Bericht von Lieutenant JG Lucille Javert
betr. der Suche nach dem Tempel des Ruhmes
Sternzeit 23820405.234
Angedockt an der Starbase Omega
Die Crew hatte nach der Rückkehr von der Suche nach der USS
Garaway einen Tag Freigang und findet sich nun zu einem traurigen
Ereignis wieder auf der USS Columbia ein: Der Trauerfeier für
Dr. Amanda Waters. Die Ärztin ist gestern endgültig verstorben
und ihre Familie wünscht die Überführung ihres Körpers
auf die Erde, wo sie sie selbst beisetzen wollen. So findet sich
ein Großteil der Crew im Versammlungsraum der Columbia ein
um Dr. Waters die letzte Ehre zu erweisen und Cpt. Ryan hält
eine dieser Reden über Abschied, Pflichterfüllung und Dr.
Waters' Leistungen als Ärztin. Es ist eine angemessene Rede,
dennoch möchte ich mich nicht dazu hinreißen lassen, Reden über
den Abschied von Toten schön oder gut zu finden.
Uns bleibt nichts, als uns erneut vorzunehmen, diese Zusammenkünfte nicht
zur
Gewohnheit werden zu lassen.
Wir bekommen wieder neue Crewmitglieder an Bord.
PO 2nd Class Zaryia Fox (Security) als temporären Ersatz für PO McDowell,
den ich auf eine Fortbildung in den Bereichen Kriminalhistorie und Ermittlungstaktiken
geschickt habe. PO Fox soll eine sehr fähige Taktik-Offizierin sein.
Ferner Ensign Steven Garneau, der den Posten der Leitung CONN übernehmen
wird und für die Dauer der Abwesenheit von Lt. diMedici zudem kommissarisch
den Posten des 2. Offiziers erhält.
PO 3rd Class Tara Niomi tritt nun offiziell ihren Dienst an Bord als meine
neue Stellvertreterin an. Sie macht einen sehr professionellen Eindruck und
ich denke, sie wird diesen Posten sehr gut ausfüllen.
PO Nevenka, unsere Bordcounselor, ist ebenfalls wieder an Bord und PO Kröll,
der der neue Chefarzt wird, erhält eine recht inoffizielle Beförderung
zum Ensign.
Sternzeit 23820406.100
Freizeit für die Crew
Cpt. Ryan initiiert in der verbleibenden Freizeit für die Crew
eine Pokerrunde, in der um Holodeckeinheiten gespielt wird (Chief
Benz und Kadett Cube gehen hier als die Gewinner hervor) und PO Tara
begießt ihren Einstand mit einem ganz ausgezeichneten bajoranischen
Whisky.
Die Entdeckung der versteckten archäologischen Aufzeichnungen in den Logfiles
der USS Garaway durch PO Shaddam und Kadett Cube kommt wieder zur Sprache. In
den besagten Aufzeichnungen befanden sich die Koordinaten zu einem Planeten,
der eine Karte zu einem speziellen Ort beinhalten soll, den der Achäologe
viele Jahre gesucht hat. Was genau sich dort befindet ist aus den Datenfragmenten
nicht zu entnehmen doch der PO und besonders Kadett Cube spekulieren auf eine
Schatzsuche. Da die Columbia für die nächsten Tage und Wochen keine
explizite
Mission auf dem Programm hat sondern lediglich kleinere Aufklärungs- und
Patrouillenflüge um die SBO geplant sind, wird Cpt. Ryan Admiral Quintus
um die Erlaubnis fragen, zu den Koordinaten zu fliegen um dort Erkundungen anzustellen.
Auch wenn manche Kadetten dies gerne als Schatzsuche sehen, ist es doch nichts
anderes als eine sehr willkommene Gelegenheit, Trainingsmissionen anzusetzen.
Die Mission wird eine sehr gute Übung für die Crew sein.
Sternzeit 23820406.123
Missionsfreigabe durch Admiral Quintus
Cpt Ryan erhält die Freigabe unserer geplanten Erkundungsmission
durch Admiral Quintus und lässt die Crew antreten. Die Mission
wird, obgleich derzeit die Crew offiziell Dienstfrei hat, als offizielle
Mission geführt... was bedeutet, daß die dienstfreie Zeit
in diesem Moment endet. Ensign Garneau setzt also die entsprechenden
Koordinaten für den Zielplaneten im System LV245 und berechnet
einen Kurs. Geschätzte Flugzeit bis zu dem Planeten liegt bei
2 Stunden bei Warp 9,9. Genügend Zeit, während des Fluges
noch einige Übungen zu implementieren... Vielleicht möchte
Chief Benz mit den Flugübungen für die nächste Omega-Ralley
beginnen? Er scheint in seinen Erzählungen sehr bestrebt zu
sein, beim nächsten Rennen die USS Maranello zu schlagen und
zumindest unter die ersten drei zu kommen. (Anmerkung: Die Omega-Ralley
ist eine Bezeichnung für ein Geschicklichkeits-Wettrennen aller
Schiffe der Defiant-Klasse und ähnlicher Schiffsklassen durch
ein nahe der Starbase Omega gelegenes Asteroidenfeld. Die Ralley
ist ein Test für Flugfähigkeiten, Technische Versiertheit
und das Zusammenspiel der Crew des jeweiligen Schiffes.)
Zum Glück gelingt es mir, Cpt. Ryan seine Idee auszureden, Ensign Kröll
(der eine kleine Fortbildung an der Flugkontrolle gewünscht hat) das Schiff
unter Anweisung von Ensign Garneau abdocken zu lassen. Es verstößt
gegen alle Vorschriften und würde zudem unseren ohnehin schon ...denkwürdigen...
