Mission-Log von Lt.Cmdr. Javert,
Mission zur Rettung der USS Helios

[ Das Logfile ist wie immer natürlich nicht IT für die Crew einzusehen, es ist für höhere Ränge bestimmt, dient aber dazu, sich nochmal den Ablauf in Erinnerung zu rufen wenn man nicht alles mitbekommen hat.

Die Abschnitte in Orange sind persönliche Anmerkungen im personal Logfile und wandern auch nicht in den offiziellen Bericht ]


Zwei Monate sind vergangen seit die USS Columbia von der Kolonie auf Ventas 4 zurückgekehrt ist. Die Evakuierung der dortigen Kolonie ist Berichten zufolge abgeschlossen. Wohin die Kolonisten gebracht wurden ist mir jedoch nicht persönlich bekannt.
Derzeit liegt die Columbia an der Starbase 114 angedockt (für die sich inzwischen der etwas heimeliger klingende Name Horizon Station eingebürgert hat) und hat einige Sensoren-Updates für eine geplante, mehrwöchige Erkundungsmission bekommen. Ausserdem haben wir ein Waffensystem-Upgrade bekommen: Quantentorpedos und Pulsphaser-Kanonen. Die Sicherheit wird sich freuen. Auch neues Personal bekommen wir an Bord: Mit Crewman Robert Funk haben wir nun endlich wieder einen ausgebildeten Taktiker auf der Brücke. Ausserdem wurde ein neuer Astrogeologe unserer Wissenschaft zugeteilt, Crewman Scott MacTavish.

In den letzten Wochen war an der Station ein reges Kommen und Gehen - allerdings von der Sorte die besagt, dass etwas in der Luft liegt. Zahlreiche Schiffe der Sternenflotte haben angedockt, allerdings haben jeweils nur wenige Führungsoffiziere ihre Schiffe für kurze Unterhaltungen mit Rear Admiral Beckett verlassen bevor die Schiffe wieder abdockten. Was immer da vor sich geht - früher oder später werden wir es erfahren.



SD 23840828.220 Eine neue Mission


Der neue Adjutant von Admiral Beckett, Captain Harper, kommt mit einer erilonischen Botschafterin namens Major Rutherford und einem Romulaner namens Merek Tela an Bord. Unser Missions-Briefing erfolgt knapp, präzise und sofort:
Im Raumgebiet der Erilon / Xartak wird seit zwei Tagen ein Sternenflottenschiff, die USS Helios, vermisst. Die USS Helios, ein Schiff der Prometheus-Klasse, war unter dem Kommando des romulanischen Commanders Sahen (ehemals Leiter der Sicherheit auf der Starbase Omega) mit einer romulanischen Tarnvorrichtung an Bord unterwegs, um ein getarntes Sensornetz im Raum der Erilon / Xartak zu installieren. Das Sensornetz sollte als Frühwarnsystem und zur Beobachtung der Feindbewegungen dienen.
Nun ist die Helios seit insgesamt sechs Tagen unterwegs, seit zwei Tagen überfällig und es gibt von ihr nur ein abgerissenes Notsignal dessen Ursprung bisher nicht zurückzuverfolgt werden konnte. Die Mission der Columbia wird es sein, das Schiff, seine Crew und die Tarnvorrichtung zu finden. Dabei werden Major Rutherford und Sub-Lieutenant Tela an Bord bleiben - Major Rutherford um uns mit ihren Kenntnissen um das Raumgebiet zu Unterstützen und Sub-Lt. Tela um sicherzustellen, dass die romulanische Tarnvorrichtung eine angemessene Priorität erhält. Selbstverständlich darf diese Technik auf keinen Fall in die Hände der Xartak fallen!


Hintergrundinformationen zur Mission


Anhand einer Kopie des Marschbefehls von Rear Admiral Beckett für Commander Sahen können wir uns ein Bild über die Mission der Helios machen. Ich fasse den Marschbefehl hier gekürzt zusammen:


Commander Sahen wurde nach Absprache mit Rear Admiral Quintus für einen Spezialeinsatz auf die Starbase 114 beordert. Er erhielt das Kommando über den taktischen Kreuzer der Prometheus-Klasse U.S.S Helios und dessen Besatzung. Commander Sahen wurde für diese Mission ausgewählt da er der einzige in der Sternenflotte diensttuende Austauschoffizier der romulanischen Raumflotte ist, der über den notwendigen Dienstgrad verfügt, das Kommando über ein Schiff dieser Größe übernehmen zu können, und überdies große Erfahrung bei der Durchführung von Aufklärungsmissionen unter Einsatz eines Tarnsystems hat.

