Mission-Logfile von Lt. Javert, Sternzeit 23900317 betreffend Vertragsabschluss zwischen Vhati und Romulanern auf Altair 4

Sternzeit 23900317.210 – Setting the Stage


[ Personal-Log wie immer in Gelb und privat gesichert ]

Es ist kaum zu glauben, dass seit unserer Mission auf Altair 4 bereits ein ganzes Jahr vergangen ist! Dieses vergangene Jahr hatte außer der Jagd bei den Vhati und unserem kleinen „Abenteuer“ mit der Gilded Star kaum Abwechslung zu bieten – vielleicht ist die Zeit deshalb so schnell verflogen. Wegen Alltagsroutine. Die Columbia A hatte hauptsächlich Patrouillendienst, kombiniert mit der allseits unbeliebten Problematik von Ressourcenbeschaffung sowie der Erforschung und Kartographierung von Raumgebieten und Asteroiden. Zumindest unsere Wissenschaftler hatten also etwas mehr zu tun als Trainings abzuhalten, auf Sensordaten zu schauen und auf neue Beiträge des Federation News Service zu warten.

Dort gab es nämlich durchaus spannende Themen, die direkten Einfluss auf unseren Dienst haben könnten: Beispielsweise ob es mit dem stark kontrollierenden „Zentralismus“ durch den Föderationsrat weitergehen würde oder ob die Captains von Sternenflottenschiffen wieder mehr Eigenständigkeit für Entscheidungen bekommen sollen.
Man könnte meinen, der Föderationsrat hätte gemerkt, dass es nicht so gut klappt, sich nur auf sich selbst und die eigenen Grenzen zu fokussieren. Denn dass so viele Starfleet-Schiffe die Grenzen des Föderationsgebietes patrouillieren, bietet Raumpiraten und Schmugglern die Gelegenheit, vermehrt Frachter auf Handelsrouten zu überfallen. Die Kriminalität innerhalb des Föderationsgebiets ist in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen und die Sternenflotte ist mit der aktuellen Aufstellung und Befehlskette nicht flexibel genug, um schnell auf solche Angriffe reagieren zu können. Erste Handelsunternehmen haben bereits mit Boykott und dem Einstellen von Lieferungen gedroht, wenn sich hier nicht bald etwas ändert.
Die aktuelle Föderationspräsidentin hat ihren Rücktritt in zwei Jahren angekündigt und wird auch keine Empfehlung für einen Nachfolger bei der Wahl in zwei Jahren abgeben. Es ist also völlig offen, wie es mit Föderation in der Zukunft weitergeht.

Aber es gibt auch gute Neuigkeiten: Die USS Columbia fliegt wieder nach Altair 4 und hat dort die Mission, in einem neu gebauten Handelsposten (auch Gemeindezentrum genannt) innerhalb des neuen romulanischen Gebietes, die Finalisierung des Unabhängigkeitsvertrages zwischen Vhati und Romulanern zu begleiten. Unsere Aufgaben sind das Stellen einer Sicherheitstruppe um den reibungslosen Ablauf zu gewähren und das unabhängige Begleiten des Vertragsabschlusses. Also Beobachten und Sichern. 


[ Personal Log: Der Föderationsrat ist nämlich nicht so begeistert davon, dass die Vhati und die Romulaner die Entscheidungen ziemlich eigenständig getroffen haben und nicht jeden Schritt bürokratisch haben abnicken lassen. Die Romulaner sind bis zum Unterzeichnen des Vertrages noch nicht souverän und haben demzufolge noch keine eigene Miliz, weshalb eine unabhängige Sicherung des Handelspostens im Sinne aller Beteiligten ist. ]

Ein weiterer interessanter Punkt: Auch die Tereshkova ist bei Altair 4, sie haben einen bajoranischen Sonderbotschafter der Föderation namens Ley Tale an Bord. Der ist mit dem Auftrag da, mit allen Mitgliedern der Columbia zu sprechen weil die Föderation sich ein Bild machen möchte, wie die Besatzung von Sternenflottenschiffen wirklich denkt, also wie es „da draußen“ wirklich läuft. Denn bei der Berichtskette von Abteilungsleitern zu Captains bis zu Admirälen gefolgt von Sektionsleitern und schließlich zum Föderationsrat ist es ein bisschen wie beim Prinzip stille Post: Es kommt nie ganz das an was ursprünglich geschrieben und /oder gemeint wurde.

Das Pilotprojekt für ein Zusammenleben zweier Völker auf einem Planeten auf Altair 4 steht unter enormer Aufmerksamkeit. Nicht alle finden es gut, dass die Romulanische Exklave dort sich komplett selbständig machen will und auf der Halbinsel, die die Vhati den ehemaligen Flüchtlingen überschreiben möchten, ein unabhängiges, selbst verwaltetes Staatsgebiet ohne Anbindung ans zerfallende Romulanische Reich gründen wollen. Vhati und Romulaner planen also eine Zusammenarbeit auf echter Augenhöhe, obwohl das Gebiet der Romulaner planetarisch gesehen nicht sehr groß ist. Die Romulaner bekommen vollumfängliche Rechte auf Zugriff und Abbau aller Rohstoffe innerhalb ihres Staatsgebietes, dürfen eine eigene Miliz gründen und später auch eigene Handelsverträge mit andern Planeten und Reichen schließen, wobei die Raumschiffe der Handelspartner den Vhati-Raum frei durchfliegen dürfen. Die Handelsverträge müssen (nach Vertragswerk) jedoch allen Richtlinien und Gesetze der Föderation folgen.
Es ist also eine sehr spannende, bisher nie dagewesene Situation.


