Persönliches Logbuch, Gregory Hunter. Sternzeit 23900320


Vor ein paar Minuten haben wir über Subraum die Empfangsbestätigung von der Erde erhalten. Damit ist die metaphorische Tinte auf dem Vertrag zwischen den Vhati und den Romulanern trocken und Geschichte offiziell geschrieben. Nach zwei Jahren Stagnation, um nicht zu sagen Regression, gab es endlich wieder einen Schritt vorwärts.

Ich habe nicht so viel Zeit auf Altair verbracht, wie ich es gern getan hätte, aber schon nach wenigen Tagen bin ich den Vhati bereits unendlich dankbar. Ihr Volk hat uns daran erinnert, wer wir als Föderation sein sollten - nicht durch den erhobenen Zeigefinger, sondern durch ihr eigenes Handeln. Sie sind - um ein berühmtes Zitat abzuwandeln - mutig dahin vorgestoßen, wo wir lange nicht gewesen sind. Ich hoffe, die Aufbruchsstimmung, die wir am Abend der Unterzeichnung gespürt haben, reicht, um den Rest des Föderationsrates mitzuziehen.

Und wenn sich die Politik nun ändert, bin ich mir der Ironie durchaus bewusst: Die Zukunft der Vereinigten Föderation der Planeten verwandelt durch einen planetaren Alleingang - mit Hilfe einer Sternenflotten Crew, die ihre eigenen Missionsparameter erweitert hat. Heißt das, dass das Individuum es besser weiß als die Demokratie und das Flottenoberkommando? Oder greift hier der Taufspruch der USS Columbia und was wir gesehen haben, war die Wachsamkeit, die uns die Freiheit - und andere Werte der Föderation - garantiert?

Die richtige Antwort haben vermutlich erst die Historiker des nächsten Jahrhunderts, die rückblickend nicht nur diesen Tag, sondern auch dessen Konsequenzen in den richtigen Kontext setzen und bewerten können.

Ich persönlich konnte auf dieser Mission endlich wieder Hoffnung schöpfen und das Gefühl war so willkommen und unerwartet wie eine frische Brise in einem stickigen Quartier. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein, denn die Situation mit Narendra III und Haus Kharn verlangt nun meine Aufmerksamkeit.

Dass Sonderbotschafter Ley in dieser Sache seine Unterstützung angeboten hat, werte ich hier als gutes Omen. Jemand mit seiner Erfahrung und seinen politischen Instinkten, weiß vermutlich wie das Pendel schwingt und auch wie man die Richtung ändert.

Vor zwei Tagen habe ich Klingonen und Romulaner gemeinsam trinken sehen. Auf einmal wirkt eine bessere Zukunft greifbar.