Ruf beim Raumdockpersonal der SBO weiter verschlechtern. Wie um meine Befürchtungen
zu bestätigen verabschieden die Workbeepiloten der Starbase uns mit einer
angedeuteten, rüden Geste. Ich sollte darüber mit Commander Sahen sprechen.
Sternzeit 23820406.130
Gasfrachter in Raumnot
Nur eine halbe Stunde nach dem Verlassen der SBO ereilt die USS
Columbia ein Notrufsignal auf reiner Textfrequenz. Der Notruf geht,
wie wir nach kurzer Überprüfung feststellen, vom Gasfrachter "Radoras" vom
Typ "Collector" aus, der recht vollbeladen zu tief in die äußere
Atmosphäre eines Gasriesen gesunken ist und nun in dessen Gravitation
festhängt. Die steigende Druck auf der Hülle des Frachters
bringt die strukturelle Integrität des Schiffes in Gefahr. Wir
sagen Captain Marie Trogir unsere Hilfe zu und schaffen es nach einigen
kleineren technischen Modifikationen, den Frachter mithilfe unseres
Traktorstrahls (und mit Unterstützung der Triebwerke der Radoras)
aus der äußeren Atmosphäre des Gasriesen zu bergen.
Nach der Bergung des Frachters kommt Cpt. Trogir an Bord der Columbia um sich
mit einer Kiste Telleritischen Whiskys bei uns für die Rettung zu bedanken.
Der Whisky ist (wie der Restliche Inhalt des kleinen Compartments in den unteren
Decks des Gasfrachters, die wir beim ausführlichen Scan entdeckt haben)
in keine der Frachtlisten der Radoras eingetragen... aber ich wäre eher
mißtrauisch geworden, wenn wir kein Storagefach mit ausgedehntem "Eigenbedarfsgut
des Captains" gefunden hätten.
Cpt. Trogir erzählt uns von stark erhöhten Raider-Aktivitäten
in dieser Region des Raumes, was die Kampfspuren an der Aussenhülle des
Frachters erklärt. Unsere Techniker Chief Benz und PO Shaddam und Kadett
Cube gehen unter der Leitung von Ens. Garneau an Bord des Frachters um eine beschädigte
Kommunikationseinheit zu reparieren und die Computerlogfiles noch einmal manuell
zu überprüfen. Außer ungewöhnlich starker Bewaffnung, die
so auch nicht in die Modifikationslisten des Frachters eingetragen ist, findet
das Aussenteam nichts ungewöhnliches. Captain Ryan und ich beschließen,
Cpt. Trogir deswegen keinen Ärger zu bereiten. Ein paar Kisten geschmuggelten
Whiskys und etwas stärkere Bordbewaffnung sind den Aufwand nicht wert, insbesondere,
weil wir eine andere Mission haben. PO Shaddam verfasst einen kurzen, präzisen
Bericht.
Schließlich verlässt Cpt. Trogir die Columbia, kehrt auf die Radoras
zurück und setzt ihren Kurs fort.
Sternzeit 23820406.141
Taktische Flugübungen
Unsere geschätzte Flugzeit bis zum Zielsystem beträgt geschätzte
1,5 Stunden bei Warp 9,9. Die Zeit wird für diverse Übungen
genutzt: Dr. Kröll setzt erste-Hilfe-Übungen für einige
Crewmitglieder an und auf der Brücke setze ich eine taktische
Flugübung entlang der Route an, die einige der von Chief Benz
für die Omega-Ralley vorgegebenen Aufgaben abprüfen soll.
An der Conn sitzt Ensign Garneau, OPS wird durch Kadett Cube besetzt
und die Taktik durch PO Tara. Ich gebe als Übung die Strecke
und einige zu absolvierende Flugmanöver vor, OPS und CONN planen
den Kurs und versuchen dann, ihn möglichst schnell und fehlerfrei
zu fliegen. PO Tara braucht noch ein wenig zu lange für den
Abschuß der Torpedos, der drei Asteroiden aus dem Weg schießen
soll und Kadett Cube berechnet die Gravitation eines Mondes falsch,
was zu folge hat, daß eine ausgesetzte Torpedohülle auf
selbigen abstürzt und nicht rechtzeitig wieder geborgen werden
kann, aber ansonsten verläuft die Übung in einer guten
Zeit (7,32 Minuten) und die drei Crewmitglieder arbeiten konzentriert
und gut zusammen. Ich bin mit dem Verlauf der Übung recht zufrieden.
Sternzeit 23820406.154
Der Wüstenplanet im System LV245
Ohne weitere Zwischenfälle erreicht die USS Columbia System
LV245, das nach ersten wissenschaftlichen Sensormessungen ein Sonnensystem
bestehend aus 2 Asteroidengürteln, einem dazwischenliegenden
Planeten der Klasse L und einem Gasriesen ist. Messungen und Berechnungen
ergeben, daß die Sonne sich am Ende ihrer Lebensdauer befindet.
Sie dehnt sich langsam aus und hat den Planeten, der früher
einmal Klasse M gewesen ist und etwa die Größe des Mars
hat, vor ca. 210.000 Jahren unbewohnbar gemacht und ihn in einen
glühend heißen Wüstenplaneten verwandelt, auf dessen
Oberfläche Tagtemperaturen von um die 899,5°Celsius herrschen.
Nähere Sensorabtastungen zeigen, daß auf der Oberfläche
des Planeten noch Spuren von Zivilisation zu erkennen sind. Es gibt Überreste
eines Straßensystems und Gebäuderuinen. Seltsam erscheint,
daß über das Straßensystem ein ausgezeichnet erhaltenes
Mauersystem gebaut ist, dessen Alter ziemlich genau auf 210.000 Jahre
datiert werden kann.