[ Personal Log: In dem neuen Gebiet ist derweil auch nicht alles eitel Sonnenschein: Unzufriedene junge Romulaner haben auch dort schon einen Anschlag verübt und wurden dazu verurteilt den Planeten zu verlassen und nicht zurück zu kehren – eine Bestrafung aus dem Rechtskatalog der Vhati Kooperative und somit allemal besser als das Todesurteil, das ihnen nach romulanischem Recht gedroht hätte – besser aus unserer Sicht zumindest. ]

Das zerbrechende romulanische Reich teilt sich derweil grob in eine Fraktion, die einen völligen Neuanfang für die Romulaner möchte und das alte romulanische Reich mit seinen Traditionen und Gesetzen hinter sich lassen will, und eine Fraktion die man als Imperialisten oder Traditionalisten bezeichnen könnte, die am liebsten so weitermachen will wie früher. Was ohne Heimatplanet nicht ganz einfach ist, und es ist auch nicht bekannt, ob man einen neuen Heimatplaneten gefunden und besiedelt hat.

In jedem Falle werden wir alte Bekannte wieder sehen: Von den Vhati werden bei der Konferenz Magistrat Teiken Ruun und Chefingenieur Sori Wann erwartet und die Romulaner werden von Sprecherin Tukeen vertreten.


Sternzeit 23900317.220 – Der offizielle Empfang


Kaum auf Altair 4 angekommen gab der Captain der Crew ein ausführliches Missionsbriefing und dann machten sich alle direkt an die Arbeit. Wir begrüßten unsere drei VIPs und den Sonderbotschafter vor Ort, und Magistrat Ruun sprach eine offizielle Einladung für einen Empfang am selben Abend aus. Dort sollte mit guten Getränken und Knabbereien gefeiert werden, wie weit Romulaner und Vhati bereits gekommen sind, um eine gute Basis für die Vertragsverhandlungen am nächsten Tag zu schaffen.
Ich wies PO Cane an, Magistrat Ruun nicht aus den Augen zu lassen, bat XO McPherson darum, Botschafter Ley zu begleiten und hängte mich selbst an Sprecherin Tukeen. Dabei ging es zum einen darum, einen Eindruck von der Stimmung und den Gesprächsthemen der drei wichtigsten Personen der Verhandlungen zu bekommen, zum anderen aber auch, ihre Sicherheit auf möglichst angenehme Weise zu gewährleisten.
Ensign Nabaar erstellte einen Plan, ein koordiniertes Netz an Tricorder-Überwachung für das Gebäude und den nahen Umgebungsbereich einzurichten, um potentielle Gefahrenquellen frühzeitig zu erkennen. Hierfür wies sie alle Crewmitglieder, die mit Tricordern gut umgehen können an, nach bestimmten Dingen wie Waffensignaturen, Annäherung von Personen, Zusammensetzung der Atemluft und weiteren potentiellen Gefahrenquellen zu scannen und ihre Scanner kontinuierlich laufen zu lassen. Das Gebäude selbst hat nämlich keine Sensor-Überwachung. Magistrat Ruun gab die Zustimmung zu der Aktion und Ingenieur Wann, der beim Bau des Gebäudes maßgeblich beteiligt war, war auch einverstanden.

Der Beginn des Abends verlief harmonisch und die Stimmung war gut. Zumindest die Unterhaltungen mit den beiden Vhati, Sprecherin Tukeen und dem Sonderbotschafter liefen locker und positiv, von Problemen war nichts zu spüren. Sie freuten sich uns wieder zu sehen und wir tauschten Erfahrungen und Berichte aus und genossen die angebotenen Getränke.

Dank des Tricorder-Überwachungsnetzes bemerkten wir frühzeitig, dass sich nach einem Zeitraum von vielleicht einer Stunde ein unerwarteter Gast näherte: Ein Klingone, der sich als Astoq, Sohn des Uheq, Capain der Vorcha „Yorrick“, Gin’Taq des Hauses Kharn vorstellt. Da man bei Klingonen ja zunächst aufgrund ihres Auftretens nie ganz sicher sein kann, ob sie eine Blutfehde oder ein Gelage im Sinne haben, war die Stimmung nach seiner Ankunft zunächst etwas angespannt. Doch er erklärte schnell, dass er wegen der bislang ungeklärten Sachlage um Narendra 3 hier sei und weil ihn die hier auf Altair 4 angestrebte Lösung zwischen Romulanern und Vhati interessierte.


[ Personal Logfile: Das sorgte für die ein- oder andere hochgezogene Augenbraue aus der schnell zwei wurden als er obendrein Grüße von Kanzler Martok an Crewman MacTavish ausrichtete. Nein, wir hatten uns nicht verhört und nein, es lag auch keine Verwechslung vor. Wir beließen es allesamt dabei und zumindest ich möchte lieber gar nicht SO genau wissen, was genau der Anlass für diese Grüße war! ]

Jedenfalls führte Astoq an diesem Abend noch einige anscheinend gute Gespräche mit Magistrat Ruun und einigen anderen und es blieb in der Tat harmonisch.
So gemütlich der Abend verlief, so ungemütlich wurde es früh am nächsten Morgen.


