Columbia Mission 34, Sternzeit 10.03./12.03.2017
Year oft he Raptor – Part I – where Raptors dare

Persönliches Tagebuch, Keira Valeris, Crewman I Grade,
Abteilung Wissenschaften und MedizinStellvertretende Leiterin der Wissenschaftsabteilung
für die Zeit der Abwesenheit von Chief T’Cadra


Bericht ausschließlich zu Händen des Captains

Und ganz OT – trotzdem viel Spaß an alle, die sich hier reinvertiefen wollen. Wie immer dürfen die Tagebucheinträge OT gerne gelesen werden, sind aber IT nicht verfügbar.

Sechs Monate sind seit dem unautorisierten Flug zu den Xartack vergangen. 3 Monate seit Lieutenant Javerts Prozeß. In all der Zeit hängen wir mehr oder weniger auf der Starbase Omega fest, mit nur kleinen und kurzen Flügen während der wir irgendwelche Dinge oder Personen transportieren. Ich kann mich nicht ganz des Eindrucks erwehren, daß wir trotz allem auf der Strafbank sitzen.
Chief T’Cadra mußte in dringenden persönlichen Angelegenheiten nach Vulkan.
Viel Zeit, herumzusitzen. Viel Zeit, Versuchsreihen durchzuführen. Viel Zeit sich mit anderen auf der Starbase zu unterhalten und das Tagesgeschehen zu verfolgen. Im romulanischen Reich brodelt es. Keiner weiß etwas Genaues. In der Föderation stehen die Präsidentschaftswahlen bevor und die derzeitige Präsidentin Bacco und der designierte Gegenkandidat von Betazed, Kwent, verfolgen was die Romulaner angeht eine sehr gegensätzliche Meinung. Der kurzfristig von den Romulanern abgesagte Gipfel baut Druck auf und läßt das Mißtrauen wachsen. Was den oberflächlich harmlosen Zwischenfall mit einem romulanischen Schiff in der neutralen Zone angeht sind die Meinungen auch bei uns sehr gespalten. Einige sind bereit, den Romulanern ein Versehen abzukaufen. Andere vermuten deutlich Größeres dahinter, von Spionage bis hin zum Bau einer Waffe ist alles dabei.
Sicher scheint nur eins: Romulaner tun nichts ohne Grund. Unfähige Romulaner sind mir nicht bekannt und Geheimhaltung und Täuschung sind derart in ihnen verwurzelt, daß sie unfähig zu sein scheinen, irgendetwas ohne Hintergedanken zu tun.
Also bin ich ebenfalls mißtrauisch.

Zwei neue Besatzungsmitglieder kommen an Bord. Kadettin Nabar wird auf der OPS Dienst tun und PO Alexandra Warden kommt in die Wissenschaft. Ihre wissenschaftlichen Fachrichtungen sind Mikrobiologie und Genetik, was sich mit PO Alenis Genetikkenntnissen aus der Medizin hervorragend ergänzen sollte.
Warden macht einen sympathischen und arbeitswilligen Ersteindruck auf mich und nachdem PO T’Cadra noch einige Zeit ausfallen wird liegt es an mir, die Abteilung zu leiten. Was normalerweise, da nur MacTavish und ich unseren Aufgaben nachgehen, kein Problem ist. Mit der Betreuung eines neuen Mitglieds, das mir vom Rang her auch noch überlegen ist, mir aber für die erste Zeit der Einarbeitung dennoch quasi unterstellt wird sieht das schon anders aus.
Aber es wird schon gehen. Dr. Sanders hat die Oberaufsicht über die beiden Abteilungen. PO Warden macht nicht den Eindruck einer Quertreiberin und die Tatsache, daß sie keine Erfahrungen besitzt, was den Dienst auf einem Schiff wie der Columbia angeht stört momentan nicht. Es wird sich nur zeigen, ob sie improvisationsfähig und belastbar ist sobald wir wieder eine Mission bekommen, die es wert ist als solche bezeichnet zu werden.
Ach ja…man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben…

Major Tovan taucht mit dem Captain auf. Major Tovan ist halb Romulaner, halb Betazoide, glitschig wie ein Aal, wetterwenderisch und undurchschaubar. Das letzte Zusammentreffen mit ihm war auf dem Xartack Symposium und schon da ist er negativ aufgefallen, weil er hinter dem Rücken der Föderation versucht hat, romulanische Waffen an die Erilon zu verkaufen. Wenn der auftaucht zieht er Ärger im Kielwasser nach sich. Dementsprechend begeistert sieht der Captain aus.
Als allerdings bekannt gegeben wird worum es geht, geht ein Ruck durch die Crew.
Mit der Erlaubnis von Admiral Beckett sollen wir in die neutrale Zone fliegen. Tovan hat Informationen über den Verbleib unseres romulanischen Austauschoffizieres Te’lar. Seit Te’lar nach der Mission in den Xartackraum heim ins Reich zitiert wurde haben wir von ihm nichts gesehen oder gehört und befürchten das Schlimmste. In den Augen seines Volkes gilt er als Verräter, weil er die Tarnvorrichtung ohne offizielle Erlaubnis bedient hat. Romulaner gehen bekanntermaßen mit Verrätern nicht zimperlich um.
Tovan bestätigt, daß Te’lar in einem Internierungslager inhaftiert ist, das sich in der neutralen Zone befindet und daß seine Hinrichtung in 48 Stunden bevorsteht.
Ach ja. Die Information ist übrigens schon 47 Stunden alt.
Uns bleibt also noch eine knappe Stunde, dort hin zu fliegen, Te’lar mit einem Team im Gefängniskomplex zu suchen, zu finden und herauszubringen, und ein anderes Team muß die Blockade der Beamvorrichtungen lahmlegen, die technische Kontrolle über den Zellenkomplex übernehmen und dafür sorgen, daß alle zurückkommen. Major Tovan will mitkommen, die Tarnvorrichtung an Bord bedienen und helfen. Die Flugzeit beträgt 30 Minuten bei maximaler Warpgeschwindigkeit.
Nur keinen unnötigen Druck aufbauen.
Warum finden es die Romulaner nur immer so lustig, uns mit möglichst zeitknappen Überraschungen aus der Fassung zu bringen?
PO Warden bekommt sofort eine Vorahnung darauf, was es bedeutet an Bord der Columbia Dienst zu tun.

Warum zum Teufel haben die Romulaner ein Internierungslager in der neutralen Zone? Was will Tovan wirklich dort? Welche Hintergedanken treiben ihn um, denn an Te’lar kann ihm nichts liegen. Er bezeichnet ihn als Verräter des Reiches, der vorgab, auf einem Schiff der Föderation Dienst zu tun. Eine merkwürdige Formulierung und sicher nicht ohne Hintergedanken hervorgebracht.

Viele Fragen und keine Zeit, Antworten zu finden. Die Medizin muß sich darauf vorbereiten Verletzte in Empfang zu nehmen. Einer der Vorteile der neutralen Zone liegt darin, daß die Romulaner dort ebenso wenig etwas zu suchen haben wie wir und so lange wir keinen größeren Zwischenfall provozieren wird niemand das Recht haben, sich offiziell zu beschweren. Wir allerdings auch nicht, sollte uns etwas zustoßen.

