Auszug aus dem Vernehmungsprotokoll von Dr. Jane Ross

Die Vernehmung wurde von Lt. Thomas Barnes durchgeführt.


Lt.Barnes: Bitte nennen sie ihren vollständigen Rang, Alter und Namen.

Dr. Ross:  Dr. Jane Celine Ross. 45. Ich bin Zivilist.

Lt.B.: Dr. Ross sie haben in Absprache mit ihrem Rechtsbeistand dieser Vernehmung zugestimmt. Sind sie sich der Tatsache bewusst, dass alles was sie zu Protokoll geben in einem Gerichtsverfahren gegen sie verwendet werden kann und wird?

DrR: Das ist mir bewusst.

Lt.B.: Welche Funktion hatten sie in der Kolonie auf Baham 3?

Dr.R: Ich war der designierte Arzt der Kolonie.


Lt..B: Seit wann?

Dr. R.: Seit bestehen der Kolonie. Also 23 Jahre.

Lt.B.: Dr. Ross, sie haben zusammen mit einigen anderen einen Angriff auf mehrer Angehörige der Sternenflotte durchgeführt, bei dem einige Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Ist das so korrekt?

Dr.R.: (Pause) Ja. (Seufzen) Das ist korrekt.

Lt.B.: Bitte schildern sie mir in ihren eigenen Worte wie es dazu kam.

Dr.R.: Dazu muss ich etwas ausholen.

Lt.B.: Ich bitte darum, aber halten sie sich an relevante Fakten.

Dr.R.: Ich werde mich bemühen, aber sie werden bald merken, dass es gerade die Dinge zwischen den Fakten sind, die hier Bedeutung haben.

Lt.B.: Bitte fahren sie fort.

Dr.Ross.: Vor 25 Jahren entdeckte die USS Pegasus auf einer Außenmission bei einem Ausbildungsflug, die heilende Wirkung der als Eskoliten bekannt gewordenen Kristalle. Sie fanden auch schnell heraus, dass die Kristalle sich bei Kontakt mit Technologie zersetzen und ihre Wirkung verlieren.
Nach einer 2jährigen Vorbereitungszeit wurde das Projekt „Golden Gate“ ins Leben gerufen, eine kleine Kolonie auf Baham 3, in der die Kristalle sowie das Leben abseits der uns bekannten technologisierten Welt erforscht werden sollte.
Ich wurde durch Zufall auf das Projekt aufmerksam und meldete mich freiwillig.

Lt.B.: Dr. Ross, all dies ist hinreichend bekannt, bitte kommen sie doch zum Punkt.

Dr.R.: (ungehalten) Lt.Barnes, es wäre mir recht wenn sie zuhören würden. Wie ich bereits erwähnt habe, geht es hier um deutlich mehr als man mit der Schilderung von ein paar Fakten abhandeln kann. Sie wollen wissen, warum wir die Sternenflottenoffiziere angegriffen haben? Dann lassen sie mich erzählen.

Lt.B. : Fahren sie fort.

Dr.R.: Danke. Das Projekt lief schleppend an. Für alle Beteiligten war es eine ganz neue Herausforderung. Selbst einfachste Dinge waren plötzlich mit allerlei Schwierigkeiten verbunden. Nichts konnte repliziert werden, für mich waren gerade die hygienischen Bedingungen fast nicht zu ertragen. Ich erinnere mich mit Horror an unseren ersten Winter, als wir die Menge an Gasvorräten die wir brauchen würden unterschätzt hatten und noch 2 Wochen auf das Versorgungsschiff warten mussten. Tagelang konnten wir nichts tun, außer uns um ein Feuer zusammen zu drängen. Hätten wir die Kristalle nicht gehabt, hätte wohl so mancher ein paar Zehen oder Finger an die Kälte verloren.
Als das Schiff endlich kam, hätten wir fast das Handtuch geworfen. Allein die Begeisterung von Andre uns seine Fähigkeit diese an uns weiter zu geben rettete das Projekt.

Lt.B.: Sie meinen Andre Basso?