Sternzeit 23900318.083 – Explosion im Wissenschaftslabor


Um 8:30 Uhr am nächsten Morgen schrillte ein lauter Alarm durch die Gänge! Zum Glück war ich Dienstbereit und fand mich in Windeseile zusammen mit anderen Crewmitgliedern und Ingenieur Sori Wann an der automatisch verriegelten Tür zum Wissenschaftslabor ein, von wo der Alarm ertönte. Der Ingenieur war höchst alarmiert und bereit den Raum zu stürmen sobald er die automatische Verriegelung aufgehoben hatte, doch er ließ sich bremsen. Als Leiterin der Sicherheit koordinierte ich die Situation: Sobald wir sicher sein konnten dass die Umgebung auf der anderen Seite der gesperrten Tür nicht toxisch oder anderweitig tödlich war ließ ich die Sperre durch Ingenieur Wann aufheben und wies PO Biggarth an, den Raum als erster zu betreten, Tricorder-Scans durchzuführen und diese auszuwerten bevor der Raum durch nachrückende Personen beeinflusst wurde.
Schnell war die Ursache für den Alarm gefunden: An einem Wartungszugang war das Relais einer Plasmaleitung explodiert und hatte dabei zum Glück nur vergleichsweise geringen Schaden angerichtet. Wir konnten sicherstellen dass es bei der Explosion keine Toten oder Verletzten gegeben hatte und es gab zwar Gase im Raum, diese waren jedoch nicht toxisch und die Belüftungsanlagen entfernten die Reste davon zügig. PO Biggarths Scans ergaben zunächst nichts allzu ungewöhnliches was außerhalb der Plasmaexplosion erklärbar gewesen wäre (Sprich Sprengstoffe, Säuren oder ähnliches)
Da das Handelszentrum wie erwähnt ein Neubau war und Ingenieur Sori Wann, der uns als überaus fähig bekannt war, die Bauleitung geführt hatte, lag die Schlussfolgerung dass es sich um Sabotage handeln musste relativ nah. Natürlich konnten wir auch einen Unfall nicht ausschließen, aber die Ermittlungen deckten diese Möglichkeit zugegebenermaßen nur im Nebenfeld ab. Insbesondere nachdem uns der sichtlich erschütterte Sori Wann erklärte, dass er im Plasma-Netzwerk in regelmäßigen Abständen bei den Relais-Punkten Sollbruchstellen eingebaut hatten, die im Falle von Überladungen eine Kettenreaktion verhindern sollten. Für Nicht-Ingenieure: Hätte er dies nicht getan, hätte die Explosion möglicherweise an einer anderen Stelle sehr viel größer, hässlicher und mit deutlichen Verlusten stattgefunden!

Das explodierte Relais wurde ausgiebig gescannt bevor unsere Techniker Chief Kassabyan und PO Drake es vorsichtig ausbauten. Hierbei wurden Rückstände eines Pulvers mit organischen und anorganischen Bestandteilen, Säurerückstände sowie Organische Rückstände gefunden, letztere konkret: humanoide Hautpartikel, Schmutzpartikel, mineralischen Bestandteile, Wasser, sowie in geringem Maß Pflanzenwurzeln, und Blütenpollen.
Das ausgebaute Relais wurde zunächst im Sicherheitsbüro hinter einem Kraftfeld gelagert um später untersucht zu werden, Priorität hatte zunächst die Reparatur der Plasmaleitung und des Relais. Nachdem die Reparaturen abgeschlossen waren überprüften alle anwesenden Techniker gemeinsam alle Plasmaleitungen in der Nähe der Explosionsstelle, insbesondere die nahe gelegenen von Sori Wann angelegten Relais-Sollbruchstellen an denen nichts passiert war. (Die Idee hierbei: Falls die Explosion eine Folge einer Überladung gewesen wäre hätte es auch an den angrenzenden Relais und Leitungen noch Anzeichen für Überlastung geben müssen.) Das Fazit dieser Untersuchungen: Keinerlei Auffälligkeiten, was die Vermutung einer Sabotage verdichtete.

Nach der Reparatur wurde das Wissenschaftslabor zunächst noch einmal gründlich gescannt und untersucht. Es gab mit Ausnahme der Explosion keine Auffälligkeiten und es fehlte auch nichts. Die Computerkonsolen waren ebenfalls unauffällig, es gab keine weiteren Defekte. Im Anschluss an die Untersuchungen wurde der Raum durch Ingenieur Wann und mich via Computer und auch Manuell verschlossen und gesichert. Von Wann nahmen wir noch Hautpartikel und Fingerabdrücke zum Abgleich.

Im Anschluss gab es erst einmal Frühstück für alle im Gemeinschaftsraum, und danach wurden alle Anwesenden auf den aktuellen Stand gebracht sowie Pläne für das weitere Vorgehen geschmiedet.


[ Personal Log: Irgendwann zwischen dem Alarmstart und dem Beginn der tatsächlichen Ermittlungen muss es mir wieder passiert sein: Ich habe mehr oder minder ungefragt und leider auch ohne zu fragen das Ruder übernommen. Verflixt auch! Ich kann mir noch so oft vornehmen, die Kommandokette präzise und pflichtgetreu einzuhalten – sobald ein Sicherheitsrelevanter Fall um die Ecke kommt setzt irgendetwas bei mir aus und ich finde mich dabei wieder, die Crew zu führen bis der Fall gelöst ist, die Feinde geschlagen sind oder mich irgendwer deutlich bremst. Ich bin Loughlin und Kenneth wirklich unheimlich dankbar, dass sie mir keinen Strick daraus drehen! Naja, und immerhin: Es ging ja auch um eine Sicherheitsrelevante Situation und ich bin nun mal Sicherheitschefin. Sollte mir trotzdem nicht so oft passieren. ]

Der Plan für später sah folgende Schritte vor:
- Die Außenbereich nach den Pollen und mineralischen Bestandteilen scannen. (Koordination: Ens. Valeris)
- Eine genaue Untersuchung der explodierten Kupplung (Durchzuführende PO Drake und PO Biggarth)
- Untersuchen ob irgendetwas auf eine Bombe an der Leitung hinweisen könnte (z.B. Säure)
- Untersuchen ob wir die Hautpartikel einer Person im Gebäude zuordnen können (Abgleich mit medizinischen Daten und Scans aller bekannten Personen im Gebäude und der Umgebung inkl. Der neuer angekommenen Romulaner)
- Abfrage an Schiffe im Orbit ob es Beamvorgänge in der Nacht gegeben hat
- Die Logfiles der Scanprotokolle vom Vorabend durchschauen ob es Auffälligkeiten vor der Explosion gegeben hat (Koordination Ens. Nabaar)
- PO Kassabyan schaut die Wartungsprotokolle durch nach den Reinigungsintervallen und Reinigungskräften an besagter Relais-Wartungsklappe.
- PO Kane kümmerte sich um Hintergrundinformationen und Daten von dem vor einiger Zeit durch Romulaner durchgeführten Anschlag.