Ich zitiere den Captain: „Es ist mal wieder kein Vergnügen, mit Tovan zusammenzuarbeiten!“

Ich hätte aus reiner Neugierde gerne einen Blick auf ein romulanisches Internierungslager geworfen aber auf die sicherlich notwendige Gewaltanwendung kann ich verzichten. Die Teams werden eingeteilt und ich bleibe mit PO Warden, Crewman MacTavish und Counselor Campbell zurück und bereite alles auf die Aufnahme von Verletzten vor, denn Dr. Sanders und PO Alenis gehen mit nach unten.
Dann warten wir.
Und verfolgen die gelegentlich besorgniserregenden Meldungen, die bei uns ankommen.
Der Gefängniskomplex scheint von Gefangenen geleert, bis auf zwei. Sie haben Te’lar gefunden, sein Zustand ist nicht gut. Tovan wiederum interessiert sich mehr für den anderen Gefangenen, einen Herrn namens Vorak aus dem Hause Saren, der recht gleichgültig und mit großer Selbstverständlichkeit seine Rettung durch Tovan zur Kenntnis nimmt, während unsere Crew in ein Dauergefecht mit den Wachen der Station gerät. Die Wachmannschaft besteht aus einer bunt gemischten Truppe, Menschen, Romulaner, Remaner und andere Vasallenvölker der Romulaner. Im Bereich des eigentlichen Gefängnistraktes haben diese Wachleute auch vor dem Einsatz stimulierender Kampfdrogen nicht Halt gemacht. Unsere Crew gerät in üble Bedrängnis und muß sich verbarrikadieren und ausharren, bis es dem Technikteam endlich gelingt, ihnen die Möglichkeit zur Flucht zu ermöglichen.

Dann passiert wie üblich alles auf einmal auf der medizinischen Station. Dr. Sanders ist verletzt, steht kaum auf eigenen Beinen und kann nur noch kurz Anweisungen verteilen, ehe Counselor Campbell ihn versorgt. Javert und O’Connor sind wie leider so oft schwer verletzt, überlastete Synapsen, Burnverletzungen, das volle Programm. Wieder einmal zeigt sich, daß die Medizinstation der Columbia für solche großen Notfälle zu klein ist aber auch diesmal bekommen wir das irgendwie in den Griff.
Die Triage läuft sauber. Warden und MacTavish leisten mir als Ersthelfer Schützenhilfe und kümmern sich nach meinen Anweisungen um die minder schweren Fälle, während sich PO Alenis um O‘Connor kümmert und ich Lieutenant Javert behandle.
Was lebensrettende und stabilisierende Maßnahmen angeht wurden ohnehin alle schon auf der Station von Dr. Sanders versorgt, jetzt geht es eigentlich nur um die Weiterbehandlung.
Javerts Werte sind laut Bioscan besorgniserregend. Ihre Synapsen wurden auf einen Weise mißhandelt, die ich mit dem Wort „gegrillt“ beschreiben möchte.
Te‘lars Zustand ist bedauerlich aber stabil. Er wurde in den vergangenen Wochen mehrfach verprügelt und mit Gehirnsonden traktiert. Klugerweise hat er sich dagegen nicht gewehrt so daß die entstandenen Schäden überschaubar sind.


Anmerkung im offiziellen Bericht: Die Beurteilung der Arbeitsweise der Abteilung in meiner vertretenden Eigenschaft als Leiterin der Wissenschaft ergeht gesondert an den Captain.


Weiter im Bericht:
Major Tovan hat sich im Anschluß an die Befreiungsaktion unverzüglich mit seinem befreiten Kandidaten auf einem plötzlich auftauchenden Warbird abgesetzt. Offenbar waren wir für ihn ein nützlicher Transport- und Hilfsservice, dessen Mithilfe er sich mit dem Köder Te’lar einfach versichern konnte. Warum allerdings Admiral Beckett einer solchen Hauruckaktion zugestimmt hat erschließt sich mir nicht ganz. Möglicherweise schätze ich die Wichtigkeit der Tarnvorrichtung als zu gering ein – allerdings bin ich mir mittlerweile recht sicher, daß unsere Technik auch ohne romulanische Unterstützung fähig wären, die Vorrichtung zu bedienen.
Als erstes gilt es aber, die gesicherten Daten der Einrichtung auszuwerten und da dürfte das eigentliche Interesse des Admirals liegen. Offenbar ist die Situation im romulanischen Reich so prekär, instabil und ungewiß, daß jegliche weitere Informationen hochwillkommen sind.

Es vergehen einige Stunden, in denen sich die Verletzten erholen können und auch alle sonst sich ein paar Stunden Schlaf gönnen können.

Da nun doch laut Anweisungen über diese Mission absolutes Stillschweigen bewahrt zu werden hat wird es keine Missionsberichte darüber geben. Auch die erhaltenen Daten werden höchstens inoffiziell durch Gallagher an Admiral Beckett weitergeleitet werden können.


*Computer* alles nach dem zweiten Absatz löschen. Verflixt, das hier wäre einfacher, wenn man vorher wüßte, was geheim bleiben muß und was nicht...Wenn einem die Führung das nur mal mitteilen könnte bevor man seitenweise Bericht diktiert hat.

Fortfahren nach „sobald wir wieder eine Mission bekommen, die es wert ist als solche bezeichnet zu werden.“
…Himmel, wie formuliere ich das jetzt? Ach verdammt. Ich mache einen gesicherten Bericht, der nur auf einem Pad gespeichert zu Händen des Captains geht. Soll der sich damit herumschlagen. Computer, Übertragen der Daten auf privates Pad K.Valeris Autorisierungsnummer 3-theta 2875 und Löschen des kompletten Files aus den Datenbänken des Schiffes. Beibehalten der Beurteilungen der Arbeitsweise der Abteilung.


Weiter im Bericht:
Captain, aufgrund der erteilten Befehle überlasse ich die Daten auf diesem Pad ausschließlich Ihnen zu persönlichen Händen. Verfahren Sie damit nach Gutdünken. Da dies mein erster offizieller Bericht ist verzeihen Sie mir, sollte ich gelegentlich zu sehr ausschweifen.

Kurze Zeit später erreicht uns die überraschende und besorgniserregende Neuigkeit, daß Prätorin Tal’Aura, die derzeitige Regierungschefin des romulanischen Reiches, einem Attentat zum Opfer gefallen ist. Sie galt als Verfechterin der kooperativen und friedensbereiten Fraktion der Romulaner. Ihr Verlust ist für die Föderation ein Vorbote unruhiger Zeiten. Das Attentat erfolgte schon vor zwei Wochen und darf damit als Grund für die überraschende Absage der Romulaner am Gipfeltreffen angesehen werden. Allerdings haben sowohl der Geheimdienst der Föderation als auch die Presse zeitgleich und erst jetzt davon erfahren.


Wie ein von PO Stuvek etwas später erfolgender Überblick über die derzeitige Situation im romulanischen Reich zeigt, haben wir es momentan mit einem äußerst instabilen Konglomerat verschiedener Fraktionen zu tun, deren Interessen sich teils überschneiden, teils völlig konträr laufen und sich in ständigem Wandel befinden.