Die USS Helios sollte sich in das als Altron-Cluster bekannte Raumgebiet zu begeben. Diese Region dient nach Informationen der Erilon als Aufmarschgebiet der Xartak, von dem aus deren Kampfschiffe Operationen gegen die Kolonien und Basen der Erilon durchführen. Commander Sahens Mission sah vor, im Altron-Cluster ein Langstreckensensornetz zu errichten, welches es der Sternenflotte und der Erilon Raumflotte ermöglichen sollte, aktuelle Erkenntnisse über Flottenaktivitäten der Xartak zu erhalten.
Dieses Sensornetz sollte darauf ausgelegt sein, die Warpsignaturen von Xartak Schiffen zu lokalisieren, auch wenn deren Tarnung aktiv ist, um in Zukunft die Angriffe der Xartak voraussehen und entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.


[ Karte des Altron-Clusters ]


Der Altron-Cluster wurde von der U.S.S. Texas, der U.S.S Maranello und der U.S.S Columbia im Zuge ihrer Erkundung der Umgebung des Wurmlochs im Serseret-System kartographiert – daher steht genaues Sternenkarten-Material von dieser Region zur Verfügung.
Um die Mission der Helios zu verschleiern wurde das Schiff für die Dauer des Einsatzes mit einer Tarnvorrichtung ausgerüstet, die die Sternenflotte im Rahmen der Kooperation mit dem romulanischen Sternenimperium als Leihgabe erhalten hatte. Zusätzlich wurden auch die Sensorbojen, die sie ausbringen sollte, mit romulanischen Tarnsystemen versehen.

Um eine maximale Effektivität des Sensornetzes zu erreichen sollten insgesamt sechs Relaisstationen in sechs verschiedenen Sternensystemen des Altron-Clusters errichtet werden. Zusätzlich sollte im Zentral gelegenen Quantas-System auf der Oberfläche des dritten Planeten, einer Welt der Klasse M, ein
Signalverteilungs- und Verstärkungsknoten errichtet werden, der die Kommunikation des Netzwerkes unterstützen sollte. Um die Mission abzuschließen und das Netzwerk in Betrieb zu nehmen sollte sich die Prometheus dann in das Jarkin-System begegeben. Auf dem einzigen Mond des zweiten Planeten befindet sich ein Horchposten der Erilon, den diese vor 20 Jahren aufgegeben haben als sie die Kontrolle über den Cluster endgültig an die Xartak verloren. Dieser Horchposten hat die ideale Position um als Kontrollstation für das Sensornetz zu fungieren. Die Anlage sollte wieder in Betrieb genommen und dann das Netzwerk aktiviert werden.


Im Marschbefehl war zusätzlich vermerkt, dass unter allen Umständen Kontakt mit Xartak-Einheiten vermieden werden sollte, da es von immanenter Wichtigkeit ist, dass die Xartak von dem geplanten Sensorgitter nichts erfahren.

Da die Helios überfällig ist und auch nicht erreicht werden kann müssen wir allerdings davon ausgehen, dass dieser Teil des Plans wohl nicht aufgegangen ist.


Immerhin haben wir dank der Kopie des Marschbefehls, den die Führungsoffiziere in einem allgemeinen Crew-Briefing an die Crew der Columbia weitergeben, eine sehr klare Vorstellung von unserer Vorgehensweise: Wir werden den designierten Kurs der Helios abfliegen und mit allen Sensoren auf voller Leistung nach dem vermissten Schiff und seiner Crew suchen.
Sofort machen sich alle Abteilungen mit Hochdruck an die Vorbereitungen für die Mission während die CONN den Kurs zum Altron-System setzt und die Columbia sich mit Warp 9 auf den Weg macht. Für die Dauer der Mission wird dauerhaft gelber Alarm befohlen.