Dr.R.: Ja genau. Er und auch seine junge Frau waren vollkommen von dem Nutzen des Projekts überzeugt. (lacht) Junge Frau. Himmel, wir waren alle so jung, wann sind wir nur so alt geworden?
Nun ja.
Man gewöhnt sich an alles und nach und nach bekamen wir das Leben vor Ort besser in den Griff. Nach einigen Fehlschlägen konnten wir das Holzhaus fertig stellen, in dem wir heute noch leben. (Pause) In dem die andere heute noch leben.
Das war auch gut so, denn wie sich bald herausstellte hatten die widrigen Bedingungen keinen negativen Einfluss auf die Fortpflanzungsfähigkeit der Koloniebewohner.
Jetara war von Anfang an ein eigensinniges Kind. Anstatt zum errechneten Zeitpunkt und dementsprechend eingerichteten Krankenstation eines Föderationsraumschiffes zur Welt zu kommen, kam sie 3 Standardwochen zu früh. (lacht)
Himmel ich kann mich nicht erinnern wann ich jemals wieder so viel Angst hatte wie in dieser Nacht. Überall aufgeregte Kolonisten, eine schreiende Mutter, ein panischer Vater, alle wollten, dass ich IRGENDETWAS tue und alles was ich denken konnte war ‚Ich habe keine Ahnung was ich hier eigentlich mache’. Ich hätte mein Leben für einen Tricorder gegeben.
Aber- wie ich lernen durfte- findet das Leben seinen Weg auch ganz ohne Technik. Ich kann nicht in Worte packen, wie erleichtert ich war, als ich endlich nach draußen gehen und einen gepflegten Nervenzusammenbruch haben konnte.

Ich sehe sie werden schon wieder ungeduldig, aber verstehen sie was ich ihnen verdeutlichen will. Wir waren eine Familie. Wir sind zusammen durch mehr Freud und Leid gegangen als kaum sonst jemand. Viele Forscher und Interessierte kamen und gingen, aber Larim, die 3 Bassos und ich sowie später Chas, Werner und selbst Arov, wir WAREN das „Golden Gate“ Projekt.
Und es funktionierte- ausgezeichnet sogar. Wenn ich daran denke was Chas alles herausgefunden hat und das ohne jegliche technische Hilfsmittel. Larims Forschungsprotokolle zu Sozialverhalten und Gruppendynamik gehören heute zur Standardliteratur. Soweit ich weiß, werden einige Enzyme von Heilpflanzen die ich entdeckt habe bereits industriell verarbeitet und in Medikamenten verwendet. Wer auch immer Werner anstellen wird, hat den Hauptgewinn gezogen, denn wer sonst kann eine Miene auch bei totalem Ausfall aller Geräte weiter betreiben.
Und irgendwo dazwischen diese kleine Trill-Mädchen, dass ein bessere Immunsystem hat, als irgendein anderer Angehöriger ihrer Rasse. Aufgewachsen ohne Technologie, war sie gleichzeitig Teil und Teilnehmer des Projekts. Es war für uns alle ein trauriger Tag als sie  Baham 3 verließ um an einer Privatschule unterrichtet zu werden.

Lt. B.: (räuspert sich)

Dr.R.: Lt. Ihnen hätte der Aufenthalt auf Baham 3 sicher auch nicht geschadet . Ungeduld war dort völlig fehl am Platz.
Aber gut, spulen wir etwas vor.
Wir lebten in keinem Paradies und hatten ohne Zweifel unsere Differenzen, aber wir haben das Beste daraus gemacht. Unsere Gemeinschaft machte uns stark. Eine wirkliche Rangordnung gab es nicht, das wäre auch völlig sinnlos gewesen. Wir lebten davon, dass wir uns aufeinander verlassen konnten, dass wir darauf vertrauen konnten, die anderen würden im Zweifelsfall das richtige tun. Ohne dieses Vertrauen hätten wir keine 2 Jahre durchgehalten.
 
Aber all das begann sich schleichend zu verändern nachdem Larim verletzte wurde. Es war ein schwarzer Tag, lange Zeit wussten wir trotz der Steine nicht ob er leben würde.
Umso faszinierter war ich, als er nach dem Erwachen von den Empfindungen der Steine berichtete. Es stand außer Frage, dass er sich das ausgedacht hatte und zu Beginn war seine Entdeckung auch kein Problem. Im Gegenteil, sie eröffnete ein neues  Forschungsfeld und war Anlass für viele, fruchtbare Diskussion. Aber fast unmerklich begannen wir uns über der Frage, was nun die Wahrheit war zu entzweien. Ich vertraute Larims Einschätzung, doch insbesondere Alexej  tat von Anfang an alles als Hirngespinst ab. Über die Zeit wurde der Ton der Diskussionen schärfer und Andres Bemühungen zu vermitteln scheiterten sehr schnell an seiner Unfähigkeit tatsächlich schlichten oder Lösungen anbieten zu können.