Da der einzige uns bekannte Hinweis der Archäologen
aus den Koordinaten dieses Sonnensystems und dem Hinweis besteht,
daß es hier eine Karte zu einem anderen, wichtigen Ort geben
soll, untersuchen wir die Gebäudestrukturen detaillierter. PO
Tara und ein weiteres Crewmitglied haben fast zeitgleich die Idee,
daß es sich bei den gut erhaltenen Mauerstrukturen vielleicht
um die besagte Karte handeln könnte und daß die Formen
der Mauern vielleicht ein Sternbild darstellen könnten... und
ziemlich genau in diesem günstigen Moment gelingt es zudem,
ein weiteres Fragment der Aufzeichnungen von der USS Garaway zu entschlüsseln.
Es ist erneut lediglich ein einziger Satz, der da lautet "Suche
das, was im Zentrum liegt".
Etwa eine halbe Stunde intensiver Recherchen und Arbeit später
sind wir des Rätsels Lösung auf der Spur: Tatsächlich
bilden die Mauern die Form eines Sternbildes, und zwar einer Sternenkonstellation,
wie sie vor 200.000 Jahren im Iconianischen Reich bestanden hat.
Die Sternenkonstellation befindet sich in einem Nebel, der auch "Das
Zentrum" genannt wird.
Auf die "Spur" der Tatsache, daß wir es hier mit Iconianischer
Technologie zu tun haben könnten sind wir letztlich dadurch gekommen,
daß das Alter der Mauerkonstruktionen auf dem Wüstenplaneten ziemlich
genau mit dem Untergang des Iconianischen Reiches vor etwas über 200.000
Jahren korelliert und wir uns überdies nur unweit der alten Grenzen des
Iconianischen Reiches befinden. Wenn diese Schatzsuche uns tatsächlich
auf Bauwerke oder Technik Iconianischer Machart hinführen sollte, wäre
dies zwar zum einen eine große Entdeckung, aber zum anderen auch eine
sehr, sehr gefährliche. Iconianische Technologie ist für unsere heutigen
Begriffe unglaublich mächtig und leider auch unglaublich unberechenbar.
Um die Mauerkonstruktionen, die die Sternkarte bilden, näher zu untersuchen, sendet die OPS eine planetare Sonde in den Orbit des Planeten, die sich langsam dem Zentrum der Mauerwerke nähert. Das Ergebnis ist unerwartet und erschreckend: Eine gewaltige Energieentladung aus dem Zentrum der mit einemmal hell glühenden Mauern in den Weltraum schießt, trifft gezielt unsere Sonde ab und rast dann auf das Schiff zu, das gerade noch in eine so sichere Distanz kommen kann, daß es nicht vernichtet wird! Die Columbia wird dennoch gewaltig erschüttert, erleidet jedoch dank unserer verbesserten Schildsysteme keine schlimmeren Schäden als einen kleinen Hüllenbruch auf Deck 1, der fachgerecht und zügig von PO Shaddam repariert wird.
Weitere Untersuchungen des Wüstenplaneten werden somit von
Captain Ryan abgesetzt, der die Angelegenheit auf der Brücke
ausgiebig diskutieren lässt (nicht direkt zu meiner Freude...).
Ich gebe zu, ich hätte weitere Untersuchungen (wenn auch vorsichtigere)
für sinnvoll erachtet, doch der Captain entscheidet letztlich dagegen.
Sternzeit 23820406.170
Die Vejanische Hegemonie
Die Columbia setzt Kurs auf die heutige Position des zentralen Sonnensystems
im Sternbild "Zentrum", wie der groß ausgedehnte
Nebel zu Iconianischen Zeiten genannt wurde. Unser Zielsystem befindet
sich am Rande der Vejanischen Hegemonie, einem Zusammenschluß mehrerer
Sonnensysteme, die ein unauffälliges, recht selbständiges
Mitglieder der Vereinten Föderation der Planeten ist und eine
eigene Flotte hat. Allerdings befinden sich unsere Zielkoordinaten
fernab anderer bewohnter Planeten, so daß wir uns dagegen entscheiden,
die Vejaner über unser Kommen zu informieren. Nach Föderationsrecht
sind wir dazu auch nicht verpflichtet.
Unsere ersten Scans innerhalb der Sensorenreichweite des Sonnensystems
liefern beunruhigenden Informationen: Die Scandaten sind stark verzerrt,
vermutlich aufgrund der Rückstände einer sehr starken Explosion
und der Strahlungsrückstände einer gewaltigen Energiequelle.
Noch können wir uns keinen Reim darauf machen.
Als wir uns dem System weiter nähern, kommt der Notruf eines
Föderationsschiffes herein, das von Raidern angegriffen wird
und dringend Unterstützung benötigt! Es handelt sich um
ein Vejanisches Schiff der Saber-Klasse, das sich offensichtlich
gegen mehrere feindliche Schiffe verteidigen muß. Die Columbia
eilt der stark angeschlagenen Saber-Class so schnell es geht zu Hilfe
und es gelingt, insgesamt 8 Raider-Schiffe entweder zu zerstören
oder in die Flucht zu schlagen. Der weibliche Captain des Schiffes,
Major Cara Vylos, kann kurz vor der Explosion ihres zu schwer beschädigten
Schiffes noch an Bord gebeamt werden, doch für den Rest ihrer
Crew kommt jede Hilfe zu spät! Die Schiffe der Raider können
noch bis zu ihrer Basis, einem großen Asteroiden innerhalb
eines nahegelegenen Asteroidengürtels verfolgt werden, doch
dann zieht die Columbia sich vorerst für weitere Untersuchungen
zurück, da das Abwehrsystem der Raider-Basis für ein einzelnes
Schiff viel zu stark ist. Interessante Randnotiz: Die Abwehrsysteme
der Raider-Basis arbeiten mit Typ 12 Föderationsphasern!