SD 23840828.233 Die Suche nach der USS Helios beginnt


Operations und Wissenschaft machen sich sofort gemeinsam daran, zu versuchen den Ursprung des abgerissenen Notsignals zu analysieren um dessen Ursprungsort herauszufinden. Hierzu werden die Sensordaten aller Schiffe der Umgebung angefordert um anhand des exakten Zeitpunktes, an dem das Signal dort ankam, eine Triangulation zu versuchen. Die Methodik ist erfolgreich: Der Ursprung des Notsignals der Helios kann grob an den Raumdaten lokalisiert werden, wo die Helios die vierte Sensorboje platzieren sollte.
Das gibt uns zwei wichtige Informationen: 1. den möglichen Verbleib der Helios und 2. die große Wahrscheinlichkeit dass die Helios bei ihrer Mission schon sehr weit gekommen ist.


Die CONN korrigiert den Kurs auf die Position der vierten Sensorboje, die Sensoren der Columbia werden auf Warpsignatur, Transpondersignal und Tachyonensignaturen (Tarnvorrichtung) der USS Helios eingestellt.

Während die Columbia dem Kurs der Helios folgt werfen wir eigene Sensorbojen im Jarkin- und Quantas-System aus um für den Notfall ein eigenes Frühwarnsystem zu haben. Wir wollen tunlichst vermeiden ebenfalls als vermisst gemeldet zu werden.


SD 23840829.011 Die USS Helios wird gefunden


Als die Columbia die Region erreicht, aus dem das Notsignal der Helios stammt, ist es einfacher als vermutet das vermisste Schiff zu finden: Ohne Energie und Antrieb treibt die Helios im Weltall. Erste Scans des Schiffes zeigen einige Schäden und minimale (sehr wenige) Lebenszeichen an Bord.


[ Die USS Prometheus ]


Schnell wird ein Aussenteam zusammengestellt, dessen Leitung Lt.JG Linnert übernehmen soll

(Pers.Log: Ich gebe zu, ich habe an dieser Stelle bei Commander Gallagher Protest eingelegt. Ich habe mehr Erfahrung sowohl mit Aussenteams als auch mit den Xartak als Lt. Linnert... doch der Commander wies mich darauf hin, dass Lt. Linnert dringend die Erfahrung sammeln muss und dass ich auch nicht immer an Bord sein werde und beließ es dabei.)

 

Mit Lt. Linnert gehen folgende Crewmitglieder auf die USS Helios:
Ensign MacPherson, Ensign Sanders, PO O'Connor, PO Wynter und Crewman Kassabyan.


Das Bild das sich dem Aussenteam auf der Helios bietet ist ein grauenvolles: Das Schiff wurde augenscheinlich von den Xartack geentert und die Crew wurde aufs Brutalste niedergemetzelt. Blut und Leichen mit schlimmen Verletzungen überall.
Es gelingt noch zwei Überlebende zu finden: Die XO der Helios, Commander Samantha Vasquez, und den Cheftechniker Lt. Heisenberg. Beide sind verletzt und traumatisiert.

Auf der Brücke befinden sich überdies noch drei Xartack, von denen zwei im Gefecht getötet werden (sie trugen die uns schon bekannten Raumanzüge, die bei zu schwerer Verletzung ihrer Träger diese desintegrieren). Der dritte Xartack trägt hingegen keinen Raumanzug und kann betäubt und gefangengenommen werden.


Darüber hinaus birgt das Aussenteam fragmentierte Daten aus dem Computerkern des Schiffes, aus dem später ein Logfile der Helios >> und die letzten Sensoraufzeichnungen >> extrahiert werden können sowie eine Crewliste anhand welcher festgestellt werden kann, welche Crewmitglieder definitiv tot und welche vermisst werden. Unter den wenigen vermissten Crewmitgliedern der Helios befindet sich Commander Sahen, aber es ist eine traurige Gewissheit dass über 90% der Besatzung der Helios den Kontakt mit den Xartack nicht überlebt haben.


Und als wäre all das noch nicht schlimm genug fehlt - wie fast erwartet - die romulanische Tarnvorrichtung, was zurück an Bord der Columbia eine kleinere Diskussion über die weiteren Prioritäten der Mission auslöst: Sub-Lt. Tela sieht das Rückgewinnen der Tarnvorrichtung als oberste Priorität, Major Rutherford besteht darauf, den gefangenen Xartack umgehend zu exekutieren und dann die Mission der Helios abzuschließen und die Überlebenden der Helios sehen es selbstverständlich, als oberste Priorität ihre vermissten Crewkollegen zu suchen und zu retten.
Glücklicherweise lassen sich all diese Prioritäten recht gut unter einem Vorgehen und einem Kurs vereinbaren...