Sonderbotschafter Ley Tale begann nach dem Frühstück und der Planung des weiteren Vorgehens damit, seine Aufgabe hier fortzusetzen und Einzelgespräche zu führen. Er betonte im Vorfeld dass es nicht seine Absicht sei, die Crew zu bewerten, sondern einen persönlichen Eindruck von der Arbeit der Crew zu gewinnen. Sein Ziel war, sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen: Was genau tun wir hier, was sind unsere Aufgaben? Wie funktioniert die Zusammenarbeit zwischen den Vhati den Romulanern und der Sternenflotte? Wie gehen wir vor? Derlei Dinge.
Captain Gallagher hatte nichts dagegen solange die Ermittlungen durch die Interviews nicht gestört werden würden. Und somit legten alle mit ihren Aufgaben los.


Sternzeit 23900318.103 - Beginn der Ermittlungen und Untersuchungen


Direkt im Vorfeld der Ermittlungen besprach ich mit Magistrat Ruun und Sprecherin Tukeen die Notwendigkeit, beide unter ständigen Schutz zu stellen solange wir nicht ausschließen konnten, dass die Explosion ein fehlgeschlagener Anschlag auf die Besiegelung des Vertrages gewesen war. Der Vorteil für Beide in dieser Situation war, dass sie immerhin zumeist im Zentrum des Geschehens blieben und stets informiert waren.

Die Informationen zum früheren Anschlag waren demzufolge am schnellsten zusammengestellt, denn ein großer Teil der Antworten hierzu kam von Sprecherin Tukeen direkt:
Etwa vor einem halben Jahr hatte eine zehnköpfige Gruppe von romulanischen Siedlern (von denen fünf erst kurz zuvor nach Altair 4 gekommen waren) einen Anschlag auf die Minenanlagen geplant. Verwendet wurden Bergbausprengstoff und Zünder, die vor Ort requiriert wurden. Es sollten dabei primär Gerätschaften zerstört werden - letztlich gelang der Anschlag auch nur Teilweise und der Schaden hielt sich in Grenzen.
Die romulanischen Täter waren mit ihrer Situation unzufrieden gewesen und konnten keiner terroristischen Organisation zugeordnet werden. Sie handelten aus eigenem Antrieb mit dem Ziel, die Minen zu sabotieren. Es entstand lediglich Sachschaden, keine Toten, keine Verletzten. Die Täter hatten damit gerechnet, von der romulanischen Bevölkerung gedeckt und versteckt zu werden. Stattdessen wurden sie von den romulanischen Siedlern an die Sicherheitskräfte der Vhati ausgeliefert. Ihnen wurde der Prozess gemacht und sie wurden von einem Vathi Gericht zu Gefängnisstrafen verurteilt. Diese verbüßen sie in Strafkolonien der Föderation. Die Verhöre lieferten keinen Anhaltspunkt auf außerplanetare Kontakte oder anderweitige Beeinflussung der Gruppe.

Seither waren zwar vereinzelt weitere romulanische Flüchtlinge nach Altair 4 gekommen, aber Sprecherin Tukeen konnte sich bei diesen nicht vorstellen, dass sie den Vertrag mit den Vhati boykottieren wollen würden.
PO Cane kümmerte sich noch darum, medizinische Daten und Verhörprotokolle von dem Vorfall zu bekommen und sammelte auch medizinische Daten des übrigen romulanischen Personals, um Abgleiche mit den gefunden Hautpartikeln machen zu können. Hierbei wurden aber keine Übereinstimmungen gefunden und diese Ermittlungsrichtung war schnell abgeschlossen.

PO Kassabyan kümmerte sich darum, die während der Wartungen verwendeten Putzmittel zu suchen um deren Zusammensetzung mit den gefundenen Säurerückständen und organischen Partikeln abzugleichen. Zwar fand er keine verwendeten Mittel, konnte aber deren Zusammensetzung im Replikator eruieren. Laut Reinigungs-Logfiles war die betroffene Wartungsklappe bisher nur einmal regulär geöffnet worden, und zwar bei der Grundreinigung durch einen Vhati-Techniker direkt nach Inbetriebnahme der fertig gestellten Anlage vor etwa drei Wochen. Bei der Reinigung wurde eine leicht korrosive Flüssigkeit (Polytrinsäure, Dicosilium, Benzotriazol) verwendet, die die Leitungskörper anlöste und im Anschluss wurden diese mit Polymer-Nanopartikeln neu versiegelt. Die Technik kümmerte sich um alle technischen Aspekte und bekam das zu untersuchende Relais zur Verwahrung.

Die Wissenschaft kümmerte sich um alle organischen und mineralischen Bestandteile, und Crewman MacTavish beschloss, in der näheren Umgebung des Gebäudes mit dem Tricorder nach den Pollen zu suchen, die bei der ersten Untersuchung des explodierten Relais entdeckt worden waren (s.o.). Er bekam PO Funk als Sicherheitseskorte beide verließen den Handelsposten für ihre Untersuchungen.

Ensign Nabaar kümmerte sich um Zugangsdaten und Zugangsprotokolle aller Computergesteuerter Panels, Klappen und Rechner im Wissenschaftsbereich.