Diese Untersuchungen fördern einige interessante, wenn auch
beunruhigende Details zu Tage: Die Rückstände der gewaltigen
Explosion im System stammen von einem Planeten, der erst wenige Stunden
zuvor völlig ohne Vorwarnung explodiert ist, wie auch Major
Vylos beunruhigt bestätigt. Tatsächlich fand die Explosion
des Planeten Berechnungen zufolge exakt analog zur Energieentladung
auf dem Wüstenplaneten im System LV254 statt. Ist es tatsächlich
möglich, daß die Iconianische Technologie imstande ist, über
Lichtjahre entfernt ganze Planeten zu zerstören? Alles scheint
darauf hinzudeuten und eine genaue Analyse der Energierückstände
ergibt, daß die Energiesignaturen tatsächlich denen im
System LV245 gleichen. Durch Informationen von Major Vylos erfahren
wir zudem, daß der zerstörte Planet ein Klasse L-Planet
gewesen ist, der lange zeit unbewohnbar gewesen ist. Allerdings ist
die Sonne dieses Systems im Zenit ihrer Lebensdauer... Es gibt also
keine offensichtliche Erklärung für die Erwärmung
des Planeten, die ihn vor ebenfalls ca. 200.000 Jahren unbewohnbar
gemacht hat. In dem System befinden sich zudem das besagte Asteroidenfeld
in dem die Raider Zuflucht gesucht haben sowie zwei weitere Planeten
der Klasse L, auf denen auch Spuren sehr alter Zivilisation zu finden
sind... Iconianisch, wie die Datierung und die Analyse der Architektonischen
Strukturen verraten.
Es gelingt, eine BlackBox eines Raider-Schiffes zu bergen, dessen Sensoraufzeichnungen
zumindest den Explosionszeitpunkt des Planeten und die Geschichte von Major
Vylos bestätigen. Der Planet explodierte tatsächlich völlig
ohne Vorwarnungen oder Anzeichen welcher Art auch immer. Die Trümmerstücke
beschädigten das Schiff von Major Vylos, die sich in dem Gebiet auf Patrouille
befand, und die Raider nutzten die Beschädigung der Saber-Class als Vorwand
zum Angriff.
Sternzeit 23820406.211
Die Mission wird offiziell!
Captain Ryan kontaktiert Admiral Quintus um sich weitere Befehle bezüglich
der Vorgehensweisen zu holen, denn durch die Entdeckung Iconianischer Technologie
und die Zerstörung eines Planeten durch die Aktivierung derselben ist
diese Expedition zu wesentlich mehr als einer harmlosen Schatzsuche geworden!
Der Admiral befiehlt jedoch, weiteren Hinweisen zu folgen und die Nachforschungen
mit Hochdruck weiter voranzutreiben! Wir haben jetzt eine offizielle Mission!
OPS und Science haben derweil weitere interessante Sensoraufzeichnungen gemacht:
Ein großer Trümmerbrocken des Explodierten Planeten, dessen Volumen
ein gutes Viertel des Planeten ausmacht, strahlt noch immer aktive Energie
ab, deren Signatur eindeutig Iconianisch ist! Diese Energiesignaturen, deren
Ursprung weit innerhalb der Kruste des Planeten liegt, scheint der Verursacher
der Explosion zu sein. Für genauere Untersuchungen ist es notwendig, sich
dem Planetentrümmerstück weiter anzunähern... doch mit einemmal
treten Probleme auf!
Von einem Moment auf den anderen versagen die Lebenserhaltungssysteme der
Columbia!
Sofort machen sich Chief Benz & ich auf die Suche nach der Lösung
in den Computersystemen und dem Chief gelingt es, das Problem zügig zu
isolieren: Ein romulanischer Computervirus, der es ancheinend geschafft hat,
von der BlackBox des Raider-Schiffes in unser Computersystem zu gelangen. Es
gelingt, das Virus zu isolieren und aus den Systemen zu löschen. Folgen
hat das ganze (ausser einer Verzögerung der Mission und temporärem
drastischem Temperaturabfall an Bord) nur für Kadett Watson, die kurzzeitig
von Dr. Kröll in eine kurze Stase gelegt werden sollte um Sauerstoff zu
sparen und nun auf die Aufputschmittel mit einem Schwächeanfall reagiert
hat. Der Dr. hatte diese Maßnahme eigentlich mit mehreren Crewmitgliedern
vor, doch die Notwendigkeit der Prozedur wurde mit der erfolgreichen Bekämpfung
des Virus' hinfällig.
Die Annäherung an die Überreste des Planeten wird also fortgesetzt...
und es stellen sich neue Probleme ein! Mit einemmal fallen alle Sensoren aus
und die Columbia befindet sich von einer Sekunde zur nächsten im Blindflug!
Auch dieses Problem ist schnell analysiert und behoben: Ein defektes Subsystem
im Computer hat den Ausfall bewirkt. Allerdings ist dies ein sehr seltsamer
Zufall, der auch nicht auf den Einfluß der iconianischen Technologie
zurückzuführen ist. Chief Benz entdeckt die Ursache des Problems:
Offensichtlich haben wir einen Saboteur an Bord! Major Cara Vylos war es, die
den Absturz des Subsystems des Computers initiiert hat!
Cpt. Ryan, Chief Benz und ich setzen Major Vylos sofort unter Arrest und ich
inhaftiere sie in der Brig.