Noch unübersichtlicher und unvorhersehbarer kann höchstens der Zerfall negativ geladener Polyvideronstrahlung im magnetischen Feld verlaufen…

Die Loyalisten standen auf Tal’Auras Seite. Tal’Aura verfolgte einen für die Föderation vielversprechenden Kurs. Die Revanchisten stellten sich gegen sie und ihren Kurs, viele davon sind im Volk und Militär beheimatet, das wiederum von Senatorin Donatra unterstützt wird. Der Tal Shiar hat seither an Einfluß verloren. Der romulanische Geheimdienst steht allerdings im Ruf alles zu wissen und verhindern zu können und man fragt sich, warum das Attentat auf Tal’Aura nicht verhindert wurde. Die Remaner wurden nach dem Shinzoncoup wieder auf ihren Platz verwiesen, sind aber fern davon, sich mit der Situation abzufinden. Viele andere Sklaven und Vasallenvölker der Romulaner nutzen die Situation für sich und versuchen, sich aus dem Würgegriff des Reiches zu befreien. Selten gab es so viele Asyl – und Fluchtgesuche aus dem romulanischen Reich wie jetzt. Kurz – alles beharkt sich dort gegenseitig, keiner weiß, wo wer steht und wie die Loyalitäten verteilt sind. Das romulanische Reich steht am Rande eines Bürgerkriegs und die Föderation segelt in stürmischen Gewässern ohne zu wissen, wo die Riffe und Untiefen lauern.

Als Erstes sichten wir Daten.

Die Wissenschaft bildet zwei Teams mit Unterstützung anderer Abteilungen. PO Alenis mit Counselor Campbell und mir als Team 1, McTavish, Kadettin Naban und PO Warden als Team 2.
Die Daten sind in einem obskuren romulanischen Dialekt verfaßt und ohne menschliche Gehirnanstrengung kann der Computer damit nur bedingt etwas anfangen. Dennoch gilt es, die Daten zu übersetzen und zusammenzusetzen.
Das eine Datenpaket enthält eine Insassenliste des Internierungslagers, mit einer Nummer statt Namensgebung und einen Verlegungsplan, zum Beispiel IA – 6548-5771-0 RIL3/Romulus RIL19/Remus RIL5/J’ona’ga RIL7.
Was dann nichts anderes heißt, als daß Insasse Nummer 6548-5771-0 im romulanischen Internierungslager 3 saß und von dort nach Romulus ins romulanische Internierungslager 19 überführt wurde und weiter nach Remus und auf den Mond J’ona’ga.
Datenpaket 2 wiederum enthält die namentliche Zuordnung von Gefangenen zu den Nummern.
Den Gefangenen namens Vorak aus dem Haus Saren – dem galt Major Tovans persönliches Interesse – suchen wir vergeblich auf der Liste. Allerdings werden andere Personen seines Hauses dort geführt.
Te’lar wird ebenfalls geführt und ein einzelner Name fällt auf, weil es sich um einen menschlichen Namen handelt, im Gegensatz zu fast allen anderen, die romulanischer oder remanischer Herkunft sein dürften.

Damien Belmont, Insasse Nummer E85879-2416 RIL3/J’ont’gi VT.
Dieser Name wird unverzüglich an den Föderationsgeheimdienst weitergeleitet.

Anmerkung dazu:
Ich bin persönlich betroffen. Damien Belmont war Diplomat im Dienst der Sternenflotte und verschwand am 3. Mai 2376, als die USS Falcon mit ihm an Bord in diplomatischer Mission unter ungeklärten Umständen verschollen ging. Das war drei Monate vor unserer Hochzeit.
Ich habe persönlich großes Interesse daran, daß alles über den momentanen Verbleib von D. Belmont in Erfahrung gebracht wird und alles Menschenmögliche versucht wird, um ihn zurückzuholen, sollte er noch am Leben sein.
Ich fühle mich dennoch imstande meinen Pflichten an Bord im Dienst der Flotte weiterhin nachzugehen und bitte explizit darum, meine Arbeitskraft weiterhin zur Verfügung stellen zu dürfen.


Persönliches gesichertes Tagebuch – ein Seelenstriptease, der wirklich keinen etwas angeht:
Und dann breche ich zusammen.
Damien Belmont. Mein Gott.
Nach all der Zeit habe ich die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen gefunden. Damien. Erinnerungen stürmen auf mich ein. Fünf Jahre seit der Beileidsbekundung durch die Sternenflotte nach dem Verschwinden der USS Falcon. Jahre voller Trauer, Wut, Orientierungslosigkeit.
Dann endlich das weiterführende Studium, die Bewerbung auf einem Schiff der Sternenflotte – immer noch mit dem nagenden Willen, weiterzumachen und irgendwann etwas zu finden, was mir Gewißheit geben konnte – welche Form von Gewißheit auch immer. Das Gefühl, ihm im freien Raum näher zu sein als auf der Erde. Frieden finden. Um einen Schlußstrich ziehen zu können.
Aber doch nicht so.
Mein Verlobter in einem romulanischen Gefängnis. Seit fünf Jahren. Vermutlich gefoltert, am Leben gehalten, weil man sich Informationen von ihm erhofft, den Verstand püriert durch Gehirnsonden, vielleicht nur noch ein Wrack. Wußte er, auf was er sich einließ, als er zu seiner letzten Mission aufbrach und sich von mir verabschiedete? Vielleicht wird er gut behandelt weil man ihn als mögliches Austauschobjekt nutzen will? Das hieße aber, daß die Romulaner seinen Nutzen als hoch einschätzen, was wiederum wahrscheinlich macht, daß er nicht der einfache Diplomat ist, für den ich ihn gehalten habe. Zwei durch eine Lüge zerstörte Leben.
Wut, Trauer, Schmerz…es ist, als würde eine alte, gerade eben verkrustete Wunde wieder aufbrechen und einen darunter verborgenen Strom von Eiter und üblen Säften freilassen. Es ist zuviel. Ich muß mich an der Tischkante festhalten um nicht zu Boden zu gehen und natürlich bekommt Javert diese emotionale Welle in voller Breitseite ab weil sie gerade da ist, um sich die Ergebnisse abzuholen…wie könnte es auch anders sein. Nicht einmal in seinem Schmerz wird einem ein wenig Privatsphäre gegönnt.
Dann allerdings bin ich für ihre Fürsorge sehr dankbar, denn sie und Counselor Campbell verfrachten mich in aller Eile aus dem Raum und lassen mich erst einmal durcheskalieren, ehe sie ein Behandlungs- und Beruhigungsprogramm der besonderen Art vorschreiben. O’Connor muß als Punchingball herhalten. Laut Javert kann er das hervorragend. Sie muß es ja wissen. O’Connor läßt sich tatsächlich bereitwillig darauf ein, er stellt noch nicht einmal Fragen und wir gehen im Trainingsraum aufeinander los. Ich habe keine Ahnung mehr, was genau da passiert aber es endet auf der Krankenstation. Meine Nase ist gebrochen und er hat angeknackste Rippen. Es tut weh aber der körperliche Schmerz ist besser als der seelische.
Ich bin müde.
Nach all den Jahren der Evolution stelle ich doch immer wieder fest, daß wir immer noch aggressive Halbaffen sind, deren animalische Instinkte unter einer dünnen Tünche von Zivilisation verborgen liegen. Eine ernüchternde Erkenntnis. Aber manchmal möchte man einfach nur auf etwas einschlagen.
O’Connor hat mich gewähren lassen. Der Mann hätte mich zusammenfalten und mir die Gliedmaßen verknoten können. Was bringt ihn nur dazu, bei so etwas klaglos mitzuspielen? Er verbietet mir sogar, mich zu entschuldigen.
Dr. Sanders ist vorbereitet und macht uns keine Vorwürfe. Zumindest nicht offiziell und nicht sofort…bestimmt kriege ich später noch einiges  zu hören.
Ich sollte die Anschaffung eines einfachen Punchingballs beantragen.
Ich möchte sinnlose und sehr dumme Dinge tun. Ein Schiff kapern und auf eine Rettungsmission gehen, die sehr viele Waffen beinhaltet und sehr viele tote Romulaner. Und ich weiß, daß ich weder kann noch darf.
Es ist unmöglich.
Ich habe jetzt den Bruchteil einer Information. Damiens Name und das Wissen, daß er auf einem romulanischen Mond gefangengehalten wurde. Und ich weiß weder, wann das war, noch wo er jetzt ist und ob er noch am Leben ist. Im Grunde genommen reicht dieses Wissen gerade aus um eine schmerzhafte Hoffnung wieder aufflammen zu lassen, die Wut neu zu nähren und die Entschlossenheit zu stärken…aber keinesfalls ist es genug, um direkt etwas unternehmen zu können.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann ich nur dafür sorgen, daß diese Information nicht untergeht und die beste Garantie dafür sind meine Kameraden und Vorgesetzten von der Columbia. McPherson erfährt davon und damit der Geheimdienst. Lieutenant Javert fühlt sich aufgrund einer eigenen in Grundzügen ähnlichen Vorgeschichte persönlich mitbetroffen und der Brocken, den diese Frau einmal gepackt hat wird garantiert nicht mehr losgelassen. Counselor Campbell ist mir Rat und Stütze. Daniel Sanders steht mir zur Seite. Cane von der Security zeigt sich betroffen und interessiert. Funk wird später Mitgefühl zeigen, dessen Ursprung mir erst in einem späteren Gespräch klar wird.  Captain Gallagher kann mir persönlich zusichern, daß diese Angelegenheit nicht in Vergessenheit geraten wird und er alles tun wird, was unter den gegebenen Umständen möglich sein wird, um mir zu helfen.
Das ist kein Lippenbekenntnis.
Mehr kann ich nicht erwarten.
Ich habe den besten Rückhalt den ich mir nur wünschen kann.
Es tut trotzdem unglaublich weh.
Werde ich stark genug sein, um weitermachen zu können? Wenn ich jetzt zusammenbreche, werde ich von allem ausgeschlossen, was mit der Angelegenheit zu tun hat. Persönliche Vorbehalte. Verdammt.
Ich muß mich zusammenreißen und beweisen, daß ich standhalten kann und wenn es das Letzte ist, was ich tue.

