Bericht von Lt.SG Javert
Undercover-Ermittlung auf der Minenstation Delta 4


Sternzeit 23831103.160
Routineflüge


Seit dem Aufenthalt auf der Erde und den Fortbildungen an der Akademie sind gut zwei Monate vergangen. Zwei Monate gefüllt mir Routinearbeit wie Kartografie, Systemerkundungen und Patrouilleflügen im neu entdeckten Serseret-System und dem daran angrenzenden Raumgebiet.
Die Zeit ist gefüllt mit Datenabgleichen, PADD-Stapeln und mentalen Stoßgebeten an die Missionsleitung, etwas abwechslungsreicheres für uns zu finden!


Derzeit liegt die Columbia für Wartungsarbeiten an die Starbase 114 angedockt, die Crew hat zwei Tage Dienstfrei.


Sternzeit 23831104.080
Missionsbriefing


Es geht wieder los! Eine Kurzmeldung von Lt. Kane vom Sternenflottengeheimdienst beorderte mich und vier andere Crewmitglieder (Ensign McPherson, Ensign Reynolds, PO T'Cadra und PO Freytag) in einen Besprechungsraum auf der Starbase 24 für ein Missionsbriefing, das besonders auf die Vorkenntnisse und Ausbildung von Ensign McPherson und mir zugeschnitten war:


Auf der Dilizium-Minenstation Delta 4, befindlich auf dem Asteroiden LV 426, betrieben von der Hyperion Mining Gesellschaft, hat es anscheinend vor einiger Zeit drei "Unfälle" gegeben, die dem Chef der Stationssicherheit, Alec Walsh, sehr verdächtig vorkamen. Da der Mann ein ehemaliger Chief Petty Officer der Sternenflotte und Veteran des Dominionkrieges ist, ermittelte er auf eigene Faust und glaubt Beweise zu haben, dass die "Unfälle" Morde waren. Auf geheimen Kanälen kontaktierte er die Sternenflotte mit Bitte um eine Überprüfung seines Verdachts.


Da man die Sternenflotte nicht wegen eines geheim geäußerten Verdachts ohne vorliegende Beweise für offizielle Ermittlungen auf die Minenstation schicken kann entschloss Lt. Kane der Sache auf andere Weise nachzugehen, nämlich durch die Entsendung eines Undercover-Ermittlerteams: Uns.


Die Hyperion Mining Gesellschaft gehört anscheinend den Ferengi, hat aber eine offizielle Föderations-Förderlizenz und die Föderation ist auch der Vertragliche direkte Hauptabnehmer für das geförderte Dilizium. Der Asteroid ist offizielle Föderations-Kolonie. Wenn die dortigen Unfälle also tatsächlich Morde waren sollen wir nicht nur Beweise sammeln wer der Täter war sondern auch die Tatumstände und -Motive ermitteln.


Der Haken ist, dass wir dort ziemlich auf uns allein gestellt sein werden. Bis Verstärkung kommt wird mindestens eine halbe Stunde, eher Stunden, vergehen. Damit müssen wir kalkulieren. Wir sollen offiziell neues Stationspersonal stellen und die drei "Verunglückten", eine Verwaltungsangestellte und zwei Minenarbeiter, ersetzen. Zusätzlich wurde noch neues Sicherheitspersonal angefordert.


[ Die Minenstation Delta 4 auf dem Asteroid LV 426 ]


Unsere Deckidentitäten:


Rose Farris, Verwaltungsangestellte (Ich)

Senna Cross, Sicherheitspersonal (Ensign McPHerson)

Robert Kramer, Technisches Personal (Ensign Reynolds)

Perry Adams, Arbeitspersonal (PO Freytag)

T'Espera, Laborangestellte (PO T'Cadra)


Wir bekommen Zugangskarten, Personalnummern die unsere Deckidentitäten bestätigen und ich (teils aus Paranoia, teils weil ich schon bei zuviele solcher Missionen dabei war) eine optische Veränderung. Den Transport nach Delta 4 übernimmt ein alter Bekannter: Cpt. Sheffner von der SS Polaris, dem Frachter den wir vor wenigen Missionen illegalerweise im Serseret-System erwischt hatten. Zuerst Bob, nun Cpt. Sheffner. Gibt es irgendwelche Klein- und Mittel-Kriminellen die nicht nach einem Kurzaufenthalt in der Brig der Columbia vom Geheimdienst als Doppelagenten eingesetzt werden?? Hoffen wir, dass sein exzentrischer Cheftechniker einen guten Tag hat und wir sicher am Ziel ankommen.