PO Cane nutzte ein halbwegs ruhige Minute um mir noch zu berichten, was er am Vorabend über Magistrat Ruun in Erfahrung gebracht hatte:
Der Magistrat zeigte sich als sehr progressiv, hochmoralisch, und sich der Gefahren die die Idee der Exclave mit sich bringt durchaus bewusst. Als politischer Visionär ist es aber mehr als bereit, das Wagnis einzugehen. Den Rückhalt seiner Bevölkerung, die ihn demokratisch gewählt hat, hat er in jedem Falle. Wenn jemand das Projekt torpedieren wollen würde, wäre Magistrat Ruun ein gutes Anschlagsziel, denn ohne ihn gäbe es die Exclave nicht. Nach Einschätzung des Magistrats gibt es unter den Vhati auf Altair 4 keine Personen die dem Projekt abgeneigt wären. Die meisten sehen die Chancen und positiven Möglichkeiten die es mit sich bringt. Das maximale ist, dass sie böse Briefe schreiben, aber es gibt keine Demonstrationen oder Kundgebungen, die auf unzufriedene Vhati hindeuten würden. Bei den Vhati gibt es auch keine geheimen Anschläge oder Terroristen, das widerspricht der Mentalität dieses Volkes zutiefst.
Die größte Gefahr geht also nach erster Einschätzung von Romulanischen Imperialisten aus oder anderen Elementen, die in der Exclave eine direkte Gefahr sehen.

PO Funk und Crewman MacTavish kamen von ihrer Erforschung der Umgebung zurück und hatten ein Ergebnis vorzuweisen: In einem Sektor nördlich der Gebäude hatten sie Pollen gefunden, die denen an dem gesprengten Relais entsprachen. Im nächsten Schritt setzten die Beiden ihre Sucher innerhalb der Gebäude fort, fanden dort aber nirgendwo sonst Spuren der Pollen.

Ensign Valeris gelang es derweil, ein Ergebnis bei der Untersuchung der Hautpartikel zu erzielen: Aufgrund der geringen Menge war kein präziser DNA-Abgleich möglich, aber es konnte eine Rasse bestimmt werden. Das Ergebnis lautete – zu allgemeiner Überraschung – Die Hautschuppen stammten von einem Bolianer!
Weder Magistrat Ruun noch Ingenieur Wann und auch Sprecherin Tukeen wussten von einem Bolianer in der Umgebung der Handelsgebäude. Die einzigen Sternenflottenschiffe im Altair-System waren die Columbia und Tereshkova und von diesen waren keine Bolianer auf den Planeten hinuntergebeamt – blieb also an bekannten Schiffen eigentlich nur das Schiff des Händlers Beckett, welches diesen aber nur kurz abgesetzt hatte und dann wieder weggeflogen war, sowie das Schiff des Klingonen, der aber ebenfalls erstens nicht mehr da war und zweitens keine Bolianer an Bord hatte.

Ens. Nabaar stellte bei ihren Recherchen fest, dass die fragliche Wartungsklappe seit der Reinigung vor drei Wochen genau einmal geöffnet worden war, und zwar außerplanmäßig in der vergangenen Nacht um 23:30 Uhr. Nach Aussage von Sprecherin Tukeen waren am vorigen Abend, als der Empfang in der Bar stattgefunden hatte drei romulanische Techniker im Haus gewesen, die schon zu den länger anwesenden Flüchtlingen gehörten. Sie selbst hatte die Bar kurz verlassen und hatte niemanden gesehen, nur Schritte gehört.

PO Cane prüfte in diesem Zusammenhang die Daten des klingonischen Captains: Laut Scandaten der Columbia beamte er gegen 23.30 Bordzeit in den Innenhof der Anlage. Gegen 04.00 Bordzeit beamte vom selben Ort zurück an Bord seines Schiffes. Er hätte theoretisch Zugang zum Laborbereich gehabt, jedoch war es, wenn man die Zeit berücksichtigt die er für den Weg zur Bar und zurück gebraucht hatte, sehr unwahrscheinlich dass er dort gewesen sein war und für eine Sabotage hätte die Zeit mit ziemlicher Sicherheit nicht ausgereicht.


Sternzeit 23900318.124 – Suche nach einem Bolianer


So langsam konnten wir inzwischen also die Ermittlung in konkretere Richtungen lenken. Dass die Explosion ein Unfall war hatten wir nun also eindeutig ausschließen können und folglich machten wir uns nun auf die Suche nach einem Bolianer, dem genauen Ablauf der Explosion und dem Ursprung der Pollen.

Weder Sprecherin Tukeen noch Magistrat Ruun hatten auf Altair vier je einen Bolianer gesehen. Es sind beim Personal des Gemeindezentrums auch ausschließlich Vhati und Romulaner. Die Energie-Relais für die im Gemeindezentrum verbauten Plasmaleitungen wurden auf Altair 4 repliziert und nicht von außerhalb geliefert, die Bolianer-DNA muss also bei der unplanmäßigen Öffnung der Wartungsklappe daran gekommen sein.

Die Prüfung des Personalrosters der Tereshkova und der Gammaschicht der Columbia ergaben, dass es in auf der Tereshkova zwar drei Bolianer in der Crew gibt, deren DNA aber nicht mit der an der Wartungsklappe gefundenen übereinstimmt. Auf der Columbia gibt es gar keine Bolianer in der Crew.

Der Sonderbotschafter setzte einstweilen seine Unterhaltungen mit einzelnen Crewmitgliedern fort und schien von der Bedrohungs-Situation ziemlich unbeeindruckt. Aber der Mann war auch Bajoraner und hatte in seinem Leben bereits viele sehr schlimme Dinge gesehen, daher verwunderte mich das nicht sonderlich.