Die Situation eskalierte als Chas das erste Verfahren abschloss und Andre, aber vor allem Larim unter der Last der Emotionen des sterbenden Steins zusammenbrachen. Auch wenn ich selbst keine Erfahrungen damit hatte, stand für mich außer frage, dass Larim die Wahrheit sagte. Er hätte nie etwas derartiges erfunden.
Wir versuchten Andre davon zu überzeugen und auch Alexej, aber Alexej hatte sich in den letzten Monaten sehr verändert.  (trauriges Kopfschütteln) Er war unfreundlicher, ja sogar aggressiver geworden, je näher das Projekt an seine Vollendung kam. Der Mann der so viele Jahre mit uns verbracht hatte war verschwunden. Als er uns, nachdem Andre ihn darum gebeten hatte mit den entsprechenden Stellen Kontakt aufzunehmen, mitteilte die Föderation hätte kein Interesse an unserem an unserem ‚Schwachsinn’ und er würde sich auch nicht weiter damit befassen wollen, zerbrach die Einheit die wir bis dahin gewesen waren. Er verhöhnte uns als Irre, die einem Lagerkoller erlagen seien. (verbittertes Lachen)

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er mich für irre hielt, als ich nachdem er einen höchst unerfreulichen Kontakt mit einer Giftpflanze hatte Tag und Nacht an seinem Bett saß, damit er das Eintreffen des Versorgungsschiffs noch erlebt.
Als auch Andre sich weigerte eindeutig Stellung zu beziehen und stattdessen lieber den Raum verließ wenn mit den Steinen experimentiert wurde, verließen Larim und ich das Lager. Diese Form von Verrat war schlimmer als alles was uns bis dahin passiert war. Ich kannte Andre 23 Jahre, ich habe seine Tochter zur Welt gebracht und er stand da und sagte NICHTS. Ich glaube Larim hat das noch mehr verletzt als mich. Als Betazoid war er sowieso immer sehr emotional engagiert.

Nachdem wir uns im Wald eingerichtet hatten blieb uns nichts anderes übrig als zu warten. Eigentlich hatten wir die Hoffnung, früher oder später würde wenigstens Andre zu uns kommen damit wir eine Lösung finden können, aber nichts geschah. Stattdessen stieß Jetara nach einem heftigen Streit  mit ihren Eltern zu uns. Mir wäre es lieber gewesen, das Mädchen aus der Sache herauszuhalten, aber sie war inzwischen alt genug um selbst zu wissen was sie wollte.  Zu unserem Vorteil hatten wir über Jetaras speziellen Freund Nikko nun einen ständigen Kontakt zum Haupthaus. Wir erfuhren, dass bereits großer Unmut unter den Koloniebewohnern, wegen der von der Föderation verhängten ‚Ausgangssperre’ die uns verbot den Planeten zu verlassen, herrschte. Als Nikko uns erzählte, Alexej hätte  Schusswaffen geordert war uns klar, dass wir handeln mussten.  Schweren Herzens entschlossen wir uns dazu, einen anderen Kolonisten zu verletzen, ihn mit dem Stein zu heilen und ihn so von unserer Sache zu überzeugen.

Lt.B.: Wenn ich sie an dieser Stelle unterbrechen darf. Wessen Idee war das genau?

Dr.R.: (Pause) Meine.

Lt.B.: Fahren sie fort.

Dr.R.:  Wir erwischten Werner Kromm auf dem Weg zu Miene und was soll ich sagen: Es hat funktioniert. Nach der Heilung vertraute er unserem Urteil und blieb bei uns, was den Abbau der Steine komplett zum Erliegen brachte. Werner bewies viel Großmut indem er nicht nachtragend war, worauf er durchaus ein Anrecht gehabt hätte. In einem nächsten Schritt entwendeten wir die Schusswaffen.