[ Die SS Polaris ]


Sternzeit 23831104.230
Ankunft auf Delta 4


Der Flug verlief vergleichsweise ruhig (vergleichsweise heißt, dass wir alle rote Ohren haben vom permanenten Fluchen des Cheftechnikers Hank Stratzynsky und blaue Flecken von der Landung mit einem defekten Trägheitsdämpfer) und wir hatten ausreichend Zeit, uns in unsere Deckidentitäten hineinzudenken und unsere Ausrüstung und Verkleidung zu optimieren. Lt. Kane hat uns mit Tricordern und Taschencomputern ausgerüstet - die Waffen haben wir zähneknirschend zuhause gelassen, es wäre zu gefährlich.

Wir werden auf Delta vier von einem der Vorarbeiter in Empfang genommen.
Fast die gesamte Besatzung der Minenstation befindet sich in der Bar, da die Station sich anscheinend in einem Wartungszyklus befindet und niemand in die Mine darf, da dort extrem hohe, tödliche Strahlung herrscht (welche Strahlung genau kann mir allerdings niemand sagen).

Wir lernen einiges wichtiges Personal der Station kennen: Die Stationschefin Rose Whitley-Huntingdon, den Barkeeper Jack Bauer, seine Bedienung Sissi, die beiden Vorarbeiter Robert Schultz und Robert Corvs, den Sicherheitschef Alec Walsh, den Technik-Chief Hunter, die Chefärztin Dr. Jones und ein paar Arbeiter.
Ich geselle mich diensteifrig sofort zu meiner neuen "Chefin" während sich die anderen unters Volk mischen und bekomme von ihr direkt einige an Aufgaben: Die Medizinischen Untersuchungen der Neuen zu koordinieren, mit dem Security-Chief das Thema der Strahlenbelastung klären. Die Stationschefin ist eine kühle, strenge Person. Sie erwähnt nebenbei noch, dass vor einigen Wochen Klingonen an der Station waren, das lässt mich aufhorchen: Was machen Klingonen hier draußen?


Weitere Gespräche am Abend ergeben, dass doch einige vom Stationspersonal die "Unfälle" seltsam fanden. Die Leute vertrauen sich nicht untereinander! Vor allem die beiden Vorarbeiter sind sich nicht sonderlich grün. Der zweiter Vorarbeiter Schultz sagt über den ersten Vorarbeiter Corvs dass dieser sich "hochgeschleimt" hat, nicht wirklich arbeitet und tief im Hintern der Chefin steckt.


Was ebenfalls auf der Station auffällig ist: Meine Empathischen Fähigkeiten sind hier komplett blockiert! Lediglich im Bereich der Medizinischen Station kann ich die Gefühle anderer Personen lesen. Das ist nicht nur hinderlich für die Ermittlungen sondern auch sehr ungewöhnlich, und ich habe ad hoc keine Vermutung was meine Kräfte blockiert: Die seltsame Strahlung? Ein starker anderer Telepath? Wir müssen der Sache auf den Grund gehen.


Ens. McPherson können noch am selben Abend mit dem Security-Chief unter sechs Augen sprechen und uns ihm erkenntlich geben.

Er erzählt uns, was er bisher über den Fall weiß:


Informationen von Sicherheitschef Alec Walsh zu den "Unfällen"


Der erste Todesfall auf der Station war der Arbeiter Duncan Beasley. Als er gemeinsam mit seinem Freund Bernd Nauheim in einem neuen Abschnitt der Mine arbeitete versagten die Luftfiltersysteme seines Raumanzugs und Beasley verstarb innerhalb weniger Minuten an einer Kohlendioxidvergiftung. Er konnte nur noch tot von seinem Freund Nauheim aus der Mine geborgen werden.
Laut Walsh wurden die Anzüge immer sorgfältig gewartet...


Der zweite Todesfall war die Verwaltungsangestellt Ms. Hiroshi Sato. Sie hatte anscheinend eine Beziehung mit dem verstorbenen Beasley. Sie starb als in ihrem Quartier ein Kabel-Schwelbrand entstand und sie im Schlaf zuviel Kohlenmonoxid einatmete.
Laut Walsh liegt die tödliche Dosis Kohlenmonoxid deutlich über dem, was bei einem Kabelschwelbrand entstehen kann, der überdies vom Sicherheitssystem der Station nicht aufgezeichnet wird.