(Pers.Log: Dennoch erinnert es mich daran weshalb ich so ungerne Botschafter, Abgesandte oder sonstiges Sternenflottenexternes Personal auf Missionen an Bord habe. Sie verkomplizieren Missionen und bremsen das effektive Vorgehen. Was man ihnen natürlich nicht so sagen kann weil man ansonsten einen diplomatischen Eklat verursacht. Dennoch stellen gerade Major Rutherford und Sub-Lt. Tela meinen diplomatischen Langmut auf eine harte Probe)


Nachdem die verschiedenen Abteilungen eine Zeitlang fieberhaft mit den bei der Aussenmission gewonnenen Erkenntnissen und Daten gearbeitet haben können wir ein abschließendes Debriefing des ersten Teilabschnitts der Mission für die gesamte Crew abhalten mit folgenden Erkenntnissen:


- Anscheinend wurde die USS Helios in einen gezielt durch die Xartack erzeugten Tyken-Rift gezogen, verlor sofort jegliche Energie und wurde damit hilflos gegen einen Angriff durch die Xartack, die das Schiff enterten und die Crew im Nahkampf töteten.

- Versuche der Helios, den Tyken-Spalt durch Torpedos zu versiegeln schlugen anscheinend fehl

- Die USS Helios ist beschädigt, kann aber binnen weniger Stunden wieder einsatzfähig gemacht werden


Als Aufgaben für den nächsten Tag stehen folglich an:

- Die Technik soll die USS Helios so schnell wie möglich flott bekommen

- Die Wissenschaft soll sich mit der Aufgabe beschäftigen wie getarnte Xartack-Schiffe geortet werden können

- Die Sicherheit soll mit der gesamten Crew Einsatzübungen für weiter Aussenmissionen abhalten.

- Sicherheit, Taktik und Wissenschaft sollen sich Optionen überlegen wie man gegen die ominöse "Tyken-Spalt-Waffe" der Xartack vorgehen kann. Ein künstlicher zu erzeugender Tyken-Spalt ist auch für ein kampferprobtes Schiff wie die Columbia eine ernste Bedrohung!


SD 23840829.093 Verhör des gefangenen Xartack


In Abstimmung mit Commander Gallagher, unter Protest von Major Rutherford und beschützt durch die Security beschließe ich mithilfe von Ensign MacPherson und PO T'Cadra eine Gedankenverschmelzung mit dem gefangenen Xartack zu versuchen. Uns dreien ist ähnliches in der Vergangenheit bereits einmal gelungen und wir wollen versuchen trotz der Fremdartigkeit der Xartack Informationen zu gewinnen, die bei der Suche nach der Crew der Helios und der verschwundenen Tarnvorrichtung helfen können.


Ensign Sanders tut sich an dieser Stelle durch kreatives Engagement hervor: Er hat sich die existierenden Berichte über die Xartack und deren telepathischen Fähigkeiten zukommen lassen und sich Gedanken darüber gemacht, wie man die Bedrohung des "übernommen werdens" umgehen kann. Er programmiert ein paar Kortikalmonitore um, speist sie mit den normalen Hirnwellenmustern der Crewmitglieder und veranlasst, dass sofort ein Betäubungsmittel injiziert wird sobald die normalen Hirnwellenmuster durch fremde Muster überlagert werden. Kurz gesagt: Wenn ein Crewmitglied durch einen Xartack telepatisch übernommen und ferngesteuert wird, bricht er umgehend bewusstlos zusammen.
Ganz ausgereift ist das System noch nicht... ich weiß nicht was besser ist, eine Crew die sich gegenseitig über den Haufen schießt oder eine, die komplett bewusstlos am Boden liegt, aber es ist der beste Ansatz gegen die überlegene telepathische Macht der Xartack die wir bisher haben.