Um 12:44 Uhr Ortszeit meldete PO Funk an Lt. MacPherson und mich, dass er und Crewman MacTavish bei der Suche nach dem genauen Ursprung der Pollen am Waldrand ein Skelett gefunden hatten, welches mit Säure übergossen im Begriff war, sich langsam aufzulösen. Ich nahm ein schnell zusammengestelltes Team mit nach draußen, bestehend aus Ensign Valeris, PO Biggarth und Chief Kassabyan, die das Skelett vor Ort mit dem Tricorder ausgiebig scannten und Proben der Säure nahmen, bevor wir die Überreste schnellstmöglich in das Gebäude brachten, wo die Knochen vorsichtig aber eilig von der Säure gereinigt wurden, bevor diese noch mehr Schaden anrichten konnte. Ensign Valeris und PO Cane machten sich sofort an die Untersuchung des Skeletts.
PO Funk und Crewman MacTavish blieben weiterhin draußen um ihre Untersuchungen dort fortzusetzen.

Inzwischen hatte Chief Kassabyan eine interessante Entdeckung gemacht: Bei der Untersuchung der Pulver-Rückstände in der Plasmaleitung stellten sich diese zunächst als Rückstände der besagten klassischen Reinigungsflüssigkeit dar – aber etwas passte nicht. Er fand Polytrinsäure, Dicosilium, einen sehr geringen Prozentsatz an Nanopolymeren, sowie orionisches Argonit, was definitiv nicht in die normal verwendete Reinigungsflüssigkeit gehörte!

Ensign Nabaar meldete, dass laut Untersuchung der Computerfiles innerhalb der letzten 24h nur die eine Wartungsklappe geöffnet worden war. Sie richtete einen automatischen Alarm ein, falls in der nahen Zukunft eine Wartungsklappe außerplanmäßig geöffnet werden würde – Eine gute Sicherheitsmaßnahme solange wir den Verursacher der Explosion nicht gefunden hatten.

Um 13:34 Uhr Ortszeit hatte Ensign Valeris mithilfe von PO Cane ihre Untersuchungen am Skelett abgeschlossen und vermeldete, dass das Skelett tatsächlich das eines Bolianers war. Die Säure, die es komplett bedeckt hatte, hatte alle organischen Teile mit Ausnahme der Knochen zum Zeitpunkt des Fundes vollkommen zersetzt. Die Suche nach einer Todesursache gestaltete sich schwierig: Phaserfeuer und stumpfe Gewalt hätten Rückstände hinterlassen, die Knochen wiesen aber keinerlei Zeichen von frischer Gewalteinwirkung auf. Allerdings fanden sich Callusbildung an den Knöcheln und Tibiaknochen – übersetzt: Der Mann war höchstwahrscheinlich ein Schläger gewesen. Bezüglich der Todesursache blieben die Möglichkeit eines Toxins, z.b. mittels Hypospray, oder eines Angriffs mit einem Messer auf die Weichteile – gegen zweites sprach wiederum die Tatsache, dass man keinerlei Blutspritzer am Tatort gefunden hatte – welcher mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Fundort übereinstimmte.
Das Skelett war aufgrund der Säure geschrumpft, die Knochen verdichtet. Zwei Stunden später hätte die Säure das Skelett vollständig zersetzt. Mit viel Mühe konnten noch Reste bionischer Marker gefunden werden, so dass Ensign Valeris eine ungefähre Gesichtskonstruktion anhand der Schädelknochen machen. Kombiniert mit Körpergröße und weiteren Daten konnte in den Datenbanken tatsächlich ein Treffer erzielt werden: Der tote Bolianer war mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Graife, ein bolianischer Barmann, der in einer Bar auf dem Planeten Farius Prime gearbeitet hatte. Er war ein Sympathisant des Orion-Syndikats und hatte im Jahr 2374 bereits einen Mord begangen an einem Mann, welcher das Orion-Syndikat verraten hatte.
Hier hatten wir also bereits eine Verknüpfung zu dem orionischen Argonit in der Reinigungslösung.

Die Wissenschaft fuhr mit der Analyse der Säure fort und fand heraus, dass diese synthetisch gezielt für die schnelle Zerstörung organischer Strukturen hergestellt worden war. Der Herstellungsprozess war kompliziert und sehr teuer, und es war schwierig an die Ressourcen, das Know How und die notwendige Laborausstattung heran zu kommen.

Inzwischen hatten PO Funk und Crewman MacTavish am Tatort Fußspuren gefunden und PO Funk forderte PO Cane an um diese genauer zu untersuchen. Die Analyse der Spuren ergab, dass sich am Tatort zwei Personen, die aus Richtung der Gebäude gekommen waren, ungefähr auf Armreichweite gegenüber gestanden hatten – eine davon auf jeden Fall der Bolianer. Dieser war dann an Ort und Stelle getötet und ein paar Schritt an den Fundort geschleift worden. Dort war er dann wohl mit der Säure übergossen worden – und eine Spur führte dann zurück zum Gebäude.
Der Fund der Fußabdrücke brachte mich auf eine Idee. Ich bat PO Funk, direkt neben den Fußabdrücken des Täters eigene Abdrücke zu hinterlassen, indem er ungefähr 30 Sekunden an einer Stelle stand. Crewman MacTavish scannte daraufhin den Abdruck von Crewman Funk sorgfältig. Dann warteten wir 10 Minuten und Crewman MacTavish scannte Funks Fußabdruck erneut. Diese Scandaten gaben wir dann an Ensign Nabaar. Sie hatte nun also zwei Abdrücke von PO Funk mit den genauen Daten des Abstandes zwischen den beiden Abdrücken, Funks Größe und sein Gewicht sowie den Abdruck des Täters. Wir wussten ja, wie viel Zeit seit dem Mord vergangen war und hofften, dass Ensign Nabaar mithilfe dieser Daten in der Lage sein würde, uns Gewicht und möglicherweise auch die ungefähre Größe des Täters zu errechnen – seine Schuhgröße hatten wir ja bereits.