Der dritte Todesfall betraf den Freund und Arbeitskollegen des ersten Toten, Bernd Nauheim. Nauheim brach sich beim Sturz in der Dusche das Genick.
Laut Walsh passte die Bruchstelle aber nicht wirklich zur Dusche.


Walsh vermutet dass die Ärztin Dr. Jones die medizinischen Berichte alle nicht ordnungsgemäß angefertigt hat. Ihm selbst wurde von der Stationschefin und der Ärztin geraten, nicht weiter zu ermitteln. Er hat sich die Berichte der Ärztin besorgt und versteckt. Anscheinend hat er überdies irgendwie im Besitz des ersten verstorbenen Arbeiters, Beasley, Dokumente über unregelmäßigkeiten in der Dilizium Produktion und -Auslieferung entdeckt und diese zusammen mit seinen Untersuchungen als Beweismittel in der Mine versteckt.


Vorläufiges Fazit: Wir brauchen diese versteckten Daten! Walsh bietet an, sie aus der Mine zu holen und bekommt von uns die Anweisung, NICHT allein in die Mine zu gehen, da dies zu gefährlich ist! Ich habe dennoch das dumpfe Gefühl, dass er sich nicht daran halten wird...


Weitere nützliche Informationen von Walsh:

- Er verdächtigt die Chefin und den ersten Vorarbeiter Corvs, Dilizium an der Sternenflotte vorbei zu verkaufen und damit die Handelsverträge zu brechen.

- Er hat ausserdem den Verdacht, dass auf der Station Drogen im Umlauf sind.


Sternzeit 23831105.101
Computerglitches


Ein neuer "Arbeitstag" auf der Station Delta 4 beginnt, und somit auch unsere Ermittlerarbeit. T'Cadra alias T'Espera ist in der Medizinischen Station mit den Jahresuntersuchungen der Minenarbeiter beschäftigt und findet dabei heraus, dass die Ärztin in höchsten Tönen von der Sternenflotte schwärmt. Vielleicht können wir uns das zunutze machen.


Reynolds alias Robert Kramer inspiziert mein neues Quartier - das Quartier in dem vorher die Verwaltungsangestellte Sato untergebracht war und in dem sie starb - und findet heraus, dass viel darauf hindeutet, dass der Kabelbrand ziemlich sicher gelegt wurde. Allerdings wurde extrem gründlich aufgeräumt und gereinigt und wir können keine Beweise sicherstellen.


Unter dem Vorwand, mich in der Verwaltungssystem einarbeiten zu wollen gelingt es mir, einen kleinen Virus in das Computersystem der Station einzuschleusen, der Glitches in den Systemen verursachen soll (ein kleiner Stromausfall hier, ein defektes Panel dort) damit unser Robert Kramer als Computertechniker Zugang zu möglichst vielen Panels bekommt.


Sternzeit 23831105.123
Mord an Sicherheitschef Alec Walsh


Der Sicherheitschef Alec Walsh ist tot! Natürlich hat der Idiot doch versucht, allein in die Mine zu gehen um seine Beweise zu holen und hartnäckig PO McPherson abgeschüttelt, die ihn natürlich nicht gehen lassen wollte.


[ Der Tote Sicherheitschef Alec Walsh am Panel des Transportschlittens ]

Er ist nicht weit gekommen: Das Bedienpanel des Transportschlitten, der die Arbeiter in die Mine hinunterbringt, hatte einen Kurzschluss und Walsh wurde durch eine starke Energieüberladung förmlich gegrillt. Der Tod des Sicherheitschefs bringt Unruhe in das Stationspersonal: Zusammen mit den Computerglitches beginnen einige zu befürchten, dass irgendjemand auf der Station ihnen allen nach dem Leben trachtet!

Besonders die beiden Vorarbeiter haben Angst: Da sie eigentlich als nächstes in die Mine gemusst hätten (der Sicherheitschef hatte offiziell weder Grund noch Vorwand für seinen Ausflug) befürchten sie, dass der Anschlag einem von ihnen gegolten hat!


Durch einen glücklichen Zufall sind kurz nach dem Zwischenfall T'Cadra, Reynolds und ich allein in der Krankenstation und können durch gemeinschaftliche Arbeit am Computer-Sicherheitssystem die Zugangskarte des Sicherheitsschefs aus dem Safe der Krankenstation entwenden. Als die beiden Vorarbeiter Schultz und Corvs nur Minuten später die Karte an sich nehmen wollen werden sie sehr blass um die Nase als diese verschwunden ist und sehen sich in ihrem Verdacht bestätigt, dass ein Attentäter auf der Station ist. Interessanterweise werden wir "Neuen" zu keinem Zeitpunkt verdächtigt.