Die kurze Befragung von Major Vylos ergibt, daß sie zu einer religiösen
Gruppierung gehört, deren Aufgabe es ist, die Hinterlassenschaften des
Iconianischen Volkes zu beschützen und zu verteidigen. Tatsächlich
hat sie das Gebiet patroulliert um sicherzugehen, daß sich niemand unbefugtes
den drei Planeten des Sonnensystems nähert... und entsprechend wollte
sie mit nonlethalen Mitteln sicherstellen, daß wir auch dem zerstörten
Planeten nicht näher kommen als unbedingt notwendig! Major Vylos deutet
zwar an, daß die vejanische Regierung von der religiösen Gruppe
weiß, doch sie bleibt die Erklärung schuldig, ob die Regierung diese
Gruppe unterstützt oder nicht. Tatsächlich wäre dieses Wissen
jedoch nicht uninteressant angesichts der Tatsache, daß Major Vylos als
Captain eines Sternenflottenschiffes ein anderes Sternenflottenschiff sabotiert
hat.
Sternzeit 23820406.231
Der iconianische Hüter
Die Befragung von Major Vylos kann leider nicht zuendegeführt werden, denn die Energie in dem angesteuerten Planetenfragment steigt kontinuierlich an und beginnt, auf eine Überladung hinzuarbeiten! Die OPS hat mittlerweile eine große Höhle am Ursprung der Energiesignaturen tief im Inneren des Planeten entdeckt und unsere einzige Möglichkeit, hier mehr herauszufinden, ist ein Aussenteam in diese Höhle zu beamen. Es ist Riskant doch, wie es scheint, die einzige Möglichkeit!
Das Aussenteam besteht aus mir als Teamleiter, Ensign Garneau, Kadett Cube,
PO Shaddam und PO Tara.
Wir beamen in die Höhle hinunter, die völlig verwüstet erscheint,
aber eindeutig künstlich angelegt ist. Ein grell flackerndes, stroboskopartiges
Licht erleuchtet die Höhle und die Frequenz der Lichtblitze nimmt stetig
zu! In der Höhle befindet sich ein Mann in einem langen, schwarzen Mantel,
der empathisch nicht wahrzunehmen ist: Höchstwahrscheinlich ein Hologramm
oder etwas dergleichen. Die Gestalt beginnt, dem Aussenteam Fragen zu stellen,
die darauf abzielen was wir hier tun, was unsere Motivation ist, unsere Beweggründe,
was wir zu erreichen hoffen, und dergleichen mehr. Ensign Garneau und ich sprechen
mit der Gestalt und erklären ihm den Grund unseres Hierseins und die Prinzipien
der Sternenflotte, was die Gestalt zufriedenzustellen scheint. Er weist uns
in der Höhle den Weg zu fünf steinernen Tafeln, erklärt, daß er
interessiert ist, wie weit wir kommen werden und dann steht das gesamte Aussenteam
mit einemmal wieder auf der Brücke der Columbia!
Unsere Rückkehr erfolgte keine Sekunde zu spät, denn die Energieüberladung in der Höhle nimmt mit einemmal immense Ausmaße und die Columbia schafft es gerade noch in letzter Sekunde, das Sonnensystem zu verlassen und auf maximalen Warp zu gehen bevor eine weitere gewaltige Explosion die Überreste des Planeten und dazu das gesamte Sonnensystem zerreißt! Das Schiff wird gewaltig durchgeschüttelt, doch die Schild-Upgrades beweisen ein weiteres Mal ihren Wert: Die Columbia erleidet keine Schäden bis auf ein paar kleinere gerissene Plasmaleitungen und Kurzschlüssen an unwichtigen Stellen. Zudem gibt es lediglich eine verletzte Person: Major Vylos, die in der Brig durch die Druckwelle so ungünstig gegen eine Wand geschleudert wurde, daß sie eine schlimme Kopfverletzung erlitten hat. Sie wird umgehend in die Krankenstation transferiert und operiert.
Cpt. Ryan kontaktiert erneut Admiral Quintus um ihn über den unvorhergesehenen
Verlauf der Dinge zu unterrichten. Obwohl mittlerweile erwiesen ist, daß die
Zerstörungskraft der 200.000 Jahre alten Technologie offenbar auch für
ein ganzes Sonnensystem ausreicht befiehlt der Admiral uns, weiterzusuchen.
Offenbar befüchtet Quintus, daß unsere Annäherung an den ersten
Planeten eine Domino-Reaktion hervorgerufen haben könnte, der uns nur
ein bestimmtes Zeitfenster lässt, den jeweils nächsten Punkt in dieser
Iconianischen Schnipseljagd zu finden. Unsere Befehle sind also klar. Ich habe
dennoch bedenken.
Die Operation von Major Vylos ist beendet... und die Diagnose ist nicht sehr positiv wenn auch überaus praktisch.Verursacht durch eine Gehirnblutung hat Major Vylos offenbar einen unwiederruflichen Gedächtnisverlust erlitten, der mehrere Stunden umfasst. Sobald sie ansprechbar ist, überprüfe ich die Diagnose des Arztes und finde sie betätigt: Tatsächlich erinnert sich Major Vylos lediglich noch an die Explosion des Planeten, danach an gar nichts mehr. Folglich auch nicht daran, daß sie das Schiff sabotiert hat. Da wir tatsächlich wichtigeres zu tun haben und es mir auch seltsam erscheinen würde, eine Frau für eine Tat zu verurteilen, an die sie sich niemals erinnern wird, beschließen Cpt. Ryan und ich, Major Vylos an ihre eigenen Leute zu überstellen und sie gehen zu lassen, damit wir uns der eigentlichen Aufgabe wieder zuwenden können.
Gemeinsam mit Kadett Watson, die mittlerweile wieder wohlauf ist, und PO Nevenka,
mache ich mich an die Entschlüsselung der Tafeln. Die erste Tafel, die
sich farblich von den anderen unterscheidet, enthält Schriftzeichen in
drei verschiedenen Sprachen, von denen der Computer zwei als Altvulkanisch
und Iconianisch identifiziert... die dritte ist nicht in der Datenbank. Mithilfe
der beiden Mustertexte in Altvulkanisch und Iconianisch kann der Computer ein
Iconianisches Alphabet erzeugen und mithilfe desselben die folgenden drei Tafeln übersetzen.