Zurück zum "Verhör" des Xartack. Die Kontaktaufnahme ist schwierig und sehr anstrengend. Gewohnt, es bei den Xartack mit einer xenophoben, agressiven und mächtigen telepatischen Rasse zu tun zu haben gehen Ensign MacPherson, PO T'Cadra und ich bei der Gedankenverschmelzung nicht unbedingt sanft vor. Es ist sehr schwierig so etwas wie echte Informationen zu gewinnen. Die Xartack "denken" und fühlen komplett anders als andere Humanoide, von einer verständlichen Sprache ist noch nicht einmal ansatzweise die Rede. Daher ist es unglaublich schwer, sich in ihre Gedankenstrukturen einzufinden. Im ersten Anlauf gelingt es, Gefühle wie Angst, Bedrohung aber auch Heimat zuzuordnen, wobei PO T'Cadra mit ihrer analytischen Fähigkeit zur Abstraktion von enormer Hilfe ist. Relevante Informationen können wir jedoch nicht gewinnen bevor wir den Kontakt abbrechen müssen weil er zu anstrengend wird.


In einer zweiten, etwas späteren Kontaktaufnahme mit dem Xartack kommen wir jedoch deutlich weiter. Diesmal beginnt die Gedankenverschmelzung nicht mit einem invasiven Eindringen in den Geist des Xartack sondern damit, dass Ensign MacPherson, PO T'Cadra und ich versuchen, das Gefühl von Gemeinschaft und Heimat zu reproduzieren dass wir bei dem Xartack "gefunden" haben. Der Durchbruch ist beträchtlich: Wir müssen keinerlei Mauern in seinem Geist mehr einreißen, er öffnet sich uns mental völlig und ganz.
Auf dieser Basis gelingen uns einige mehr als interessante und neue Erkenntnisse über das Volk der Xartack:


Anscheinend ist dieses Volk ständig telepatisch untereinander verbunden und teilt seine Gefühle und Gedanken innerhalb der eigenen Rasse frei. (Dementsprechend ist der Xartack in unserer Arrestzelle verstört, veränstigt und sehr einsam) Die Xartack sind komplett taub und sehen in einem farblich etwas anderen Spektrum als wir Menschen. Sie sind nicht nur extrem Xenophob, sie ordnen andere Spezies in zwei Kategorien ein: Unwichtig und uninteressant wenn sie technologisch nicht weit genug für Raumfahrt sind und immanente Bedrohung der eigenen Existenz wenn sie Raumfahrer sind. Was die Existenz der Xartack bedroht wird umgehend vernichtet. Dabei haben die Xartack keine eigene Raumregion die sie als ihre Heimat bezeichnen würden (die Idee von Grenzen ist ihnen komplett fremd) sondern sind ein eher nomadisches Volk. Der Gedanke von Bündnissen mit anderen Rassen ist ihnen ebenfalls komplett fremd und findet keinen Platz in ihrem Weltbild. Das ist einer der Gründe weshalb die Sternenflotte für die Xartack die ultimative Bedrohung ihrer Existenz darstellt: Nicht nur sind wir ihnen technologisch leicht überlegen, unsere Stärke basiert überdies auf der friedlichen kooperation verschiedener Rassen und Völker.
Dies bringt uns zu einem erschreckenden Fazit:
Die NX Endeavour hat bei ihrem unverhoffen Auftauchen in dieser Raumregion vor über 200 Jahren und der damit verbunden Zerstörung der Raumstation der Xartack zwar das Volk der Erilon höchstwahrscheinlich vor der Vernichtung gerettet, aber auch eine immense militärische Aufrüstung der Xartack provoziert, mit deren Folgen wir es heute zu tun haben.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Sternenflotte ist für die derzeitige Situation in dieser Raumregion mitverantwortlich, und sollte es jemals Stimmen gegeben haben, die ernsthaft der Meinung waren wir sollten uns aus dem Konflikt zwischen Erilon und Xartack heraushalten, dürften diese hiermit endgültig zum Schweigen gebracht werden.


Es gibt aber auch eine positive Erkenntnis aus der Gedankenverschmelzung:

Der Xartack mit dem wir es hier zu tun haben scheint eine Art Forscher oder Wissenschaftler zu sein. Er zeigt Gefühle ähnlich von Neugier und scheint zu versuchen zu verstehen was wir ihm klar machen wollen: Dass wir nicht den Krieg bis zur totalen Vernichtung suchen und auch nicht daran interessiert sind die Xartack zu vernichten, sondern dass wir durchaus bereit wären für Verhandlungen und Kompromisse, solange sie beiden Seiten nur Frieden bringen.