Sternzeit 23900318.145 – Einen Mörder verhaften


Ungefähr eine halbe Stunde später war es soweit: Ensign Nabaar hatte tatsächlich ein Ergebnis ermittelt! Und das Ergebnis ließ nicht viele Möglichkeiten offen. Unser Mörder war ein nicht allzu großer, ziemlich untersetzter Mann. Und unsere Gedanken gingen sofort in Richtung des zwielichtigen Händlers Beckett. Wir überlegten gerade gemeinsam mit Magistrat Ruun und Sprecherin Tukeen wie wir ihn im Gebäudekomplex ausfindig machen und unter einem harmlosen Vorwand zu uns rufen konnten um seine Schuhgröße und sein Gewicht für einen letzten Abgleich zu scannen, als ich ihn aus dem Fenster über den Hof in den Bereich des Versammlungsraumes laufen sah.

Sofort bat ich den Magistrat, PO Cane und PO Funk mitzukommen und begab mich mit diesen sowie in Begleitung von Lt. MacPherson in den Versammlungsraum. Wie es der glückliche Zufall wollte war Ensign Nabaar ebenfalls zu diesem Zeitpunkt in der Messe und sie scannte Beckett unauffällig während dieser am Buffet stand.
Sie nickte uns zu und gab ein Daumen hoch: Größe, Gewicht und Schuhgröße stimmten mit dem Täterprofil überein - Beckett war höchstwahrscheinlich unser gesuchter Mörder!
Magistrat Ruun sprach Beckett direkt an und nahm förmlich die Verhaftung vor während PO Cane, PO Funk, Lt. MacPherson und ich uns taktisch günstig um ihn herum platzierten. Trotzdem überraschte Beckett uns: Sichtlich bestürzt hörte er sich die Worte von Magistrat Ruun an, erwiderte „Oh. Das ist jetzt ungünstig“… und bevor jemand den Phaser betätigen konnte tippte er an eine „Brosche“ an seinem Mantel und verschwand mit einem Side-to-Side-Transport.

Zum Glück hatte PO Funk den Händler schon eine Weile von der USS Tereshkova aus überwachen lassen (die Columbia befand sich zu dem Zeitpunkt auf der anderen Seite von Altair 4) so dass die Tereshkova schnell den Zielort von Becketts Transport erörtern und unser Team (mit Ausnahme von Magistrat Ruun) direkt hinterherbeamen konnte. Wie fast nicht anders erwartet war Beckett nicht alleine: Einige schwarz vermummte Gestalten waren bei ihm und im Begriff, sich mit ihm aus dem Staub zu machen. Wir forderten die Gruppe auf, sich zu ergeben, diese eröffneten das Feuer und Beckett schleuderte eine Granate mit einem Übelkeit erzeugenden Gas auf die Fläche zwischen uns.
Ein Feuergefecht entbrannte an dessen Ende alle Gegner betäubt waren, PO Funk mittelschwer und ich leicht verletzt war uns allen fürchterlich übel war.

Ich ließ die schwarzgekleideten Leute auf die Tereshkova beamen (es waren Handlanger des Orion-Syndikats), PO Funk ebenfalls auf die Tereshkova in die Krankenstation beamen und den Rest von uns in das Sicherheitsbüro des Handelspostens.
Solange Beckett noch betäubt war bat ich Ensign Valeris, meine Verbrennungswunden oberflächlich zu behandeln bis ich auf eine Krankenstation gehen konnte, denn nach meiner Einschätzung war die Gefahr noch nicht ganz gebannt solange wir nicht sicher sein konnten, dass es keine weiteren Anschläge auf das Handelszentrum, Magistrat Ruun und / oder Sprecherin Tukeen geben würde.

PO Cane und ich begannen also das Verhör von Beckett in Gegenwart von Lt. MacPherson, Magistrat Ruun und Ensign Valeris. Mit einer Mischung aus freundlicher und strenger in Aussichtstellung auf verbesserte Haftbedingungen sowie Sicherheit vor dem Orion Syndikat konnten wir Beckett überzeugen gegen seine Befehlsgeber im Orion-Syndikat auszusagen – denn dieses steckte tatsächlich hinter dem Anschlag! Und Beckett hatte große Angst vor seinen Auftraggebern.
Das Ziel der Sabotage war gewesen, die Verhandlungen zu unterbrechen und das Projekt Exclave in ein schlechtes Licht zu stellen. Der Bolianer kam direkt vom Syndikat. Geplant war, dass die Explosion viel später stattfinden und dafür viel Größer ausfallen sollte – was ohne das „Sollbruchstellen-System“ von Ingenieur Wann auch so gekommen wäre. Es sollte niemand konkretes getötet werden, aber es waren durchaus einige Verluste mit eingeplant. Beckett hatte im Anschluss an den misslungenen Anschlag den Bolianer getötet, damit man die Sache nicht zu ihm zurück verfolgen konnte. Wären wir mit den Ermittlungen zwei Stunden langsamer gewesen, hätte die Säure den Bolianer ganz aufgelöst und die Chancen wären gut gewesen, dass wir Beckett nicht auf die Spur gekommen wären.
Becket waren keine weiteren Sabotageversuche bekannt – wir konnten also davon ausgehen, dass wir nun (vergleichsweise) in Sicherheit waren und sowohl den Anschlag als auch den Mord zufriedenstellend aufgeklärt hatten.