Der Inhalt des Textes handelt von einer Art Queste, einem Weg zu einer Art
Erleuchtung und Prüfungen, die abgelegt werden müssen, und erinnert
von der Art der Formulierungen her stark an die uralten Gralsquesten auf der
Erde.
Die Texte auf den drei Tafeln:
Sei dir eines gewiss, Suchender: Dass deine Suche nach der Wahrheit noch
lange nicht beendet ist. Du hast das erste Rätsel gelöst, du hast
die verborgene Wahrheit erkannt und dich würdig erwiesen.
Du hast unbeirrt deine Suche fortgesetzt. Du das zweite Rätsel gelöst,
und bist nun der endgültigen Wahrheit einen weiteren Schritt näher
gerückt. Doch wisse, Suchender, dass dir die endgültige Prüfung
noch bevor steht, bevor du vom Kelch der Erkenntnis trinken kannst und du die
Antworten erhältst, die zu ergründen du aufgebrochen bist.
Fürchte dich, denn deine Reise ist noch lange nicht beendet. Nun wirst
du, ausgehend von deinem jetzigen Punkt, beginnen und eine Linie zum Mittelpunkt
von Allem ziehen. Diese Linie wirst du viele Jahre lang entlanggehen und das
Licht der Schöpfung wird dein ständiger Begleiter sein. Vierundzwanzig
an der Zahl. Dort wirst du einem ineinander verschlungenen Paar begegnen, dessen
Helligkeit alles andere überstrahlt. Von dort beginne deine Suche. Dein
Ziel ist der Ort, wo das Leben keinen Platz hat und die ewige Finsternis regiert.
Gehe dort an den Ort, der am Höchsten über der Erde aufragt. Ewiges
Wasser, in seiner Bewegung für immer erstarrt, wird dir den Weg weisen.
Das Mittel der Giganten markiert den Ort, den du suchst. Dort wirst du die
Antworten finden, die dich zur Erkenntnis führen.
Doch hüte dich, Suchender, denn die Gefahr ist groß. Vier Prüfungen
erwarten dich auf dem Weg zu deinem Schicksal! Wisse, dass der Tod auf denjenigen
wartet, der sich leichtfertig und mit eigennützigen Absichten auf die
Suche begibt. Nur der Bußfertige, der reinen Herzens und reinen Gewissens
ist, wird bestehen und den Schlüssel erhalten. Er wird öffnen, was
nie geöffnet werden soll, er wird erkennen was nie erkannt werden darf.
Er ist der Auserwählte, der den Tempel des Ruhmes erschauen wird.
Da der Inhalt dieser Texte sehr stark auf die ethisch-moralische Reife der
Suchenden abzielt und ich der Ansicht bin, daß große Teile der
Crew diese Mission noch immer als eine vergleichsweise spannende Schatzsuche
betrachten, bitte ich Cpt. Ryan, eine Versammlung der gesamten Crew einzuberufen.
Der Cpt. kommt meiner Bitte nach und gemeinsam sichten alle Crewmitglieder
sorgfältig die übersetzten Texte und disktutieren deren Bedeutung.
PO Tara und PO Shaddam möchten sich sofort mit Feuereifer in die Analyse
des nächsten Wegabschnitts stürzen, dessen Route im mittleren Teil
des Textes beschrieben zu sein scheint, doch ich ordne die Crew an, zunächst
einmal eine Nacht über die Bedeutung der Texte nachzudenken und, jeder
für sich, zu prüfen, ob sie sich für diese Aufgabe bereit
fühlen. Ich bin nicht ganz sicher, ob jeder die Anforderungen und die
Ernsthaftigkeit der Situation gänzlich verstanden hat.
Sternzeit 23820407.100
Freizeit & Gespräche
Auf mein Drängen kontaktiert Cpt. Ryan erneut Admiral Quintus um ihn über
den Verlauf der Ereignisse informiert zu halten... und erneut gibt der Admiral
den Befehl zum Weitermachen. Um ganz ehrlich zu sein: Wenn die Iconianer, ähnlich
wie auf dem zerstörten Planeten, ihre Mittel haben, die ethische Reifheit
sämtlicher "Suchender" zu überprüfen, bin ich nicht
ganz sicher, ob diese Suche für alle gut enden kann. Ich bin mir sicher,
daß ich mir manchmal zuviele Gedanken über diese Themen mache...
als 2. Offizier ist das auch mein Job... aber wie steht es mit den jungen Crewleuten?
Den Kadetten? Den nicht so erfahrenen Unteroffizieren? Müssen Cpt. Ryan
und ich verantworten, sie weiterhin mitzunehmen oder nicht?
Sternzeit 23820407.120
Neue Route
Direkt nach Dienstbeginn setzen sich Ensign Garneau, PO Tara, PO Shaddam,
Kadett Watson und Kadett Cube wieder an die Entschlüsselung der neuen
Route, die in den Texten auf den Tafeln verschlüsselt stand.
Kurzbericht von PO Tara Niomi betr. der Routenanalyse:
Die ersten theoretischen Berechnungen habe ich bereits – entgegen
der Anweisungen des XO - am Abend zuvor mit Petty Officer Shaddam durchgesprochen,
da der Text Hinweise enthielt, die ich als verwertbar betrachtet habe. Unsere
Theorien haben in den wesentlichen Punkten übereingestimmt, weshalb
ich in der ersten Besprechung des 2. Textes in der Lage war, diese grafisch
auszuführen und in der morgendlichen Besprechung zu präsentieren.