Dieser Versuch, dieses für ihn extrem fremdartige Konzept zu verstehen, weckt eine vage Hoffnung:

Gibt es eine Möglichkeit aus diesem Konflikt hinauszukommen ohne bis zum bitteren Ende zu kämpfen?


Während ich noch diese neue Situation auswerte und analysiere werde ich erneut von Major Rutherford bedrängt, die weiterhin die Exekution des gefangenen Xartack fordert. Ich verweise sie an meinen Vorgesetzten Commander Gallagher, der ihr freundlich aber unmissverständlich klar macht, dass es keinerlei Exekutionen an Bord von Schiffen der Sternenflotte geben wird. Wir haben unsere Direktiven denen wir folgen.


Die Offenbarung aus dem zweiten Kontakt mit dem Xartack ruft bei der Crew jedoch mehr als gemischte Gefühle hervor. Gerade erst wurde die Crew der Helios abgeschlachtet, vor wenigen Monaten verloren wir die Maranello. Und mit diesem Gegner sollen wir die Option einer friedlichen Lösung suchen? Gerade einigen Veteranen des Dominion-Krieges erscheint allein die Erwägung dieser Möglichkeiten nicht nur im höchsten Maße blauäugig sondern geradezu als Verrat an den Gefallenen.

Ist es der Nachhall des fremdartigen Geistes des Xartack in meinen eigenen Gedanken der dafür sorgt dass ich mich in diesem Moment so allein fühle mit meiner vagen Hoffnung? Oder bin ich tatsächlich eine von sehr wenigen an Bord, die in diesem Moment ihre Emotionen komplett beiseite schieben kann und ganz rational die taktischen Optionen abwägen, die uns langfristig weiter bringen könnten... über den Horizont dieser Mission hinaus? Ich behalte die Ideen und Perspektiven im Hinterkopf während wir uns weiter um die Missionsziele kümmern.


SD 23840829.115 Neue Ausrichtung der Mission


Nachdem die Technik die USS Helios einsatzbereit gemacht hat können wir die Mission mit zwei Schiffen fortsetzen. Die Prometheus-Klasse hat den Vorteil mit einer Rumpfcrew von 5 Mann geflogen werden zu können weil die Schiffsfunktionen hochautomatisiert sind.

Commander Gallagher überträgt mir also das Kommando über die Helios und ich nehme neben den beiden überlebenden Crewmitgliedern, Lt.Cmdr Vasquez und Lt. Heisenberg, noch PO O'Connor und Sub-Lieutenant Tela mit auf die Helios.


Während Helios und Columbia nun Kurs setzen auf die Koordinaten an denen die letzte Sensorboje abgesetzt werden soll, machen wir uns mit der Helios und ihren Systemen vertraut, machen einige taktische Übungen und sichern das Schiff ab. Dabei finden wir noch einen letzten Überlebenden als wir die Lebenserhaltungssysteme des Schiffes bis auf die Brücke herunterfahren und dies vorher per Durchsagen ankündigen. Crewman Higgins wird sofort auf die Krankenstation der Columbia gebeamt und dort versorgt - er hatte sich seit dem Überfall durch die Xartack in einem sensorisch abgeschirmten Bereich der Wartungsschächte versteckt.


Nachdem alle Sensorbojen unbehelligt platziert werden konnten (kein Anzeichen von Xartack weit und breit) setzen Columbia und Helios schließlich Kurs auf den im Quantas-System gelegenen Klasse-M-Planeten auf dem der Signalverteilungs- und Verstärkerknoten eingerichtet werden muss, welcher die Kommunikation des Netzwerkes unterstützen soll.


[ Das Quantas-System ]


Wir erreichen den Planeten ohne Zwischenfälle und die Columbia schickt ein Außenteam mit einigen Technikern auf den Planeten hinunter um den Signalverteilerknoten einzurichten, was auch ohne Zwischenfälle gelingt. Die USS Helios übernimmt derweil die Sicherung des Raumgebietes um den Planeten um unangenehme Überraschungen durch Xartack zu verhindern.


Nachdem das Aussenteam sicher wieder an Bord ist wird Kurs auf das Jarkin-System gesetzt, wo sich auf dem einzigen Mond des zweiten Planeten ein verlassener Horchposten der Erilon befindet. Scans ergeben dass die Station größtenteils intakt ist, es gibt jedoch keine Atmosphäre und keine Energie. In der Gebäudestruktur in welcher der Knoten eingerichtet werden soll trifft das Aussenteam auch erstmals wieder auf Xartack. Es gibt einige Verletzte in dem Gefecht aber letztlich gelingt es, alle Xartack auszuschalten und den Knoten in Betrieb zu nehmen.