Unter dem Vorwand, die Personalakten von Sicherheitschef Walsh nach Hinweisen auf Feinde durchsehen zu wollen kann ich mich mit Walshs Zugangskarte in das Computersystem hacken und suche nach Beweisen für die Morde oder den illegalen Dilizium-Handel - leider erfolglos. Anscheinend müssen wir die Beweise doch irgendwie aus der Mine holen!


Sternzeit 23831105.132
Versuchter Diliziumraub


gegen 13.00 Uhr taucht endlich die Stationschefin auf und nach ihrem zweiten Kaffee ist sie sogar ansprechbar. Dem Tod des Sicherheitsschefs begegnet sie mit verärgertem Gleichmut - es scheint für sie eher unpraktisch als schockierend zu sein. Sie ernennt McPherson zur Leiterin der Stationssicherheit und wünscht, ihre Vorarbeiter zu sprechen. Bei der Suche nach den beiden begegne ich Vorarbeiter Schultz im Gang von der Technik zur Luftschleuse mit zwei Koffern in den Händen. Er sieht nicht glücklich aus als ich ihn zur Chefin bestelle, geht aber sofort. Die Koffer stellt er in der Luftschleuse ab.


Das kommt mir seltsam vor, immerhin wird (wie nebenbei erfahren) in den nächsten Minuten der Klingonische Captain an Bord der Station erwartet. Ich weise Vorarbeiter Corvs, der praktischerweise auch im Gang aufgetaucht ist, auf die Koffer hin. Ein Besuch im Technik-Zentrum der Station bringt ans Licht, dass es sich bei den Koffern um Dilizium-Transportkisten handelt! Die Verwirrung ist komplett: Besonders Corvs und Technik-Chief Hunter wundern sich, was Schultz mit den Dilizium-Kisten in der Luftschleuse wollte, vor der der Klingonische Bird-of-Prey parkt... wollte er das Dilizium stehlen??


Sternzeit 23831105.141
Bergung des Beweismaterials aus der Mine


Während dem Hin- und Her über die Diliziumkoffer haben sich McPherson, Reynolds und Freytag mit dem offiziellen Auftrag, den Transportschlitten zu reparieren, auf den Weg in die Mine gemacht! Da sie keine Gelegenheit hatten, mich noch von dem Plan zu informieren wird mir heiß und kalt: Jeder weiß dass die drei in der Mine sind... wo doch absolut niemand hineindarf!


[ McPherson und Reynolds in der Mine ]


Zum Glück kommen sie nach über einer halben Stunde zwar verstrahlt aber erfolgreich aus der Mine zurück... Sie haben den Chip mit den Beweisen gefunden und eine wasserdichte Ausrede für ihren Auflug parat: Der Transportschlitten hätte, nachdem die Konsole halb repariert und wieder mit Energie versorgt war, automatisch die Fahr zu seinem letzten geloggten Bestimmungort aufgenommen (nämlich der Mine) und hätte am Zielpunkt noch einmal einen kleinen Kurzschluss gehabt. Die drei hätten also aus dem Transportschlitten aussteigen müssen um ihn von aussen zu reparieren und wären dabei verstrahlt worden.

Ähnlich wie bei der Sache mit der Zugangskarte des Sicherheitschefs ist uns das Glück mehr als hold: Die Ausrede erzeugt zwar ein- zwei hochgezogene Augenbrauen, wird ansonsten aber ohne Konsequenzen abgekauft. Wir sind nicht aufgeflogen und haben die Beweise von Walsh!


Eine spätere Sichtung der Daten enthält eine Zusammenfassung von Walshs Ermittlungen über die "Unfälle" und ein zusätzlich gesichertes Dokument von Arbeiter Beasley, das Kopien der Dilizium Förder- und Verkaufsmengen der letzten Monate enthält... und eindeutig beweist, dass einiges von dem kostbaren Rohstoff über einige Zeit abgezweigt wurde!


Sternzeit 23831105.153
Festnahme von Robert Schultz


Die Stationschefin, mittlerweile von Schultz' versuchtem Dilizium-Diebstahl informiert, ordnet seine Festnahme an. McPherson hat inzwischen Freytag zu Hilfs-Sicherheitspersonal ernannt und die beiden gehen ihrem Auftrag nach - nicht ganz ohne Zwischenfall. Schultz hat irgendwoher eine Waffe und verletzt damit Freytag! McPherson gelingt es schließlich, Schultz zu betäuben und dieser landet in der Brig.