Zu dem Zeitpunkt als die USS. Columbia eintraf, waren wir bereits fast 3 Monate im Wald und am Ende unsere Kraft angekommen. Baham 3 ist kein wirklich gastlicher Planet in den Sommermonaten. Wir hatten die Ankunft der Sternenflottenoffiziere mit Angst erwartet. Sie müssen verstehen, für uns war Alexej die Föderation und damit das Feindbild. Wir wussten nur,  sie waren gekommen um den Stein zu holen und damit industriellen Massenmord – denn nichts anderes war und ist die Umwandlung des Steins für uns- zu ermöglichen. Sie hielten uns für Irre und unsere Anliegen waren ihnen schlichtweg egal. Einziger Lichtblick war Chas, den seine eigenen Zweifel im letzten Moment dazu gebracht hatten mit dem umgewandelten Stein zu uns zu fliehen.
Der Entschluss sie auf die gleiche Weise zu überzeugen wie zuvor schon Kromm, war schnell gefasst. Wir wussten, dass noch einige Kristalle im Haupthaus waren und von daher keiner größere Gefahr für sie bestand.
Was folgte war der Angriff für den Larim und ich vor Gericht stehen werden.

Lt.B.: Wer gab den Befehl zum Angriff?

Dr.R.: Ich.

LtB.: Hatten sie denn damit keine moralischen Probleme, immerhin haben  gerade sie einen Eid geleistet Leben zu schützen anstatt es zu gefährden?

Dr. R.: (seufzt) Das war die schwerste Entscheidung meiner gesamten Karriere und dann war es auch noch die falsche. Ich wünschte ich hätte da schon die Informationen gehabt die ich jetzt habe.  Der erste Schuss kam auch von mir.


Lt.B.: Sie wollen also sagen, dass sie trotz des Eides den sie geleistet haben, andere dazu brachten zusammen mit ihnen diesen Angriff durchzuführen?

Dr.R.: Ja.

Lt.B: Dr. Ross es gibt eine Aussage, dass der Angriffsbefehl mitnichten von ihnen sondern von Jetara Basso kam. Sind sie sicher, dass sie bei ihrer Aussage bleiben möchten. Dies wird ihr Strafmaß erheblich nach oben korrigieren.

Dr.R.: (verärgert) Es war meine Idee und mein Befehl. Soll ich ihnen das noch buchstabieren? Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass ich mich von einem kleinen Mädchen herumkommandieren lasse. Sie ist leicht zu begeistern, sie war nicht schwer zu überzeugen.

Lt.B.: Vielmehr glaube ich, dass sie selbiges kleine Mädchen und ihre Mitstreiter um jeden Preis schützen wollen, aber was ich glaube, ist nicht von Belang. Wenn das ihre Aussage ist, wird sie so ins Protokoll aufgenommen. Fahren sie fort. Was geschah dann?
 
Dr.R.: Bei dem Angriff verloren wir Werner, der schwer verletzt wurde und auch einige der Offiziere wurden weit schwerer verletzt als es geplant war. Das ganze war ein einziges Desaster.
Wir flohen zurück in den Wald. Zu unserem Entsetzten mussten wir bald darauf hören, dass sich einige der Offiziere weigerten sich mit den Steinen heilen zu lassen. Wir schickten Nikko der mittlerweile als Sympathisant enttarnt worden war zu Lt. Javert mit dem Angebot mit ihr, und nur mit ihr zu sprechen, wenn sie in unser Lager kommen würde.

Das ganze lief aus dem Ruder, denn statt Lt. Javert erschienen mehrere bewaffnete Sterneflottenoffiziere im Wald. Diese waren gekommen um die Miene die wir blockiert hatten zu öffnen, und Heilsteine zu bekommen aber das wussten wir nicht. Wir gingen davon aus, sie wären Lt. Javerts Antwort auf unser Angebot mit ihr zu sprechen. Larim und ich entschieden den Moment zu nutzen und zu ihr zu gehen, wenn sie schon nicht zu uns kommen wollte.  Der Augenblick schien günstig, da sich der Großteil ihrer Leute im Wald befand. Wir schlichen uns bis zum Hintereingang des Haupthauses und überwältigten dort durch einen glücklichen Zufall Ensign Reynolds, der sich wunderte warum die zuvor verbarrikadierte Tür wieder offen stand. Nikko hatte sie für uns geöffnet. Als wir feststellten, dass doch noch mehr Leute im Haus waren als wir angenommen hatten griffen wir uns den bewusstlosen Techniker und nahmen ihn mit in unser Lager. Von ihm erfuhren wir zum ersten Mal, dass unsere Bedenken niemals bei jemandem gemeldet worden waren und die Besatzung der USS Columbia nicht die geringste Ahnung hatte was genau auf Baham 3 passiert war.  

