzusteuern.


Nun standen wir vor dem Problem, dass unsere Leben so unterschiedlich sind. Kaum haben wir uns gefunden, war klar, dass der Abschied bereits am nächsten Morgen bevorsteht..

Natürlich habe ich gescherzt, er solle doch der Sternenflotte beitreten… So wie er scherzte, dass ich doch bleiben soll…als Pilotin eines der Polizeischiffe vielleicht. Und auch wenn das für den Moment verlockend klang - keiner von uns würde damit glücklich werden. 


Er ist gebunden. An sein Volk, seine Familie, seine Arbeit. Und mein Herz schlägt für die Sternenflotte und die unendlichen Weiten des Alls. 


Jetzt  bin ich wieder auf der Columbia, in meinem Quartier. 

Ich habe gerade eine ereignislose Schicht auf der Brücke hinter mir. Zurück zum Alltag und wieder zuhause. 

Und das erste Mal, dass ich nicht nur glücklich bin, hinter dem Steuer zu sitzen. Bisher konnte ich mich immer darauf verlassen, dass meine Stimmung sich bessert in dem Moment, in dem ich auf meinem Stuhl auf der Brücke Platz nehme. Dass Melancholie in den Hintergrund tritt, wenn ich einen Kurs berechne. Dass die Vibration des Schiffs beim Umschalten von Impuls auf Warp mich Schmetterlinge fühlen lässt…

Heute? Es fiel mir schwer, nicht gedanklich den Kurs zurückzuverfolgen. Zurück nach Altair IV und während ich unser Schiff durch die Weiten des Weltalls steuere, ist Sori damit beschäftigt, die Grenzen der Ingenieurskunst auszuloten.


Die Menschen sprechen von  “Star-Crossed-Lovers” - von [schlechten] Sternen durchkreuzt  - für jene Verbindungen, die nicht sein sollen.. 

Aber Sterne zwischen dem Piloten und dem Ziel verhindern nicht das Ankommen, sie erfordern nur eine Anpassung des Kurses.