Vorerst kann ich nicht anders, als in einem Anflug von Neugierde, Masochismus, Zerstörungswahn und Willen zur Gewißheit sowohl Te’lar als auch Crewman Funk über ihre Erfahrungen und Ansichten zur Gefangenschaft bei den Romulanern auszufragen. Die Ergebnisse behalten zwar keine wirklichen Überraschungen, sind aber auch alles andere als ermutigend. Aber ich mußte ja unbedingt nachfragen…
So, genug jetzt, Mädchen, reiß Dich zusammen. Es gibt Arbeit. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja…


Weiter mit dem Bericht für den Captain:
Auf der Liste stehen mehrere Gefangene aus verschiedenen Häusern, die man verschiedenen Fraktionen zuordnen kann – die Station war aber bis auf die zwei Gefangenen die wir befreit haben leergeräumt. Wo wurden alle hingebracht? Warum war die Station dennoch so gut bewacht? Welches Interesse hat Tovan an dem Gefangenen? War Te’lars Anwesenheit dort nur Zufall? Nachforschungen bezüglich der anderen Gefangenen ergeben ein interessantes, politisch brisantes Gemisch. Unter anderem befinden sich Agenten des Tal Shiar darunter. Die genaue Durchleuchtung wird allerdings zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen müssen. Und obendrein inoffiziell, weil wir keine Erklärung über den Erhalt dieser Daten haben.
Die vollständige Liste wurde an Captain Gallagher übergeben.

Nachtrag: Kurz nach unserem Verschwinden nach der erfolgreichen Befreiungsaktion wurde der Gefangenenkomplex von einem Warbird vollkommen zerstört.

Die Wissenschaft bekommt die Aufgabe, die Drogen, mit denen sich die Soldaten der Gefängnisstation aufgeputscht haben, genauer zu analysieren und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Das Problem dabei ist, daß die verbesserten Körperfunktionen die Konstitution der Gegner auf ein Maß heben, das es schwierig macht mit normalen Betäubungsfunktionen der Phaser zu arbeiten. Das Risiko, Schwerverletzte und Tote zu hinterlassen ist groß.
Könnte man die Wirkung der Droge ausschalten stellt das eine Möglichkeit zur Schadensminimierung dar.
Arbeit ist ein hervorragendes Mittel zur Ablenkung und auch wenn sich das Gegenmittel von nur mäßigem Interesse erweist stürze ich mich in die Lösung dieses Problems und kann Dr. Sanders nach etwa 1 Stunde eine mögliche Lösung präsentieren. Ob das Mittel noch nötig werden wird, wird sich zeigen.


Der folgende Absatz kann übersprungen werden, er beinhaltet die Wirkungsweise von dopanminergen Kampfdrogen und deren Antagonisierung:

Die meisten anabolen Kampfdrogen wirken direkt auf das Dopaminsystem des menschlichen und ähnlicher humanoiden Organismen. Dopamin bewirkt die Stimulierung des Katecholaminsystems. Glücksgefühle, übersteigerte Wahrnehmung, verbesserte Reflexe und Erhöhung der körperlichen Kraft sind in vielen Kombinationsmöglichkeiten und Zusammensetzungen das erwünschte Resultat. Gepaart mit vermindertem Schmerzempfinden machen sie aus normalen Humanoiden gestählte Kampfmaschinen, die Schmerz kaum wahrnehmen, keine Angst empfinden und ohne Rücksicht in den Kampf gehen. Wenn man dafür sorgen kann, daß ein Mittel die Kampfdroge von den Dopaminrezeptoren durch potentiell stärkere Anflutung verdrängt kann man die Wirkung in kurzer Zeit antagonisieren. In der Medizin wird Antagonisierung sowohl bei Giften als auch beim Aufwecken aus Narkosen verwendet und auch wenn wir mittlerweile über verbesserte Zusammensetzungen der Medikamente und optimierte Anflutung im Körper sorgen können ist das Prinzip seit langem bekannt. Es gibt verschiedene Mechanismen zur Hemmung dopamininduzierter Wirkungen aber einige davon verwerfe ich wegen unerwünschter Nebenwirkungen. Ein altbekanntes, fast schon historisches Mittel zur Antagonisierung beispielsweise einer Amphetaminvergiftung ist ein Dopaminantagonist namens Acepromazin. Derivate davon werden immer noch benutzt.
Never change a winning team.
Zink wiederum besitzt eine natürliche hohe Affinität an Dopaminrezeptoren und ist für diesen Fall ein ausgezeichnetes Trägermittel für ein synthetisiertes Mittel. Zumindest für den menschlichen Organismus dessen Sauerstofftransport auf Eisen basiert. Vulkanier und die mit ihnen genetisch verwandten Romulaner haben kupferbasiertes Blut von grüner Farbe, weswegen Zink nicht denselben Effekt hat aber die Affinität der Rezeptoren ist hinreichend übereinstimmend, um eine ähnliche wenn auch nicht vollständige Wirkung zu erzielen. Die Nebenwirkungen finde ich vernachlässigbar. Ein möglicher Blutdruckanstieg und erhöhte Prolactinausschüttung mit dem damit verbunden möglichen erhöhten Milchfluß sind mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt reichlich gleichgültig. Die sedative und antipsychotische Wirkung ist das eigentlich Interessante daran und nach kurzer Rücksprache mit dem Captain entscheiden wir uns für die Synthetisierung eines entsprechenden Hyposprays, zu verabreichen nach erfolgreicher Betäubung und zur Verhinderung der allzu schnellen Regeneration.
Mir persönlich gefiel die Option von Betäubungspfeilen besser aber dies nur am Rande.
Vermutlich werden wir das Mittel ohnehin nicht mehr brauchen aber für den Fall der Fälle ist es unter Anti-D-Serie9/3 sowohl in den Datenbänken als auch in synthetisierter Form vorhanden.