Der Klingone, der aufgrund der Wirrungen ziemlich lange vor der Luftschleuse warten musste, wird nun auch endlich eingelassen und beginnt, seinem Frust in der Bar lautstark Ausdruck zu verleihen.


Um das Chaos komplett zu machen stellt McPherson fest, dass in der Sicherheitszentrale eine Waffe fehlt und Reynolds macht sich mit Tricorder bewaffnet auf der Station auf die Suche nach Waffensignaturen. Im Verdacht stehen Cheftechniker Hunter und die Ärztin Dr. Jones, die in der letzten Zeit ohnehin sehr viel die Köpfe zusammengesteckt haben... auch mit Schultz direkt vor seiner Festnahme!


Die Computerglitches vervollkommnen mittlerweile die Paranoia des Stationspersonals. Der Cheftechniker Hunter lässt mit Zustimmung und Code der Stationschefin alle Computerzugänge manuell sperren. Er hat nun den einzigen Zugang...


Sternzeit 23831105.172
Festnahme von Cheftechniker Hunter


Reynolds findet die fehlende Waffe im Overall von Cheftechniker Hunter... woraufhin PO McPherson diesen kurzerhand ebenfalls festnimmt und in die Brig sperren lässt. Die nun verwaiste Technik-Zentrale gibt mir die Möglichkeit, mich dort unauffällig umzusehen.


Ich entdecke ein fremdartiges Gerät, das ich mittels Tricorder als einen ferengischen Telepathie-Blocker identifizieren kann. Ich schalte das Gerät kurzerhand aus, entferne die Hardware um es wieder in Betrieb zu nehmen und habe nun endlich wieder alle Sinne beisammen!


In der Sicherheitszentrale hat derweil das Verhör von Schultz und Hunter begonnen unter dem Beisein der Stationschefin und des ersten Vorarbeiters Corvs. Die Emotionen, die ich empfange als ich hinzustoße, sind interessant... Das Thema des Verhörs geht natürlich um den Dilizium-Raub (Schuldgefühle bei Schultz und so eine nagende Nervosität bei der Stationschefin) aber auch um die Morde (absolute Unbeteiligung bei Schultz und Hunter, dafür noch mehr Nervosität bei der Chefin). Schließlich deutet Hunter an, dass er nur reden würde wen "bestimmte Personen" - Seitenblick auf Chefin und ersten Vorarbeiter - nicht im Raum wären.


Unter der Versicherung, ihr natürlich alles zu erzählen, lässt sich die Stationschefin darauf ein, als weiteren unbeteiligten Bewacher den Barkeeper Bauer in die Sicherheitszentrale zu entsenden (ausgerechnet... den Neuen vertraut sie nicht, aber dem Barkeeper??) und verlässt zusammen mit Corvs den Raum.


[ Schultz und Hunter in der Brig ]


Nun wird es hochinteressant:

Schultz und Hunter bestreiten offen, etwas mit den Morden zu tun gehabt zu haben (sie sagen hierbei die Wahrheit), verdächtigen aber offen die Stationschefin. Schultz gesteht, dass er Angst gehabt habe und mit dem Dilizium von der Station fliehen wollte... Das Dilizium war als "Fahrkarte" für das Klingonische Schiff geplant. Hunter ist nur sauer auf Schultz, weil dieser allein abhauen wollte... ohne ihn und Dr. Jones, die auch irgendwie mit den beiden im Boot sitzt.

Der Barkeeper Jack Bauer erweist sich irgendwie auch als Vertrauenswürdig - rein empathisch beurteilt. Er hat weder mit den Morden noch sonstigen Verschwörungen zu tun. Alle zusammen haben nur Angst um ihre Haut und den starken Wunsch, dass die Morde nicht nur aufgeklärt werden sondern dass der Mörder auch gefasst wird!


Sternzeit 23831105.181
Neue Verbündete und wir kommen der Lösung näher...


Auf Basis dieser Informationen wagen wir einen riskanten Schritt: Ich und McPherson offenbaren Schultz, Hunter und dem Barkeeper unsere Identitäen als Sternenflottenermittler - und haben damit Glück! Alle drei sind sofort kooperationsbereit! Cheftechniker Hunter händigt uns den Zugangschip für alle Computerterminals der Station mit dem Zugangscoder der Stationschefin aus und empfiehlt uns dringend, die Ärztin Dr. Jones auch einzuweihen. T'Cadra hatte diese ja zuvor schon als vertrauenswürdig eingestuft und so kommen wir der Empfehlung nach und weihen auch Dr. Jones ein.