Wir haben als Ausgangspunkt unserer weiteren Kursberechnungen unseren derzeitigen
Zielpunkt der Reise bestimmt, und von der Position des zerstörten Planeten
im „Zentrum“ in gerader Linie nach einem markanten Doppelsternsystem
gesucht. Der zu analysierende Radius um unsere Position herum betrug 24 Lichtjahre,
abzüglich der Toleranz der Umlaufbahn des Systems von dem aus wir starten
sollten. Als potentielle Ziele kamen das geografische Zentrum der Milchstraße
ebenso wie das Zentrum des iconianischen Reiches, Iconia, in Frage. Da die
ersten Berechnungen keine Ergebnisse lieferten, gingen wir den Einwänden
von Officer Shaddam nach, laut denen die Berechnungen anhand der Föderationsstandards
fehlerhaft sein könnte. Eine erneute Analyse, welche das iconianische
Jahr als Basiseinheit für die Berechnung der Strecke in Lichtjahren
festlegte, führte zu dem gewünschten Ergebnis. Derzeit befinden
wirt uns auf dem Anflug auf das Zielsystem 3871, welches sich noch auf dem
Territorium der Föderation befindet. Der Anflugkurs wurde durch Cadet
Cube festgelegt. Ziel ist es, dort weitere Untersuchungen anzustellen, da
als mögliche Ziele zwei Klasse L-Planeten, ein Gasriese und zwei Asteroidenfelder
in Betracht gezogen werden müssen. Erst von dort aus können wir
uns mit der Frage auseinandersetzen, wie die weiteren Anweisungen des Textes
zu verstehen sind. Sie beziehen sich mit höchster Wahrscheinlichkeit
auf die Zielkoordinaten auf der Oberfläche eines Planeten.
Tara Niomi, PO 2nd Class
Der Entschluß steht also fest, der Route zu folgen bis ins System 3871
um dort weitere Untersuchungen anzustellen. Bei Warp 9,9 beträgt die Flugzeit
ins Zielsystem ca. 1h. Ich beschließe, daß PO Tara die Zeit nutzen
soll, um einige interessierte Crewmitglieder im Nahkampf zu schulen... Die
Zeit ist günstig, denn es verschafft der Crew Beschäftigung, schmälert
die Anspannung und gibt mir Zeit für einige Computerrecherchen, die aus
Zeitmangel zuvor liegengeblieben sind.
Tatsächlich fördern die Recherchen einige interessante Fakten zutage
(die auch auf das System 3871 zutreffen werden): Alle Systeme, die bislang
auf der Suche angeflogen wurden, haben Asteroidengürtel, künstlichen
Ursprungs, also das Produkt zerstörter Planeten sind. Alter dieser Asteroidengürtel
ist immer um die 200.000 Jahre. In jedem System befindet sich mind. 1 Planet
der Klasse L, der vor 200.000 Jahren noch bewohnbar war und Überreste
von Bauwerken iconianischer Bauart enthält. Interessant hierbei ist, daß die
Sonnen im System LV245 und im System 3871 am Ende ihrer Lebensdauer stehen,
die im Vejanischen Raum jedoch nicht... Hier kann also nicht die Sonne der
Grund für die Veränderung des Planeten sein. Leider ist das Sonnensystem
ja nun zerstört und weitere Nachforschungen nicht möglich. All diese
Parallelen können kein Zufall sein.
Sternzeit 23820407.134
System 3871, der Eisplanet
Die Ankunft im System 3871 erfolgt planmäßig nach einer Stunde
Flugzeit und ohne Zwischenfälle. Erste Scans des Systems ergeben, daß es
eine Sonne am Ende ihrer Lebensdauer, zwei Klasse L-Planeten, einen Gasriesen
und zwei Asteroidengürtel (von denen der äußere ein künstlicher
ist) beherbergt. Es gibt keine offensichtlichen Anzeichen von alten Kulturen
oder Energiequellen, aber es kann auch alles unter dem Eis verborgen liegen.
Ein sorgfältiger Scan des 2. Planeten ergibt denn doch tatsächlich
Anzeichen von Zivilisation. Dort sind auch sehr hohe Bergformationen zu finden,
die auch vor 200.000 Jahren, als der Planet noch kein Eisplanet war, höchstwahrscheinlich
im Bereich des ewigen Eises gelegen habe müssen.
Gemäß den Schriften auf den Iconianischen Tafeln sucht OPS nach
zwei besonders hohen Bergmassiven (den dedizierten Giganten) und tatsächlich:
Es gibt zwei sehr hohe Berggipfel, in deren Mitte sich eine sehr tiefe Schlucht
findet, in die kein Tageslicht fällt. Es scheint als hätten wir den
Ort der ewigen Finsternis gefunden! OPS sendet eine Sonde hinunter, die sich
vorsichtig annähert... doch nicht vorichtig genug, wie es scheint! Plötzlich
gibt es einen grellen Lichtblitz, einen gewaltigen Energieoutput, der das Schiff
trifft... doch es geschieht nichts ausser das die iconianischen Tafeln innerhalb
des Sicherheitskraftfeldes der Columbia kurz aufleuchten. Offensichtlich wurde
gezielt nach den Tafeln gescannt... vielleicht enthielten sie neben dem Text
der Queste noch eine Art Codeschlüssel für diese Gegend.
Genauere Scans mittels der noch funktionierenden Sonde zeigen, daß es
in dieser Schlucht eine tiefe Höhle gibt, die ungefähr 1,9km unter
der Oberfläche liegt. Die Entscheidung, eine weitere Aussenmission zu
starten läßt nicht lange auf sich warten. Dies ist mit sehr hoher
Sicherheit der Ort, den wir gesucht haben, doch Gewissheit können wir
nur bekommen, wenn wir hineingehen. Es wird also ein Ausstenteam unter meiner
Führung zusammengestellt.