Beckett wurde im Anschluss direkt auf die Tereshkova in die Brig überstellt und Magistrat Ruun bedankte sich herzlich bei uns. Ich begab mich nun ebenfalls in die Krankenstation der Tereshkova.


Sternzeit 23900318.162 – Abschluss der Verhandlungen


In den nächsten 2-3h fanden dann endlich noch die Verhandlungen zwischen Sprecherin Tukeen und Magistrat Ruun statt. Die noch zu besprechenden Punkte hierbei waren unter anderem das Rechtssystem, denn die Vhati waren mit der unter Romulanern noch üblichen Todesstrafe nicht einverstanden und erwarteten eine Einhaltung der Föderationsregeln.

Die Crew der Columbia konnte sich größtenteils entspannen und ich konnte mein Gespräch mit Sonderbotschafter Ley führen. Der Sonderbotschafter nahm sich für jedes Einzelne Gespräch sehr viel Zeit und hatte sich die Gesprächspartner zum Einen danach gewählt wer gerade nicht in die Ermittlungen eingespannt war und (vermutlich demzufolge) hatte sich zunächst die niederrangigen Crewmitglieder zuerst gewählt.
Ich fand das Gespräch viel angenehmer als ich zunächst befürchtet hatte. Und begann die Unterhaltung (für mich vermutlich typisch) damit, dass ich erst einmal viele Fragen an den Botschafter hatte – anstatt umgekehrt. Aber er schaffte es, das Gespräch so zu leiten dass wir in einer sehr guten Unterhaltung all seine Fragen und die für ihn interessanten Themen abdecken konnte. Nach etwas über einer Stunde, in der ich das Gefühl bestätigen konnte dass Botschafter Ley sich wirklich ernsthaft für unsere Arbeit und unsere Themen interessierte, beendeten wir die Unterhaltung. Mein Respekt für den Sonderbotschafter war in dieser Stunde noch einmal deutlich gewachsen. Ein ausgezeichneter Mann! Ich hoffe sehr dass wir ihn noch einmal wieder treffen.

Es gab schließlich Abendessen für alle Anwesenden und im Anschluss wurden wir von Magistrat Ruun und Sprecherin Tukeen erneut in die Bar eingeladen um den Vertragsabschluss final mit Unterschriften zu besiegeln und danach darauf anzustoßen und diesen Meilenstein gebührend zu Feiern.
Nachdem sich alle in der Bar versammelt hatten hielt Magistrat Ruun eine emotionale Rede bei der nicht alle Augen trocken blieben. Der Name des neuen Romulaner-Staats auf Altair 4 brachte allerdings vor allem bei den Kapitänen einen kurzen Schock-Moment: Freie Romulanische Republik. So passend und wundervoll das klingt – es klingt auch nach etwas, dass durchaus Ärger bringen könnte.
Trotzdem bedankten sich die Kapitäne und auch andere Crewmitglieder herzlich bei Magistrat Ruun und Sprecherin Tukeen dass wir bei solch einem Meilenstein der Föderationsgeschichte dabei sein durften und helfen konnten, dies möglich zu machen! Für genau solche Momente sind wir schließlich hier draußen und das ist unsere Kern- und Herzensaufgabe: Dinge zum Besten zu wenden, wo immer wir eingesetzt werden.

Ende des Logfiles gez. Lt. Lucille Javert, CoS USS Columbia


[ Personal Log: Ja und dann während der Feier kam die Sache mit Commander Sinclair, dem XO der USS Tereshkova. Der hatte nämlich Anstoß daran genommen, dass ich mit meiner Verletzung das Verhör von Beckett höher priorisiert hatte als einen Aufenthalt auf der Krankenstation der Tereshkova. Schade eigentlich, zuvor – so muss ich ja gestehen – fand ich ihn sehr sympathisch und, jaa – auch attraktiv. So. Und dann warf er mit zunächst unter 4 Augen vor, ein schlechtes Beispiel für meine Crew zu sein und Verletzungen nicht hoch genug zu priorisieren. Er war der Ansicht dass Beckett ja gut in Verwahrung und die Situation damit vollständig unter Kontrolle und gelöst war. Ich sah das anders: Erstens bestand durchaus noch Gefahr für den Handelsposten und die Vertragsparteien, solange wir nicht sicher sein konnten, dass es keine weiteren Anschläge geben würde, zweitens ist es am effektivsten, einen Gefangenen direkt zu verhören und ihm keine Zeit zu geben, sich Argumente zurecht zu legen. Ich versuchte, Sinclair darüber hinaus klar zu machen, dass meine Verletzung durch Ensign Valeris gut Erstversorgt war und obendrein unsere XO MacPherson ja ebenfalls anwesend war. Er ließ das nicht wirklich gelten – leider. Ich blieb bei der Unterhaltung, die wir später in einer größeren Runde, die auch MacPherson und PO Funk beinhaltete, fortsetzten dabei, dass dieses Vorgehen die Optimalste Lösung der Situation war und er blieb bei seiner Position. Das Argument dass ich ein schlechtes Vorbild sei konnte ich auch nicht stehen lassen, schließlich hatte ich PO Funk direkt nach dem Gefecht auf die Tereshkova zur Behandlung bringen lassen… und dieser bestätigte dass er niemals das Gefühl hatte, dass ich eine nötige Behandlung verweigern würde. Nunja. Bevor die Diskussion völlig eskalierte kam Captain Hunter dazu und bat Sinclair um ein Gespräch unter sechs Augen (Captain Gallagher kam auch dazu)… und seither habe ich den Commander nicht mehr gesehen und auch nicht mehr mit ihm kommuniziert. Die Sache ist also noch nicht ganz abgeschlossen… und ich bin gespannt was noch kommt. ]