Eine gute Entscheidung wie sich zeigt. Dr. Jones ist in einer prekären Situation: Vor einiger Zeit starb ihr Mann und sie steckt tief in Schulden bei den Ferengi, die sie nun auf der Station abarbeiten soll. Vorarbeiter Corvs hat ihr vor einiger Zeit das Angebot gemacht, dafür zu sorgen dass die Schulden deutlich schneller abbezahlt sind, wenn sie ab und zu medizinische Berichte im Sinne der Stationsleitung fälscht - zum Beispiel die Berichte, die Morde wie Unfälle aussehen ließen!


Nun haben wir also eine direkte Zeugin samt ihren "gefälschten" Berichten als Beweise und die Lage stellt sich immer deutlicher dar:


Anscheinend ist die Stationsleitung in größerem Stile in Dilizium-Schmuggel verwickelt. Arbeiter Nauheim (der ja die Statistiken über die Abweichungen bei der Dilizium-Produktion und - Auslieferung an Security-Chief Walsh übergeben hatte) hatte da offenbar etwas bemerkt und ist deshalb getötet worden - die beiden anderen Toten waren vermutlich Mitwisser.

Alles passt sehr gut zusammen - uns fehlen nur handfeste Beweise, dass die Stationschefin die Morde wirklich in Auftrag gegeben hat.


Sternzeit 23831105.185
Die Situation spitzt sich zu


Während wir in der Sicherheitszentrale der Lösung des Falls deutlich näher kommen, wird es auf der Station immer hektischer:

Aufgrund der "Lebensbedrohlichen" Computerfehlfunktionen befiehlt die Chefin, die Station zu evakuieren. Alle sollen binnen einer Stunde auf das Klingonische Schiff gehen und sie selbst und das geförderte Dilizium sollen auf der extra zu diesem Zweck zur Station zurückbeorderten SS Polaris von Cpt. Sheffner evakuiert werden... was selbstverständlich beim Rest des Stationspersonals zu deutlichem Unmut und Misstrauen ihr gegenüber führt. Der Chefin schwimmen die Felle davon!


Um den Exodus unserer Hauptverdächtigen zu verhindern nutzen wir also den neu erworbenen Computer-Komplettzugang um die Andock-Klammern des klingonischen Schiffes zu verriegeln - und die für die SS Polaris ebenfalls, damit diese bei ihrer Ankunft überhaupt nicht erst andocken kann. Erstmal den Status Quo sichern um mehr Zeit zu gewinnen.


Sternzeit 23831105.192
Operation Lockvogel


Die Tatsache, dass uns die Zeit davonläuft und die erhöhte Paranoia der Stationscrew es zusätzlich erschwert, die Stationschefin eindeutig zu überführen ohne dabei selbst aufzufliegen, bringen mich auf die zugegeben etwas riskante Idee, der Stationschefin eine Falle zu stellen.

Durch das Vorantreiben der Ermittlungen in den letzten Stunden bin ich leider etwas aus der Rolle einer naiven Tippse gefallen - auch wenn alle auf der Station wirklich andere Sorgen hatten als sich darum zu kümmern.


Zusammen mit der Ärztin Dr. Jones, die ja noch immer (hoffe ich) das volle Vertrauen der Stationschefin genießt, entwickle ich einen Plan:

Sie soll mich (in gespielt beunruhigtem Zustand) quer durch die Bar in mein Quartier bringen, wo ich bleibe. Dann soll sie der Stationschefin die Nachricht überbringen, "ihre neue Verwaltungsangestellte habe zuviel mitbekommen und sie (also die Ärztin) habe sie in ihrem Quartier sediert bis die Situation geklärt sei".

Die Vermutung ist, dass die Stationschefin, wenn sie darauf anspringt und der Ärztin vertraut, versuchen wird, mich ebenfalls dezent beseitigen zu lassen, so wie sie es mit den vorheringen "Zuviel-Wissern" getan hat.