Dies bedeutet jedoch nur einen temporären Erfolg, denn da die Xartack von der Station wissen ist der Kontrollknoten für das Sensorgitter dort auf Dauer nicht gut aufgehoben. Fürs Erste lassen wir ihn an Ort und Stelle, aber mittelfristig sollte der Knoten an einer anderen, geheimen Stelle platziert und die Station zerstört werden.


SD 23840829.165 Suche nach den vermissten Crewmitgliedern und der Tarnvorrichtung


Nun, da das Sensorgitter vollständig ist und in Betrieb genommen werden kann, beginnt endlich die Suche nach den Xartack - und somit auch die Suche nach den letzten vielleicht noch lebenden Crewmitgliedern der USS Helios und der gestohlenen Tarnvorrichtung.


Schon bald werden wir fündig:
Mithilfe des Sensorgitters kann die Position einer Raumbasis der Xartack nicht allzu weit entfernt ermittelt werden, basierend auf den Kursen der Xartack-Schiffe die nun geortet werden können und den Energieabstrahlungen der Basis. Unsere letzte Hoffnung, die vermissten Crewmitglieder und die Tarnvorrichtung zu finden ist diese Basis, und obwohl wir sicher sein können dass diese nicht unbewacht sein wird setzen wir Kurs auf die ermittelten Koordinaten. Mit Glück haben wir den Überraschungsmoment auf unserer Seite.


[ Die Xartack-Basis ]


Bei der Annäherung an die Basis der Xartack stellen wir fest dass diese von vier Schiffen bewacht wird. In einer kurzen taktischen Besprechung stimmen Helios und Columbia die Kampfstrategie ab. Absolute Priorität haben die Bergung möglicher Überlebender und der Tarnvorrichtung. In der Priorität deutlich weiter unten, wenn auch nicht ausgeschlossen, steht die Option weiterer Gefangener. Dass sowohl Commander Gallagher als auch ich die Option von Verhandlungen in diesem Falle völlig ausschließen scheint einige zu beruhigen.


Wir beginnen den Angriff schnell und koordiniert. Dabei wird die Helios schwer beschädigt und ist am Ende des Gefechts nicht mehr manövrierfähig - dafür haben wir die vier Schiffe der Xartack zerstört und die Schutzmechanismen der Raumstation ausser Funktion gesetzt. Die momentane Besatzung der Helios wechselt zurück auf die Columbia um ein Aussenteam auf die Xartack-Station vorzubereiten.

Diesmal führe ich das Kommando über das Aussenteam und gebe wie gewohnt PO O'Connor das Kommando über das taktische vorgehen der Kommandoteams, mit denen er im Vorfeld ausgiebig trainiert hatte.

Das Stürmen der Station läuft entsprechend effektiv. In mehreren Räumen werden Xartack in Feuergefechten ausgeschaltet während ich empathisch versuche die überlebenden Crewmitglieder der Helios zu orten und die Wissenschaftler nach Signaturen der romulanischen Tarnvorrichtung scannen.
Wir arbeiten uns zügig durch die Station nach vorne. In einigen Räumen können Daten sichergestellt werden. Die Verletzten, die es auf Seiten des Aussenteams gibt, werden an Ort und Stelle durch Ensign Sanders und Gefechtssanitäter verarztet.

Innerhalb von zwanzig Minuten finden wir die Tarnvorrichtung sowie eine Art Laborkomplex in dem wir noch ein nicht lange totes Crewmitglied der Helios sowie Commander Sahen in einer Stasiskammer finden. Zwei Xartack-Wissenschaftler werden hier im Gefecht betäubt und in die Brig der Columbia gebeamt.
Der Anblick des Labors ist hart.
Die Xartack haben hier ihre Gefangenen untersucht, gefolgtert, getötet und seziert. Überall finden sich "Probenbehälter" mit mehr oder minder gut erkennbarem menschlich organischem Material. Für Wissenschaft und Medizin ist es eine bittere Aufgabe alle Probenbehälter sicherzustellen um später ganz sicher sein zu können, dass man wirklich alle noch vermissten Mitglieder der Helios-Crew "gefunden" hat. Ich bin an dieser Stelle fast froh, zum einen als kommandierender Offizier den Überblick behalten und mich nicht mit Details beschäftigen zu müssen und zum anderen, so bitter es ist, genug Routine in vorangegangenen Missionen gesammelt zu haben dass ich es schaffe, das Grauen das uns umgibt, nicht an mich heran zu lassen. Dennoch wird für das ein- oder andere Crewmitglied nach Ende dieser Mission ein Besuch beim Counselor unumgänglich.