Weiter im Bericht für den Captain:
Admiral Beckett wendet sich mit einer Botschaft an unsere Crew.
Er weist uns an, bei den folgenden Missionen einerseits den Romulanern zu helfen und andererseits die Interessen der Föderation zu wahren. Da die derzeitige Lage im romulanischen Reich Anlaß zur Sorge gibt und unser Wissen bei weitem nicht ausreicht lautet unsere Aufgabe, humanitäre Dienste zu leisten, Hilfestellung zu geben und dabei so viele Daten als nur möglich zu sammeln. Wir dürfen in den romulanischen Raum fliegen. Wir dürfen dort unseren Aufgaben nachgehen. Selbstverständlich dürfen wir die Tarnvorrichtung nicht benutzen und wir dürfen uns keine Fehler leisten. Unseren Wert können wir durch sorgfältiges Handeln und optimale Ergebnisse bei unseren schärfsten Kritikern unter Beweis stellen.
Letzteres ist ein kaum verhohlener Seitenhieb auf den Präsidentschaftskandidaten Kwent, der das Vorgehen der Föderation in vielen Dingen in letzter Zeit scharf verurteilt hatte. Und vermutlich in Tritt in Richtung der Personen, die unseren eigenmächtigen Ausflug zu den Xartack gerne als Anlaß genommen hätten, uns alle zu steinigen.

Damit sind wir offiziell als Hilfe unterwegs, inoffiziell als Spione. Das dürfte keine Überraschung für die Romulaner sein und je nachdem, mit wem wir es zu tun bekommen werden sie uns entsprechend unterstützen, behindern oder mit falschen Informationen füttern.

Der erste offizielle Auftrag lautet, fünf Industriereplikatoren auf eine Wissenschaftsstation der Romulaner zu bringen, von der aus sie eine Nebelformation, die sie als Saren-Nebel betitelt haben, untersuchen. Fluktuierende instabile Energieimpulse in ihren Leitungen bereiten ihnen Probleme. Nur zu gerne schicken wir ein Außenteam auf die Station.

Anmerkung: Geht es nur mir so oder sind die Romulaner einfallslos, wenn es um Namensgebung geht? Oder bin ich paranoid und sehe überall Namensähnlichkeiten. Haus Saren – Saren Nebel…romulanische Schreibweisen…meine Güte!

Ich melde mich freiwillig für die Mission – ich will diesen Romulanern ins Gesicht sehen. Verständlicherweise sind McPherson und Lieutenant Javert besorgt und befürchten, daß ich zu sehr involviert sein könnte aber ich kann ihnen glaubwürdig versichern, daß ich meine Arbeit erledigen werde und ziemlich sicher keinem Romulaner unvermittelt ins Gesicht springen werde.

Der Nebel ist ein astrophysikalisches Phänomen, von dem ich nichts verstehe. In immer wieder kehrenden Ausbrüchen sendet der Nebel Wellen von Merionstrahlung aus, die die Romulaner auf teratogene und biogene Wirkungen untersuchen. Die Romulaner lösen diese Wellen unter anderem selbst aus – vermutlich weil man Forschungen mit Strahlungen in jede Richtung betreiben kann. So zumindest die Aussage einer der militärisch orientierten Wissenschaftlerinnen. Bestimmt interessieren sie sich auch für eine mögliche Verwendung als Waffe. Mit Hilfe von Therionstrahlen lenken sie die Wellen in gewünschte Richtungen oder schirmen sich selbst dagegen ab. Was genau sie da treiben ist in der kurzen Zeit nicht herauszufinden aber wir nutzen die Gelegenheit um uns überall herumzutreiben, alles zu scannen was nicht getarnt ist, alles zu analysieren und hilfreich zu reparieren, was die Romulaner nicht alleine leisten können, heimliche Bildaufnahmen zu machen, Gespräche zwischen den Mitarbeitern aufzuzeichnen, deren Stimmungen untereinander abzuwägen und heimlich Daten abzuzweigen.
Kurzzeitig muß die Station vom Traktorstrahl der Columbia stabilisiert werden, weil die Energie für deren eigene Gravitationserzeugung auf die Therionemitter umgeleitet werden muß. Sonst würde uns die nächste Partikelwelle mit voller Wucht treffen. Scheinbar ermüdet das Material insgesamt recht schnell unter dem ständigen Partikelfluß.
Die Wissenschaftler sind sich untereinander uneins, wie die „Hilfe“ der Föderation zu bewerten ist. Von Dankbarkeit bis hin zu unwilliger Arroganz ist alles dabei. Ein demonstriertes Überlegenheitsgefühl ist ihnen allen gemein.
Die Romulaner geben ihre Identitäten nur unwillig preis, können sich aber stellenweise aus Höflichkeitsgründen dem nicht entziehen.

Der ältere leidenschaftliche Wissenschaftler heißt Dr. Vorak (eine zufällige Namensübereinstimmung mit Tovans Gefangenem? Ein üblicher Name bei den Romulanern? Oder habe ich mich verhört? Ich konnte ja schlecht nachfragen wie man seinen Namen schreibt und die romulanische Nomenklatur ist…kompliziert…)

Diese Namen klingen mir alle zu ähnlich!

Die Technikerin stellt sich als Ifenn vor.
Die weibliche Militärische, eine sehr giftige Person, als Dr. Ke’Sol.
Dann gibt es noch eine Dr. Mora und einen Arzt namens Ren’Hi.
Die Namen der anderen Romulaner kann ich nicht mehr erfragen ohne zu auffällig zu wirken.

Die Technikerin Ifenn wirkt oft überfordert, kuscht aber vor den Wissenschaftlern, besonders vor den überaus militärisch wirkenden beiden Vertretern, die unsere Anwesenheit reichlich vergrätzt zur Kenntnis nehmen. Ein einzelnes Gespräch mit der Technikerin ist unmöglich, da sie uns aktiv ausweicht, sobald sie Gefahr läuft, mit einem von uns alleine zu sein. Schade, denn als sie mich dabei erwischt, wie ich irgendwelches Zeug in meinem Heft notiere (Ja, zugegeben, ich bin sehr altmodisch, wenn es um so etwas geht), äußert sie sich dahingehend, daß ich das besser bleiben lassen sollte. Ich bin mir nicht sicher, ob das eine explizite Warnung vor den anderen Wissenschaftlern darstellt oder ob sie persönlich empört ist. Ich erhalte keine Gelegenheit das mit ihr zu klären.

Warum diese Station ganze fünf Industriereplikatoren benötigt erschließt sich mir bis zum Schluß nicht.
Namen und Bildaufnahmen der Wissenschaftler können wir mit nach Hause bringen (siehe dazu in den Dateien der Columbia), dazu zerstückelte und kodierte Datenpakete, an deren Entschlüsselung sich wieder ein Team macht. Dieses erste Zusammentreffen mit mehreren Romulanern zeigt deutlich die interne Zerrissenheit, die unterschiedlichen Interessen, das Mißtrauen, die Arroganz und die Überlegenheit die sie uns gegenüber verspüren.

Persönliches gesichertes Tagebuch: Ich kann die Romulaner nicht leiden.