Da sie die einzige sein wird, die die Information von Dr. Jones erhält, kann ergo auch nur sie die Auftraggeberin sein, wenn jemand versucht, mich zu töten. Natürlich treffe ich Vorkehrungen: Via Computerüberwachung passen die restlichen Teammitglieder nun ständig auf mich auf! Zudem bleibt mir, da der Telepathie-Blocker nun ebenfalls ausgeschaltet ist, auch immer noch die Option eines mentalen "Notrufs". Die Risiken sind also überschaubar...


(Randbemerkung für Lt. Kane, von dem ich sicher bin dass er den Bericht lesen wird auch wenn er nicht der direkte Empfänger ist:

Nein, ich habe keine suizidalen Tendenzen und bin auch nicht gefährlich leichtsinnig. Entgegen dem überraschenden und etwas drastischen Ausgang dieser Operation war das Risiko eigentlich gut kalkulierbar: Alle bisherigen Morde waren diskret als Unfälle getarnt und ich hatte ein sehr zuverlässiges Team als Rückendeckung. Das Risiko war vom aktuellen Wissensstand her also nicht höher als bei irgendeiner anderen Aussenmission. Wir lernen daraus, dass nicht alle Risiken abschätzbar sind und immer ein gewisses prozentuales Restrisiko verbleibt.)


Ich sitze also in meinem Quartier und warte ob mein Plan aufgeht...


Sternzeit 23831105.201
Der Attentäter wird gestellt


Um bei der Chronologie zu bleiben: Der Plan hat funktioniert. Etwas zu gut zugegebenermaßen und leider wurde T'Cadra mit hineingezogen. Ich hatte vor Umsetzung des Plans keine Zeit gehabt, sie einzuweihen und nun kam sie mich im Quartier besuchen. Gerade hatte ich mit ihr besprochen dass die Situation brenzlig genug sei um Verstärkung zu rufen, als die Tür zum Quartier aufging, einer der Minenarbeiter seinen Kopf hineinstreckte und ohne Vorwarnung mit dem Phaser auf Kill-Einstellung zu feuern begann. Ich konnte noch einen mentalen Hilfeschrei senden bevor es (sehr) schwarz um mich wurde...


Ich erwachte etwas später auf der Krankenstation unter den sehr besorgten Blicken der Ärztin Dr. Jones, die mich just wiederbelebt hatte, und PO Freytag. T'Cadra war anscheinend schwerst verletzt vom Attentäter entführt worden... von ausserhalb der Krankenstation waren Schreie und Schüsse zu hören! Ich wurde wieder sediert.


Als ich das nächste Mal zu Bewusstsein kam, war es deutlich voller in der Krankenstation: T'Cadra wurde auf dem Bett neben mir versorgt (ein Durchschuss der Schulter und weitere Schussverletzugen an den Beinen) und im dritten Bett lag der betäubte Attentäter. PO McPherson hatte anscheinend die Geiselnahme mit drastischem Durchgreifen beendet: Dem Attentäter die Zimmertür ins Gesicht gerammt hinter der dieser sich verschanzt hatte und ihn danach betäubt, was zwar eine weitere Verletzung von T'Cadra nach sich gezogen aber die Situation auch final gelöst hatte.


Die ebenfalls im Raum anwesende Stationschefin schien laut Aussage von Dr. Jones großen Wert darauf zu legen, dass weder der Attentäter noch ich die ganze Sache überleben, ihre Emotionen bestätigten die Aussagen der Ärztin. Dr. Jones versprach ihr Bestes zu geben... Sie sedierte den Attentäter bis auf weiteres und erzählte der Stationschefin, er sei verstorben, was diese mit großer Erleichterung zuer Kenntnis nahm.

McPherson hat mich informiert dass sie Verstärkung gerufen hat - hoffentlich ist diese bald da! Es wird wirklich brenzlig!


Sternzeit 23831105.220
Die Kavallerie kommt


Den Rest der Mission habe ich leider nicht selbst mitbekommen, das ich die Krankenstation nicht verlassen konnte... selbst wenn ich gewollt hätte wäre an Aufstehen noch nicht zu denken gewesen.


Lt. Commander Gallagher beamte mit einem schnell zusammengestellten Team von Sternenflottenpersonal und Tacticals auf die Station und begann, dieser von einer Seite her aufzuräumen und alles zu betäuben das offen Widerstand leistete.