Sternzeit 23820407.150
Die vier Prüfungen
Das Ausstenteam besteht aus mir, Ensign Garneau, PO Tara, PO Nevenka und Kadett
Watson.
Wir beamen in die Höhle hinunter und treffen dort sofort auf ein weiteres
iconianisches Hologramm, das uns begrüßt und erklärt, auf uns
gewartet zu haben. Das bestätigt unsere Vermutungen. Die Lebensbedingungen
in der Höhle werden auf unsere Bedürfnisse angepasst, so daß wir
auch ohne Masken atemen können. Wir beamen PO Shaddam auf Wunsch des Captains
zusätzlich herunter. Das Hologramm erklärt, daß nun vier Prüfungen
vor uns lägen, für die uns nur ein gewisses Zeitfenster zur Verfügung
steht.
Die 1. Prüfung besteht darin, den weiteren Weg mittels eines Logik-Rätsels
freizuräumen. An einem Computerterminal muß eine Aufgabe gelöst
werden. Kadett Watson ist hierbei federführend beteiligt und nach einigen
nervenkostenden Minuten ist der Weg frei.
Die 2. Prüfung besteht darin, den Streit dreier Gestalten zu beurteilen.
Die drei Männer streiten sich, daß einer von ihnen, der besonders
hässlich ist, den beiden anderen etwas gestohlen haben soll, von dem er
behauptet, es hätte ohnehin von Anfang an ihm gehört. Da aus dem Streit
keine Fakten, nur Ansichten herauszuhören sind erkläre ich als finale
Entscheidung dem Hologramm, daß wir hier keine Entscheidung fällen
können, da wir eben die notwendigen Fakten nicht kennen, sondern lediglich
vermittelnd und beratend zur Seite stehen können. Dies und die Erklärungen über
die Direktiven der Sternenflotte, die Ensign Garneau derweil einem zweiten Iconianischen
Hologramm gegeben hat, bringen die Hologramme dazu, die Prüfung als bestanden
zu sehen und uns zur Dritten Prüfung zuzulassen.
Die 3. Prüfung fordert nun jeden. Ein Hologramm stellt jedem einzelnen von
uns eine sehr ethische Frage, die speziell auf die Persönlichkeit eines
jeden Zugeschnitten zu sein scheint. So wird PO Tara gefragt, was sie mit grenzenloser
Macht tun würde, PO Watson wird nach der Natur von Gut und Böse gefragt,
PO Nevenka, ob sie jemanden Töten könnte wenn jemand in Gefahr ist,
der ihr wichtig ist, PO Shaddam nach dem Sinn des Todes, Ensign Garneau nach
dem Sinn seiner Existenz und mich danach, wen ich einfach aus dem Universum entfernen
würde, wenn ich die Wahl hätte. Die Antworten auf diese Fragen zu finden
fällt keinem von uns leicht und dem Hologramm gefällt nicht jede Antwort,
bei zweien erklärt es die Antwort für ungenügend.
Da ich denke, daß die Antworten auf die Fragen zum Teil recht persönlicher
Natur waren und ich für meinen Teil auf die Antwort nicht stolz bin, werden
diese nicht in den Bericht mit einfließen. Fakt bleibt, daß die Prüfung
für bestanden erklärt wird.
Die 4. Prüfung scheint bloße Formalität zu sein. Ein weiteres
Hologramm sitzt an einem Tisch und fragt uns, ob wir bereit sind, die große
Verantwortung zu tragen, die uns auferlegt wird, wenn wir annehmen, was es uns
geben wird. Nun erhalten wir also endlich so etwas wie eine Erklärung: Der
Weg, den wir gehen, führt zum sogenannten "Tempel des Ruhmes",
der vom Hologramm als die Ultimative Errungenschaft des Friedens bezeichnet wird.
Nachdem ich versichere, daß wir bereit sind, diese Verantwortung zu tragen, überreicht
das Hologramm mir einen großen Kristall, der uns zwei weitere Wege weisen
wird: Den zum Schlüssel zum Tempel und letztlich den Weg zum Tempel selbst.
Kaum halte ich den Kristall in den Händen, stehen wir auf ein Mal wieder
auf der Brücke der Columbia. Captain Ryan erzählt etwas atemlos,
daß sie in den vergangenen Minuten zweimal vom Planeten aus beschossen
und kräftig durchgeschüttelt wurden! Ich denke an einen Zusammenhang
mit den falsch beantworteten Fragen während der 3. Prüfung, spreche
den Verdacht jedoch nicht aus.
Wir sind nicht ganz fünf Minuten an Bord und noch dabei, einen Bericht abzugeben, als sich mit einem Mal ein Romulanischer Warbird der Deridex-Klasse direkt vor uns enttarnt und einen Warnschuß abgibt! Die Romulaner senden eine Audiotransmission in der sie verlangen, daß wir ihnen sofort übergeben was immer wir von dem Planeten mitgebracht haben! Cpt. Ryan reagiert ungewohnt harsch, er weist die Romulaner kurz angebunden darauf hin, daß sie sich im Föderationsraum befinden und eröffnet dann mit allem was die Columbia zu bieten hat das Feuer auf die Deridex-Klasse, die sich wenig beeindruckt sofort tarnt und verschwindet. Zugegeben: Mich hätte es interessiert, woher die Romulaner von diesem Ort wussten und was sie wussten!
Nach dem Tarnen des romulanischen Schiffes beschließt Cpt. Ryan, sein Glück im Kampf nicht weiter herauszufordern: Er befiehlt auf schnellstem Wege den Heimflug zur Starbase Omega! Tatsache ist, daß wir der Lösung des Rätsels ein gutes Stück näher gekommen sind. Eine vorrübergehende Rückkehr zur Starbase wird der Crew guttun, denn es gibt einiges zu besprechen und zu überdenken.