Weiter im Bericht für den Captain:
Noch während wir die Daten analysieren ergeht der nächste Befehl. Ein romulanisches Schiff wird von drei klingonischen Schiffen angegriffen und wir sollen zur Hilfe eilen. Klingonische Schiffe? Hier? Die Klingonen sind unsere Verbündeten! Wie zum Teufel sollen wir gegen sie und für die Romulaner zu Felde ziehen?
Die Ungewißheit dieser Situation wird geklärt als wir an Ort und Stelle sind. Die klingonischen Schiffe sind von Remanern besetzt, die diese Schiffe vor längerer Zeit gekapert haben müssen. An Bord des romulanischen Schiffes befindet sich ein Senator mit seiner Leibgarde, der in sein Heimatsystem fliegen wollte. Die klingonischen Schiffe mit remanischen Söldnern ziehen sich bei unserem Erscheinen zurück und da das romulanische Schiff beschädigt ist bittet der Senator uns, ihn zu seinem Destinationsort zu bringen.
Also beherbergen wir eine romulanische Gesandschaft mit Senator Tin’Vas, seinen Adjutanten und seiner Leibgarde. Mißtrauen, Arroganz, unterschwellige Feindseligkeit und das ewige Hinterfragen von Selbstverständlichkeiten. Und doch hat der Senator so etwas wie Angst vor den Remanern gezeigt.
Ich finde die Romulaner schwierig, auch wenn der Senator durchaus Dankbarkeit bezeugt. Seine Leibgarde ist unausstehlich aber zum Glück muß sich Counselor Campbell mit ihnen herumschlagen und nicht ich. Die Dame hat so ihre Möglichkeiten mit schwierigen Personen umzugehen.

Persönliches gesichertes Tagebuch:
Counselor Campbell hörte sich die endlosen Tiraden des Milizionärs an, als sie ihn unterbrach und den Senator fragte, was er sonst machen würde, wenn er nicht gerade beruflichen Pflichten nachgehe. Als er antwortete, er verbrächte viel Zeit auf den Landgütern seiner Familie rutschte ihr ein interessiertes: “Ach, Sie sind Farmer?“ heraus.
Der Senator vergaß daraufhin den Mund zu schließen und wies sie nach einigen Sekunden höflich darauf hin, daß eine solche Bemerkung geeignet sei, einen diplomatischen Zwischenfall zu verursachen, worauf sich Counselor Campbell ebenso zahnreich lächelnd dafür entschuldigte, das sei ihr mitnichten bewußt gewesen. Danach müssen sich die beiden geradezu ausgezeichnet verstanden haben. Zumindest waren die Fronten abgesteckt.

Weiter im Bericht für den Captain:
Ich bin mit der Analyse des Datenpakets beschäftigt, allerdings nicht ohne Kassabyan zur Hilfe zu bitten. Wenn es um Zahlenfolgen geht, ist er unschlagbar – zumindest so lange T’Cadra nicht in der Nähe ist.
Die Situation wird kurz bedrohlich als die romulanische Delegation plötzlich wie aus dem Nichts in der Wissenschaft steht und es mir kaum gelingt, das romulanische Datenpaket vor ihnen zu verbergen. Sie erhaschen Blicke darauf und identifizieren die Daten glücklicherweise fälschlich nicht als Frequenzen sondern als Gravitationsparameter. Das Ganze ist dennoch hochnotpeinlich und zieht einige notwendige Lügen über ausgetauschte Daten mit anderen romulanischen Wissenschaftlern nach sich.

Privates gesichertes Tagebuch: Gott, was kann ich die Romulaner nicht leiden.

Offizielle Beschwerde:
Ich weiß nicht wer dafür verantwortlich ist und wie es überhaupt geschehen konnte, daß meiner Abteilung keine Gelegenheit gegeben wurde, brisantes Material verschwinden zu lassen, ehe man die Romulaner durch die Wissenschaftsabteilung führte, aber hiermit möchte ich einen offiziellen Protest gegen diese Vorgehensweise einlegen.

Weiter im Bericht für den Captain:
Ein weiterer Zwischenfall führt uns in ein Raumgebiet, in dem ein romulanischer Frachter gegen einen romulanischen Warbird um sein Leben kämpft. Dem Captain des Warbirds unterläuft ein fataler Fehler, als er es nicht für nötig hält, sich uns gegenüber zu identifizieren. Damit haben wir jedes Recht dem romulanischen Frachter zu Hilfe zu eilen, den Warbird zu beschießen und vier Überlebende an Bord der Columbia zu beamen. Hätte er sich korrekt identifiziert hätte es sich eindeutig um eine interne romulanische Angelegenheit gehandelt und wir wären zum Abzug gezwungen gewesen. Diesmal hat die eigene Arroganz den Romulanern ein Bein gestellt.

Privates gesichertes Tagebuch: Himmel, ich kann die Romulaner echt nicht leiden. Aber ich glaube, ich wiederhole mich…

Weiter im Bericht für den Captain:
Die vier Überlebenden sind das, was von einem versuchten blutigen Aufstand auf einem romulanischen Randplaneten von deren Vasallen- und Sklavenvölkern übrig ist. Ein trauriger, traumatisierter Rest von unterschiedlichen Spezies. Unsere Schwierigkeit besteht nun darin, dafür zu sorgen, daß sich die Renegaten und der Senator mit seinen erzkonservativen Milizionären nicht über den Weg laufen. Keine leichte Aufgabe auf einem mittlerweile sehr klein gewordenen Schiff. Womöglich verursacht das auch die Panne mit den vertraulichen Daten in der Wissenschaft. Was keine Entschuldigung sein soll.

Während die Security und Counselor Campbell als Babysitter alle Hände voll zu tun haben gelingt es uns in der Wissenschaft den Datenpaketen die begehrten Informationen zu entnehmen. Zu Schade daß ich keine Zeit habe, die fremden Spezies genauer zu untersuchen. Eine davon produziert Chlorophyll und ernährt sich über ein Wurzelkapillarsystem, das in ihrer Haut verläuft…sehr interessant…

Zurück zu den Daten.
Letzten Endes handelt es sich um abgefangene Communiqués, in denen sich Wissenschaftler über den Nebel und seine Phänomene austauschen. Ich werde die Ergebnisse Chief T’Cadra bei ihrer Rückkehr vorlegen. Als Astrophysikerin mag sie damit etwas anfangen können, für mich hört sich das Ganze nach generischer Erforschung eines astralen Nebelphänomens an. Derzeit enthalten die Briefe für uns nichts Interessantes aber eine Reihe von Frequenzen erregt unsere Aufmerksamkeit. Da mein Gehirn bei reinen Zahlenreihen automatisch abzuschalten pflegt ziehe ich Kassabyan hinzu und dem gelingt es innerhalb kurzer Zeit ein Ergebnis zu präsentieren. In den Frequenzreihen ist eine Zeile versteckt, bei der es sich tatsächlich um Koordinaten handelt.
98172^00001.


Die 00001 steht bei uns für die Erde – bei den Romulanern für Romulus. Die 98172 wiederum sind die romulanischen Koordinaten für die Erde. Außerdem hat sich jemand die Mühe gemacht, die Nachricht, die genau zu diesem Zeitpunkt von der Erde nach Romulus geschickt wurde zu zerhacken und über mehrere Relaistationen, unter anderem Moskau, Paris und San Francisco zu verschicken. Die Nachricht in ihrem Wortlaut ist unauffindbar aber der Absendezeitpunkt wurde vordatiert und in einer anderen Zeile versteckt. Tatsächlich läßt sich rekonstruieren, daß diese Nachricht zu einem Zeitpunkt losgeschickt wurde, der entweder kurz vor oder während des Attentats auf Prätorin Tal’Aura liegt. Noch ist uns nicht klar, wie dieser Fakt zu bewerten ist, aber festhalten müssen wir ihn.