Leider hatte ungefähr zum selben Zeitpunkt der Klingonische Captain an der anderen Ecke der Station die Geduld verloren und, ebenfalls mit Phaserschüssen seine Forderungen unterstreichend, das versprochene Dilizium eingefordert. Die Stationschefin, zwischen beiden Parteien in die Zange genommen, wurde vom Klingonen mit einem Schuss in den Rücken getötet bevor dieser wiederrum betäubt werden konnte (Sie konnte auf der Krankenstation wiederbelebt werden, wo man darin mittlerweile ja etwas routinierter war). Die übrigen Delinquenten wurden ebenfalls betäubt und zusammen mit dem Rest des Stationspersonals in der Sicherheitszentrale zusammengetrieben.


Dort wurden Schultz und Hunter zunächst aus der Brig entlassen, damit dort Platz gemacht wurde für den Klingonischen Captain und den Attentäter (Übrigens ein Cleaner des Orion-Syndikats, wie sich später herausgestellt hat). Der Vorarbeiter Corvs wurde vom Anblick eines entschlossen wirkenden Lt. Commander Gallagher spontan dazu beflügelt, mit fliegenden Fahnen überzulaufen und verriet die Stationschefin und ihre Pläne in allen Details im Tausch für Asyl bei der Sternenflotte. So kam nun endlich heraus, was wirklich hinter der ganzen Geschichte steckt: Nämlich wieder einmal das Orion-Syndikat, das der "geheime" Handelspartner der Stationschefin war.


Nach den ganzen Deals mit dem Syndikat hatte sie verzweifelt versucht, alle Spuren dieser Handelsunternehmungen zu verschleiern... leider war ihr der Arbeiter Beasley auf die Schliche gekommen und hatte versucht, sie zu erpressen. Ein Versuch, den nicht nur er mit dem Leben bezahlt hatte sondern in Konsequenz auch sein Freund und seine Geliebte.


[ Lt. Commander Gallagher beim Verhör ]


Das Fazit


Die Bösen (also die Stationschefin, der Klingonische Captain und der Attentäter) landen vorerst in der Brig der Columbia bzw. in Krankenstations-Quarantäne.

Die So-halb-Bösen (Schultz, der das Dilizium für seine Flucht verkaufen wollte, und Hunter, der ihm helfen wollte und illegal einen Phaser entwendet hatte) werden nach einer Verhandlung vermutlich mit einem blauen Auge davonkommen.

Die Guten (Dr. Jones, der Barkeeper und einige wenige unbeteiligte Arbeiter) erhalten Hilfe, Kompensation und können so weitermachen wie sie es sich wünschen.

Und wir (also das Undercover-Team) waren niemals hier.


Einige Zeit später (nachdem ich und T'Cadra zumindest wieder gerade sitzen können) findet noch ein Debriefing durch Lt. Kane statt. Er zeigt sich im großen und Ganzen mit unseren Erfolgen sehr zufrieden, auch wenn er mir Dämlichkeit und fatalen Leichtsinn unterstellt in Bezug auf die Operation Lockvogel. Ich kann nicht müde werden, den Fakt zu betonen, dass ich eine solche Operation nicht in Betracht gezogen hätte, wenn ich mich nicht zu 100% auf mein Team verlassen hätte. Und das ist keine Übertreibung: Alle haben mehr als hervorragend gearbeitet! Wir hatten kein einziges schwaches Glied in der Kette, und das obwohl nur Ensign McPherson und ich eine wirkliche Ausbildung und Vorkenntnisse in Operationen dieser Art haben. Ich bin extrem stolz auf und zufrieden mit meinem Team und würde mich mit ihnen im Rücken jederzeit wieder in jegliche brenzlige Situationen stürzen.

Dies nun nur als eine Beurteilung der Wertschätzung, die ich für mein Team hege, nicht als konkreter Plan für Leichtsinnige Vorhaben in naher Zukunft.

Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass ich als (nunmehr) Erster Offizier der Columbia, Teamleiter und Führungsoffizier langsam kürzer treten, mich etwas mehr in den Hintergrund stellen, und mehr koordinierende als vorantreibende Funktion haben sollte.

Soweit die Theorie. Geben Sie mir alle noch ein paar Monate, und ich werde das sicher lernen... ganz sicher... (hoffentlich).

Bis dahin hoffe ich, dass mir alle nachsehen dass ich eben Sicherheitsoffizier at Heart bin mich damit schwer tue, die mir angestammte Position in der Frontreihe für den Sessel auf dem Komandohügel einzutauschen. In jeglicher Beziehung.


Bis es soweit ist bleibt zu hoffen, dass mich das Glück und meine zuverlässigen Teamkameraden nicht verlassen.


Ende des Berichts
gez. Lt. Sg. Lucille Javert
XO der USS Columbia