Das war der Moment in dem uns das ganze Ausmaß von Alexejs Verrat bewusst wurde.
Wir entließen den zum Glück nur leicht verletzten Reynolds mit der erneuten Bitte mit Lt. Javert sprechen zu können. (resigniertes Kopfschütteln).
Selten habe ich eine Bitte so sehr bereut wie diese.
Lt.Javert kam.

Sie war bei unserem Angriff selbst verletzt worden, weigerte sich aber strikt sich mit den Steinen behandeln zu lassen, da sie – indoktriniert von Alexej- fürchtete, die Steine könnten auf irgendeine Art uns Weise ihr Urteilsvermögen beeinträchtigen.
Trotz ihrer beträchtlichen Verletzungen suchte sie das Gespräch mit uns.
Ich bat sie mehrmals sich doch behandeln zu lassen. Auch wenn es angesichts der Tatsache, dass ich für ihren Zustand verantwortlich war, paradox erscheint, konnte ich es kaum ertragen zu sehen wie sehr sie sich durch das Gespräch quälte, bemüht einen Konsens zu finden und das obwohl sie dringend medizinische Hilfe benötigte.
Die Grenze war erreicht als sie sich von Larim auf telepathischem Weg die Gefühle übermitteln lies, die der Kristall bei seinem Tod aussendete. Ich weiß nicht genau was geschah, aber die Verbindung traf sie so heftig, dass sie schreiend zusammenbrach. Ich bin immer noch tief beeindruckt von der Disziplin ihrer Untergebenen, die trotz der Extremsituation nicht überreagierten und das Lager stürmten.
Javert verließ uns mit dem Versprechen, Alexej zur Rede zu Stellen und dafür zu Sorgen, dass die Experimente eingestellt werden.

In der Tat kam sie sogar kurze Zeit später erneut zu uns ins Lager, zusammen mit einer weiteren Telepathin aus ihrer Crew. Lt. Javert hat entweder einen eisernen Willen oder ist Stur wie ein Ochse- anders kann ich mir nicht erklären wie sie es ein zweites Mal durch den Wald geschafft hat. Zusammen mit Ensign MacPherson konnten wir mithilfe einiger  Experimente verifizieren, dass der Kristall Emotionen weiterleitet und die Fähigkeiten von Telepathen verstärkt.
Das brachte sofort eine ganze neue Sorge mit sich, lag es doch nahe, dass die Kristalle auch als Waffe verwendet werden könnten.
Da Lt. Javert während der Experimente fast kollabierte, entschied ich sie zusammen mit MacPherson zurück zum Haupthaus zu begleiten. Dies erwies sich als glücklicher Umstand, denn auf halbem Weg kam uns ein Offizier entgegen, der berichtete Alexej würde soeben versuchen das Verfahren erneut anzuwenden. Zusammen mit Chas, der schon vorher zum Haupthaus zurückgekehrt stürmte ich unser Labor und stellte Alexej.
Was folgte war ein recht unschöner verbaler Austausch in dem sich doch einiges an monatelang angestautem Frust entlud.
Alles danach ist Geschichte. Wir ‚Rebellen’ kehrten zum Haupthaus zurück, übergaben unsere Waffe und das war das Ende des ganzen unglückseligen Zwischenfalls.

Lt.B.: Ist es das was sie zu Protokoll geben wollen?

Dr.R: Ja, ich denke das ist es im Großen und Ganzen.

Lt.B: Gibt es sonst noch etwas was sie hinzufügen möchten?

Dr.R.: Ja.  Ich hatte nicht mehr die Chance mich bei der Crew der USS Columbia zu bedanken. Es war ihr selbstloser Einsatz, der eine ausweglose Situation gerettet hat.
Ich bin tief beeindruckt von dem Großmut dieser Offiziere, die trotz des aggressiven Verhaltens, dass wir ihnen entgegen gebrachte haben, weder nachtragend sind noch selbst aggressiv wurden. Hätte die Crew aus geringern Personen bestanden, wäre die Situation wohl für viele tödlich geendet. Insbesondere der Einsatz von Lt. Javert war beispiellos. Ich kann nur hoffen, sie alle erhalten von Starfleet Command die Ehrungen die ihnen für einen derartigen Einsatz zustehen.

Ende der Vernehmung