Dann bricht der Senator in der Messe zusammen. Dr. Sanders kann ihn gerade noch stabilisieren. Die Romulaner verdächtigen sofort uns des Verrats, verlangen sofortige Aufklärung und stehen uns gleichzeitig die ganze Zeit im Weg herum und belästigen uns mit konstanten Nachfragen, drängen zur Eile und treiben uns ganz allgemein in den Wahnsinn.
Romulaner! Sie können wirklich fordernd und unhöflich sein.
Medizin und Wissenschaft haben gemeinsam alle Hände voll zu tun, die Ursache des Zusammenbruchs zu erkennen, Beweismittel forensisch zu sichern und Proben zu sammeln um am Ende zu folgender Erkenntnis zu gelangen:

Der Senator wurde mit einem Kontaktgift angegriffen. Das Gift ist sehr spezifisch, zerfällt sehr rasch in nicht zu identifizierende Bestandteile und hat eine geschätzte Dauer bis zum Wirkungseintritt von einer bis etwa drei Stunden. So etwas ist immer schwer vorherzusagen, da die Körperphysiologie und Masse dabei stets eine große individuelle Rolle spielen. Das Gift befand sich nicht in den Getränken oder Trinkgefäßen der Messe und wurde auf dem Handrücken des Senators gefunden. Sehr spezialisierte Gifte sind quasi das Wahrzeichen des Tal Shiar. Auf den Bioscandaten der Beamer befindet sich das Gift (das unsere Sensoren nicht identifizieren konnten) aber nicht im Senator. Als Träger erweisen sich ein paar Handschuhe, auf deren Außenfläche sich das Gift befand. Die Handschuhe werden identifiziert als die einer der Leibgarden des Senators. Von Javert mit dieser Tatsache konfrontiert gesteht die Schuldige überraschenderweise sofort – und beantragt im selben Atemzug Asyl.
Der Captain muß einmal tief durchatmen und sieht aus, als wolle er seinen Kopf gegen die Wand schlagen.
Captain, verzeihen Sie diese Bemerkung.

Anmerkung:
An dieser Stelle möchte ich die Zusammenlegung der medizinischen und der wissenschaftlichen Station ausdrücklich befürworten. Gerade in solchen Fällen, in denen enge und rasche Zusammenarbeit gewährleistet sein muß ist die räumliche Nähe von unschätzbarem Vorteil. Daß in der Wissenschaft jeder mindestens Ersthelfer ist stellt einen weiteren Gewinn für die Medizin dar und ich möchte in diesem speziellen Fall die schnelle und kooperative Arbeitsweise aller Mitglieder vom Wissenschaft und Medizin ausdrücklich loben.
Diese Abteilungen ergänzen sich hervorragend und in meinen Augen hat sich die Zusammenlegung bereits bewährt.

Weiter im Bericht für den Captain:
Laut Regeln sind wir verpflichtet, jedem Asyl zu gewähren dem sonst Folter oder Tod drohen und der darum bittet. Und natürlich weist der Senator augenblicklich auf mögliche diplomatische Folgen hin, wenn wir ihm jetzt das Recht nehmen, seine Attentäterin in Gewahrsam zu nehmen. Eine unschöne Situation, die der Captain vorläufig zu entzerren versucht, in dem er die Dame in die Brigg sperren läßt. Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen werden kann erreicht uns ein Funkspruch um Hilfe.
Die USS Tereshkova befindet sich unweit von uns in einem Gefecht mit zwei romulanischen Warbirds – von denen mal wieder keiner weiß, zu welcher Fraktion sie gehören. Die Tereshkova ist in arger Bedrängnis und wir müssen augenblicklich hin.
Als wir ankommen ist die Tereshkova nur noch Minuten von der Zerstörung entfernt. Der Senator befiehlt den gegnerischen romulanischen Captains, sofort das Feuer einzustellen, doch die mißachten ihn völlig. Was den Senator etwas aus der Fassung bringt. Wir erhalten die Erlaubnis in den Kampf zu gehen.
Wie immer. Die Brücke auf Hochtouren. Keine Zeit zum Durchatmen. Keine Zeit zum Denken oder sich klar zu machen, was hier eigentlich passiert. Meldungen aus der Brücke und der Versuch, die aufsteigende Panik bei den Meldungen zu unterdrücken. Einschläge. Schilde runter auf 70 %.
Beim nächsten Einschlag bricht das Kraftfeld in der Brigg für einige Momente zusammen, was der zweite Leibgardist des Senators ausnützt um die Attentäterin und Verräterin mit einem Disruptor zu töten. Er selbst bittet nicht um Asyl sondern läßt sich stolz gefangensetzen und wird später dafür geradestehen.
Vielleicht verleihen ihm die Romulaner aber auch einen Orden, ich weiß es nicht. Uns hat er damit eigentlich einen ziemlichen Dienst erwiesen.
Ich weiß, sein Verhalten war aus humanitärer Sicht falsch aber die diplomatischen Probleme, hätten wir dem Asylgesuch nachgegeben – wozu wir verpflichtet gewesen wären – hätten uns einen sehr schweren Stand bei den Romulanern verschafft. So ist das Problem plötzlich gelöst. Durch eine tote Romulanerin. Eine Giftmörderin.
Es fällt mir sehr schwer, auch nur einen Funken Mitgefühl aufzubringen.

Persönliches gesichertes Tagebuch: Bon débarras, wie meine Großmutter sagen würde.

Weitere Einschläge, Schilde auf 35 %. Dinge gehen zu Bruch, leichte Schäden auf mehreren Decks. PO Warden prellt sich die Rippen an einer Konsole, Kadettin Naban wird mit einer gebrochenen Schulter in die Krankenstation gebracht.
Der romulanische Senator erbringt den Vorschlag, uns die Schildmodulationsfrequenzen der angreifenden Schiffe zu verraten. Offenbar fürchtet auch er um sein Leben. Doch die Frequenz hat nicht den gewünschten Effekt. Entweder sein Milizionär, der uns den Code geben sollte hat gelogen oder die Schildfrequenzen wurden ohne den Senator davon in Kenntnis zu setzen abgeändert. Das wirft ein schlechtes Licht auf seine zukünftige politische Bedeutung.

Schilde runter auf 10 %. Die nächste Salve wird uns in Einzelteile zerlegen. Das ist wieder einer dieser Momente wo ich mich frage, was genau ich hier eigentlich tue…
Plötzlich enttarnt sich ein weiterer Warbird vor uns. Ein sehr großes Schiff von weißer Farbe und den Romulanern fällt bei diesem Anblick die sprichwörtliche Kinnlade herunter. Das weiße Schiff beginnt, den Warbird auseinanderzunehmen und wir nutzen die Gelegenheit, um die Tereshkova an unseren Traktorstrahl zu hängen und dann das Hasenpanier zu ergreifen. Die Flucht in letzter Sekunde gelingt. Unsere Sensoren zeigen uns an, daß das weiße Schiff zunächst den Warbird manövrierunfähig schießt und dann beginnt zu entern.
Der Senator klärt uns sichtlich schockiert über unsere Retter auf. Es handelt sich um ein Schiff der Prätorianergarde. Diese Schiffe dienen ausschließlich dem Prätor und verlassen eigentlich niemals das Kerngebiet um Romulus. Es handelt sich um die besten Elitetruppen des romulanischen Reiches und noch niemals hat ein Schiff der Föderation einen prätorianischen Warbird zu Gesicht bekommen. Die Tatsache, daß sie hier sind beunruhigt den Senator. Da diese Schiffe nur dem Prätor gehorchen und die letzte Amtsinhaberin tot ist fragt man sich, auf wessen Befehl sie hier sind oder ob sie eigenmächtig handeln. Warum sie Romulus verlassen haben und weshalb sie uns zu Hilfe gekommen sind. Oder ob das nur ein glücklicher Zufall für uns war und sie es nur auf das andere romulanische Schiff abgesehen hatten.
Nun ja…einem geschenkten Gaul…und so weiter. Wir machen, daß wir fortkommen. Die Tereshkova pfeift aus dem letzten Loch und uns geht es nur mäßig besser.