[ Das Xartack-Labor ]


Schließlich, nachdem der Raum gesichert ist, wird Commander Sahen aus der Stasis-Kammer befreit und ebenfalls auf die Columbia gebracht

(Die Tatsache dass Ensign Sanders ihn mitten im Gespräch mit mir betäubt, habe ich in der angespannten Situation zwar mit einem Anschiss abgetan, aber ich werde nochmals mit dem Ensign darüber reden müssen... Die Befürchtung dass der Commander durch die Xartack kontrolliert hätte sein können war nicht unberechtigt, aber als kommandierender Offizier wird niemand ohne meinen Befehl betäubt - und erst recht nicht mitten im Gespräch!)

Kaum ist das Aussenteam zurück auf der Columbia melden die Sensoren Annäherungsalarm: Es nähern sich zwei Wellen von Xartack-Schiffen! Gegen eine davon hätten wir möglicherweise noch eine Chance, aber niemals gegen beide, vor allem weil die USS Helios manövrierunfähig ist. So treffen Commander Gallagher, Commander Sahen und ich die Entscheidung, die USS Helios zu opfern.
Mit einem kleinen Techniker-Team beame ich ein letztes Mal auf die Helios hinüber und lasse die Systeme des Schiffs auf Selbstzerstörung bei Annäherung des Feindes programmieren. Derweil installiert Sub-Lieutenant Tela die geborgene Tarnvorrichtung auf der Columbia.

In letzter Minute können wir die Tarnvorrichtung in Betrieb nehmen bevor die Schiffe der Xartack die Basis erreichen. In einer gewaltigen Antimaterie-Explosion zerstört die USS Helios die eintreffenden Xartack-Schiffe und ein paar von Crewman Funk gut gezielte Quantentorpedos zerstören die Basis der Xartack.


SD 23840829.203 Ende der Mission und Heimflug


Die USS Columbia setzt umgehend Kurs auf die Starbase 114 aka Horizon.

Die Stimmung an Bord ist nicht sonderlich gut obwohl wir den Xartack einen schweren Schlag versetzt und die Mission der USS Helios beendet haben... und überdies möglicherweise eine Basis für Verhandlungen gefunden haben könnten, denn es ist ein schaler Sieg. Die USS Helios ist zerstört und von ihrer über 200 Mann starken Crew konnten lediglich vier gerettet werden. Es ist wohl nicht zu erwarten dass sich irgendjemand unter diesen Umständen freut.


In einem abschließenden Crew-Debriefing während des Fluges zurück zur Starbase Horizon fassen Commander Gallagher und ich alle Geschehnisse nochmals zusammen und der Commander nimmt ein paar ausstehende Beförderungen vor:

Ensign Reynolds wird in den Rang eines Lt. JG befördert

Ensign MacPherson wird in den Rang eines Lt. JG befördert

PO O'Connors Beförderungssperre wird offiziell aufgehoben, er wird in den Rang eines PO 2nd Class befördert.


Bei der Gelegenheit erfahren wir, dass die Tarnvorrichtung erst einmal zusammen mit Sub-Lieutenant Tela an Bord der USS Columbia bleiben wird (was nicht direkt für Begeisterungsstürme sorgt) aber vermutlich können wir sie für die bevorstehenden Missionen gut brauchen.
Den Rest des Rückfluges bekommt die gesamte Crew Freizeit. Und wir Führungsoffiziere sagen ausnahmsweise auch nichts gegen importierte Güter wie romulanisches Ale, Kanar und irischen und schottischen Whisky. Manchmal braucht die Crew so etwas - und heute ist einfach einer dieser Tage.


Ende des Logfiles

Gez. Lt.Cmdr. Lucille Javert,
XO der USS Columbia