Zehn Stunden später haben wir die Schäden weitestgehend behoben und verabschieden uns von den Romulanern. Der Senator und einige seiner Leute sind geradezu höflich. Der Gefangene bedankt sich sogar für die zuvorkommende Behandlung in der Brigg.

Privates gesichertes Tagebuch: Bei seinen Worten könnte ich im Strahl kotzen und Crewman Funk knirscht mit den Kiefern als wolle er seine Zähne zu Kreide zermahlen. Könnten Blicke töten, müßte der älteste Romulaner der Delegation auf der Stelle in atomare Bestandteile zerfallen.
Wie Funk mir später sagen kann handelte es sich bei diesem Romulaner ausgerechnet um den, der Funk nach der „Befreiung“ aus dem cardassianischen Gefängnis in Gewahrsam genommen und verhört hat. Was für den Romulaner wohl unter „business as usual“ fällt ist für Funk kaum zu ertragen. Seit Stunden muß er diese Person um sich haben. Kein Wunder, daß er sich auf seinem Posten auf der Brücke geradezu eingemauert hat.
So schnell werden wir mit den Romulanern keine Freunde werden. Ich glaube ich sagte schon mehrfach, daß ich die Romulaner nicht wirklich leiden kann.

Endlich sind alle Gäste weg und die Columbia gehört wieder uns. Zeit zum Aufatmen. In einer letzten Ansprache bedankt sich der Captain und stellt klar, daß alles, was wir hier mitbekommen haben die Randauswirkungen der Schockwellen im romulanischen Reich sind. Noch können wir die Ereignisse nicht sauber einordnen und mit Sicherheit haben wir gerade erst die Oberfläche angekratzt.

Persönliches gesichertes Tagebuch:
Nach Musik und einem entspannten Abend ist mir heute nicht. Es gibt zu viel zu verdauen. Aus mir unbekannten Gründen hat Lieutenant Javert sich ebenfalls die „Schlag den O’Connor“ – Therapie verordnet. Dr. Sanders ist kurz davor zu explodieren, als die beiden reichlich lädiert bei ihm auf der Station auftauchen und faltet die zwei nach allen Regeln der Kunst zusammen.
Ich frage mich, warum Javert derart Dampf ablassen mußte aber da ich ihre Biowerte während ihrer Versorgung gesehen habe würde ich sagen, die Frau muß besser auf sich aufpassen. Ich weiß nicht, wie oft ihr Nervensystem eine derartige Behandlung noch verträgt.

Weiter im Bericht für den Captain:
An dieser Stelle erscheint es mir sinnvoll, die wichtigsten Erkenntnisse ohne Wertung noch einmal zusammenzufassen. Wer weiß, wann wir die Puzzleteile zuordnen können.

Fakt: Die Prätorin Tal’Aura ist tot. Ihr Tod steht mit der romulanischen Gipfelabsage in Zusammenhang. Der Geheimdienst der Föderation und die Presse erfahren fast zeitgleich und mit zweiwöchiger Verzögerung von dem Attentat.

Fakt: Kurz vor oder während des Attentats erging eine Nachricht unbekannten Inhalts von der Erde an Romulus bei der sich große Mühe gegeben wurde Herkunft und die Tatsache, daß sie überhaupt gesendet wurde zu verschleiern.

Fakt: Major Tovan befreit einen Romulaner namens Vorak aus dem Haus Saren aus dem Gefängnistrakt, in dem wir auch Sublieutenant Te’lar finden und setzt sich mit seinem Gefangenen ab. Vorak wird auf den Insassenlisten nicht geführt. Diese Mission läuft mit Becketts Einverständnis aber unter strengster Geheimhaltung. Offiziell existieren darüber keine Unterlagen.

Fakt: Die Daten aus dem Gefängnistrakt belegen, daß mehrere politisch sehr interessante und involvierte Gestalten dort inhaftiert waren.

-> Die genaue Zuordnung der Gefangenen erfolgt gesondert

Fakt: Inhaftiert war auch ein Föderationsmitglied namens Damien Belmont. Mehrere Gefangene wurden identifiziert, die mit ihm zeitgleich inhaftiert waren, namentlich handelt es sich um Eikohh Lovok und Eikohh Selok. Könnte man diese Personen finden besteht eventuell eine Möglichkeit mehr über den Verbleib von D. Belmont herauszufinden.
Was ich mir persönlich sehr wünsche.

Fakt: Der Gefängniskomplex war so gut wie leer von Gefangenen. Mit Kampfdrogen aufgeputschte Wachen sind reichlich vorhanden. Kurz nachdem unsere Teams das Internierungslager verlassen haben erscheint ein romulanischer Warbird und macht den Gefängnistrakt dem Erdboden gleich. An solche Zufälle glaube ich nicht.

Fakt: Das romulanische Reich befindet sich in Chaos und Auflösung und die vielen verschiedenen Fraktionen machen eine Einschätzung der Lage derzeit unsicher bis unmöglich. Mißtrauen und Verrat sind sogar in kleinen Gruppen, die intern gespalten sind zu erwarten. Das war sowohl auf der wissenschaftlichen Forschungsstation ersichtlich, als auch bei den Flüchtlingen und der Senatorengruppe.

Fakt: Die Prätorianergarde handelt obwohl der Befehlshaber tot ist und hat ihren angestammten Raum verlassen um gegen Schiffe der eigenen Flotte vorzugehen.
Was zu folgender Frage führt:
Wie sicher ist die Nachricht vom Tod von Prätorin Tal’Aura tatsächlich?

Fakt: Während des Prätorianervorfalls fiel das gesamte Subraumkommunikationsnetzwerk aus. Ausgelöst wurde die Panne von Romulus. Vorher fand viel Funkverkehr statt, auch in Richtung des klingonischen Reiches. Nur die Forschungsstation, an der wir die Industriereplikatoren abgeliefert hatten sendete für kurze Zeit weiter und setzte einzelne Signale an je einen bestimmten Punkt ab ehe nach dem Entern des Warbirds durch die Prätorianer der Subraumverkehr wieder einsetzte. Für Details siehe den Bericht von Crewman Winn Abatan.

Persönliches gesichertes Tagebuch:
Fakt: Ich kann die Romulaner definitiv nicht leiden.
Fakt: Wir haben überlebt. Mal wieder.
Fakt: Für einen Missionsbericht schwafele ich eindeutig zu viel. Ich sollte das Ganze noch drastisch kürzen. Oder mehr üben. Aber T’Cadra kommt ja demnächst wieder.
Fakt: Wenn ich nicht mehr über Damiens Verbleib herausbekomme drehe ich früher oder später durch. Noch einmal Jahre der Ungewißheit ertrage ich nicht.

Fakt: Was auf uns zukommt erinnert an einen chinesischen Fluch: „Mögest Du in interessanten Zeiten leben!“